Landwirtschaftsminister Peter Hauk hat den Präsidenten des Landesamtes für Geoinformation und Landentwicklung, Luz Berendt, in den Ruhestand verabschiedet und ihn als hervorragenden Botschafter für seinen Berufsstand gewürdigt.
„Hinter Ihnen liegt ein außergewöhnliches Berufsleben mit vielen Ereignissen und Erlebnissen einhergehend mit zahlreichen Veränderungen, die Sie unter anderem mitbegleitet und mitgestaltet haben“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, anlässlich der Verabschiedung des Präsidenten des Landesamtes für Geoinformation und Landentwicklung (LGL), Luz Berendt, im Rahmen eines Festaktes im Hospitalhof in Stuttgart im Beisein zahlreicher Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft.
Berendt geht nach fast 30 Jahren im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) in den Ruhestand. Er war überwiegend Leiter des Referates Landentwicklung und die vergangenen fast viereinhalb Jahre als Präsident des LGL tätig. Die Aufgaben des LGL reichen von der Erfassung und Bereitstellung von Geobasisdaten über die Entwicklung und Betreuung der Fachverfahren für den gesamten Ministeriumsbereich bis hin zur Stärkung und Entwicklung der Ländlichen Räume.
Hervorragender Botschafter für seinen Berufsstand
Minister Hauk bezeichnete den scheidenden Präsidenten als Botschafter für den Beruf des Geodäten. Er habe jede Gelegenheit genutzt, die Aufgaben und Arbeitsfelder der Geoinformation und Landentwicklung darzustellen und das Interesse bei Jung und Alt zu wecken. „Gerade in der heutigen Zeit, die immer schnelllebiger wird und in der insbesondere junge Menschen zunehmend von digitalen Prozessen geprägt werden, haben Sie es an der Spitze des LGL und durch Ihre ehrenamtliche Tätigkeit geschafft, den Schülern und Studierenden eine Perspektive aufzuzeigen. Für Ihren unermüdlichen Einsatz danke ich Ihnen herzlich und spreche meine höchste Anerkennung aus“, lobte Peter Hauk.
Berendt hat neben großer fachlicher und sozialer Kompetenz, einem starken Einfühlungsvermögen für die personellen Belange und einem großen Erfahrungsschatz für die interdisziplinäre Zusammenarbeit auch die Leidenschaft für die Verwaltung mitgebracht. Über das Zusammenführen von Vermessung und Flurneuordnung hinaus hat er aktiv die Integration mit anderen ressortinternen wie auch ressortübergreifenden Bereichen gestaltet und neue Zukunftsperspektiven entwickelt. Für ihn war ein transparentes, bürgernahes und nachvollziehbares Verwaltungshandeln eine Selbstverständlichkeit. Des Weiteren zeichnete ihn hohes Engagement und das Geschick aus, auch vermeintlich unlösbare Aufgaben zielorientiert, kreativ und auch auf unkonventionelle Art zum Erfolg zu führen.
Luz Berendt
Luz Berendt hat im Jahr 1978 sein Studium der Vermessung an der Universität Karlsruhe als Diplom-Ingenieur abgeschlossen. Nach dem zweijährigen Vorbereitungsdienst trat er im August 1980 in die Flurneuordnungsverwaltung des Landes Baden-Württemberg ein, wo er fünf Jahre lang beim damaligen Amt für Flurneuordnung und Landentwicklung Radolfzell als Leitender Ingenieur tätig war. 1985 wurde er Referent für das Landwirtschafts- und Umweltministerium bei der damaligen Landesvertretung beim Bund in Bonn. Ende 1986 holte ihn der Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. h.c. Gerhard Weiser als persönlichen Referenten ins Ministerium. 1989 bis 2014 war Berendt Leiter des Referates Landentwicklung im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Stuttgart und anschließend für viereinhalb Jahre Präsident des Landesamts für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg. Er ist seit 1992 Lehrbeauftragter am Geodätischen Institut des Karlsruher Instituts für Technologie für das Fach ‚Neuordnung der Ländlichen Räume‘ und seit über 28 Jahren Mitglied in Bund-Länder-Gremien für Flurneuordnung bzw. Geoinformation. Darüber hinaus ist er Mitglied in mehreren berufsständischen Organisationen und seit 2009 Sachverständiger im Aufsichtsrat der Landsiedlung.
Luz Berendt hat für die Bereiche Vermessung, Geoinformation und Landentwicklung in Baden-Württemberg Herausragendes geleistet.
Kurzbiographie
- 1950 geboren in Düsseldorf
- 1968 Abitur am humanistischen Humboldt-Gymnasium in Düsseldorf
- 1968 – 1970 Zeitsoldat bei der Bundeswehr
- 1978 Abschluss des Studiums der Geodäsie an der Technischen Universität in Karlsruhe
- 1978 – 1980 Vorbereitungsdienst für den höheren vermessungstechnischen Verwaltungsdienst in Baden-Württemberg
- 1980 – 1985 Leitender Flurneuordnungsingenieur beim Amt für Flurneuordnung und Landentwicklung Radolfzell
- 1985 – 1986 Referent des Landwirtschaft- und Umweltministeriums in der Landesvertretung beim Bund in Bonn
- 1986 – 1989 Persönlicher Referent des damaligen Landwirtschafts- und Umweltministers Dr. h.c. Gerhard Weiser
- 1989 – 2014 Leiter des Referates Landentwicklung im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz
- 2014 – 2019 Präsident des Landesamts für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg
Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg
Das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg (LGL) ist die obere Vermessungs-, Flurneuordnungs- und Siedlungsbehörde in Baden-Württemberg. Das LGL beschäftigt rund 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Weitere rund 450 Beschäftigte unterstützen die Flurneuordnungsverfahren bei den Landkreisen.
Das LGL führt als obere Landesbehörde die Fachaufsicht über die unteren Vermessungsbehörden und über die Öffentlich bestellten Vermessungsingenieurinnen und Vermessungsingenieure sowie über die unteren Flurneuordnungsbehörden. Für die Stadtkreise ist das LGL untere Flurneuordnungsbehörde. Zu den gesetzlichen Aufgaben des LGL gehört zudem die Landesvermessung, das Vorhalten, Bereitstellen und Übermitteln der Geobasisinformationen der Landesvermessung und des Liegenschaftskatasters. Darüber hinaus führt das LGL ein topographisch-kartographisches Informationssystem, aus dem Topographische Karten sowie Wander-, Rad- und Freizeitkarten abgeleitet werden, die zum Teil in Kooperation mit den Wandervereinen hergestellt und im Buchhandel vertrieben werden. Erfolgreich betreibt das LGL im Verbund mit den Nachbarländern auch einen hochgenauen Satellitenpositionierungsdienst, der für lagegenaue Bestimmungen aller Art genutzt wird. Im Bereich der Flurneuordnung ist das LGL zudem Genehmigungs- und Bewilligungsbehörde für die rund 320 laufenden Flurneuordnungsverfahren im Land mit einer Fläche von insgesamt circa 250.000 Hektar. Die Flurneuordnung verbindet land- und forstwirtschaftliche Anliegen mit ökologischen Zielen und ist zu einem umfassenden Instrument zur Entwicklung der ländlichen Räume geworden. Sie unterstützt damit Landnutzung, Naturschutz, Kommunen und ländlichen Tourismus.