Seit einem Jahr steht der amtliche Satellitenpositionierungsdienst SAPOS® entgeltfrei zur Verfügung. Mittlerweile nutzen mehr als 1.000 Landwirte SAPOS® für das autonome Fahren und Wirtschaften auf Äckern und Wiesen. Der Dienst ist zu einem elementaren Baustein der Landwirtschaft der Zukunft geworden.
„Vor einem Jahr haben wir den amtlichen Satellitenpositionierungsdienst SAPOS® als Teil der digitalen Daseinsvorsorge für jedermann für jedwede Zwecke zur kostenfreien Nutzung freigegeben. Mittlerweile nutzen bereits mehr als 1.000 Landwirte in Baden-Württemberg SAPOS® für das autonome Fahren und Wirtschaften auf Äckern und Wiesen. Die hohen Erwartungen wurden übertroffen“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk.
Mit SAPOS® stellt das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung einen Dienst zur Verfügung, mit dem man sich auf den Zentimeter genau in Echtzeit positionieren kann. Durch ein landesweites Netz an Referenzstationen, die die Signale der bekannten Satellitennavigationssysteme empfangen, werden in der Karlsruher SAPOS®-Zentrale landesweit Korrekturdaten über mobiles Internet bereitgestellt.
SAPOS® macht Präzisionslandwirtschaft im Land möglich
Die Digitalisierung in der Landwirtschaft schreitet mit enormer Geschwindigkeit voran. Das autonome Fahren und Wirtschaften verbreitet sich bei den landwirtschaftlichen Betrieben im Land. Die exakte Maschinensteuerung mittels SAPOS® unterstützt den Landwirt vor allem bei der Bodenbearbeitung, beim Säen, beim Pflanzenschutz, bei der Ausbringung von Düngemitteln und beim Ernten. „Die Vorteile des Precision Farmings liegen für unsere Landwirte auf der Hand. Zeit und Betriebsmittel werden eingespart, zugleich kann durch die teilflächenspezifische Bewirtschaftung in Abhängigkeit der Bodenbeschaffenheit die Umwelt wirksam geschont werden. Dadurch wird die gesellschaftliche Akzeptanz für die Landwirtschaft befördert“, sagte Minister Hauk.
SAPOS® etabliert sich als Teil der digitalen Daseinsvorsorge
Vermessung und Landwirtschaft bilden aktuell die größten Anwendungsfelder von SAPOS®. Aber auch bei der Steuerung von Baumaschinen, der Navigation von Schiffen in Schleuseneinfahrten und für die Drohnensteuerung wird SAPOS® zunehmend eingesetzt. Weiteres Potenzial findet sich im Umwelt- und Naturschutz, bei Polizei, Feuerwehr und Katastrophenschutz sowie im Verkehrsbereich. „SAPOS® ist ein zunehmend etablierter Teil der digitalen Daseinsvorsorge, der für eine digitale Infrastruktur im Land für viele Anwendungsfelder unverzichtbar ist“, so der Minister.
Aufrüstung von Open SAPOS® noch zu finanzieren
Mit der zunehmenden Nutzerzahl und den höheren Anforderungen an Verlässlichkeit und Ausfallsicherheit für autonome Anwendungen ist das bislang auf die Vermessung ausgerichtete SAPOS®-System auszubauen. Das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung arbeitet mit Hochdruck an der Aufrüstung. Hierfür hat das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in den Jahren 2020/2021 erhebliche Finanzmittel bereitgestellt. „Für den weiteren Ausbau und den dauerhaften Betrieb des Systems mit hoher Qualität setze ich mich nachhaltig für eine Anschlussfinanzierung ein. Jeder Euro, der in SAPOS® investiert wird, ist eine Investition in die Zukunft, die künftig auch Massenanwendungen rund um das Autonome Fahren der Zukunft ermöglicht und sich daher um ein Vielfaches bezahlt macht“, sagte Minister Hauk.
Der amtliche Satellitenpositionierungsdienst SAPOS® der deutschen Landesvermessung ermöglicht unter Nutzung der globalen Satellitennavigationssysteme GPS, GLONASS und Galileo bundesweit eine hochgenaue Positionierung an jedem Ort zu jeder Zeit. In Baden-Württemberg betreibt das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung im Rahmen seines gesetzlichen Auftrags den Dienst. Seit dem 29. März 2020 wird SAPOS® entgeltfrei zur Verfügung gestellt. Für SAPOS® ist lediglich eine einmalige Anmeldegebühr pro Gerät von 150 EUR fällig, die weitere Nutzung ist kostenfrei.
Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung: SAPOS-Baden-Württemberg