Im Rahmen der Digitalisierungsstrategie digital@bw wurde das Projekt „Bodenschätzung digital“ erfolgreich gestartet. Das Projekt schafft Voraussetzungen für einen durchgängig digitalen und transparenten Workflow von der Erhebung im Feld über die qualitätsgesicherte Führung bis hin zur breiten Nutzung der Bodenschätzungsdaten.
„Bodeninformationen müssen für eine gerechte Besteuerung, für eine nachhaltige landwirtschaftliche Bewirtschaftung und zum Schutz des Bodens zeitgemäß erhoben, bereitgestellt und verarbeitet werden – und das in einem digitalen Workflow über Verwaltungsgrenzen hinweg“, sagten Ministerialdirektorin Grit Puchan, Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Ministerialdirektor Jörg Krauss, Ministerium für Finanzen, und Ministerialdirektor Helmfried Meinel, Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, anlässlich der Unterzeichnung einer Verwaltungsvereinbarung.
Mit der konsequenten Digitalisierung integraler Geschäftsprozesse gehen Finanz-, Vermessungs- und Umweltverwaltung neue Wege. Dazu haben das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, das Ministerium für Finanzen und das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft ein gemeinsames Projekt im Rahmen der Digitalisierungsstrategie der Landesregierung digital@bw zum fachübergreifenden Management von Bodendaten erfolgreich gestartet.
Bodenschätzungsdaten gewinnen an Bedeutung
Die Bodenschätzungsdaten – Daten über die Beschaffenheit und Ertragsfähigkeit der Anbauflächen – gewinnen heutzutage im Zuge des Precision Farmings im Kontext der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie und der aktuellen Grundsteuerreform zunehmend an Bedeutung. Sie sind schon heute die wesentliche Grundlage für die Besteuerung von landwirtschaftlich genutztem Grund und Boden und zugleich Beitrag für eine umfassende amtliche Liegenschaftsdokumentation, die für Planung, Grundstücksverkehr und in Forst- und Landwirtschaft von grundlegender Bedeutung ist.
Digitalisierung ermöglicht Transparenz der Daten
Durch das digital@bw-Projekt lassen sich hochwertige Bodenfachdaten erzeugen und über das Internet bereitstellen. So können diese von öffentlichen oder privaten Planungs- oder Maßnahmenträgern für raumwirksame Planungen verwendet werden. Für die Bevölkerung entsteht durch den Zugriff auf diese Daten die notwendige Transparenz, um zusammen mit der Verwaltung Planungsalternativen in einem partizipativen Beteiligungsprozess diskutieren zu können. In der Landwirtschaft können Hersteller von Hightech-Geräten innovative Lösungen entwickeln und landwirtschaftliche Betriebe können die Ausbringung von Produktionsmitteln von der lokalen Bodenbeschaffenheit abhängig machen und damit ihre Flächen nachhaltig bewirtschaften. Das gemeinsame digital@bw-Projekt von Vermessungs-, Finanz- und Umweltverwaltung schafft die Voraussetzungen für einen erstmals durchgängig digitalen Workflow von der digitalen Erhebung im Feld über die qualitätsgesicherte Führung bis hin zur breiten Nutzung der Bodenschätzungsdaten.
Projekt „Bodenschätzung digital“
Das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung, die Oberfinanzdirektion Karlsruhe und das Regierungspräsidium Freiburg (Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau) arbeiten im digital@bw Projekt ‚Bodenschätzung digital‘ eng zusammen.
Die Vermessungsverwaltung digitalisiert die analog vorliegenden Schätzungskarten landesweit flächendeckend für das Liegenschaftskataster und baut standardisierte Webdienste für die Bereitstellung der Daten auf. Das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung übernimmt insoweit zentrale Aufgaben.
Die Oberfinanzdirektion Karlsruhe digitalisiert die bei den Finanzämtern analog vorliegenden Schätzungsbücher landesweit flächendeckend und entwickelt Applikationen zur Erfassung der laufenden Nachschätzungen, um die Nachschätzungen im Felde bereits in digitaler Form durchzuführen und über Schnittstellen an die Vermessungsverwaltung übergeben zu können. Das Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau führt die Bodenschätzungsdaten von Finanz- und Vermessungsverwaltung zusammen, prüft deren Qualität und bereitet die Daten über fachwissenschaftliche Methoden als Bodenfachkarten auf und stellt sie bereit.