Innenminister Thomas Strobl hat eine positive Bilanz zur Hinrunde der Fußballsaison 2018/2019 gezogen. Trotz eines Anstieges der polizeilich relevanten Spiele ist es gelungen, die Einsatzbelastung in den ersten fünf Fußballligen zu senken. Stadionallianzen sind demnach richtig und haben sich absolut bewährt.
„Jedes Wochenende fasziniert der Fußball seine Fans: Egal ob Bundesliga, zweite oder dritte Liga, Kreisliga oder Kreisklasse. Fußball verbindet, sorgt aber auch für Emotionen, die in Gewalt umschlagen können. In Baden-Württemberg verlaufen die Spiele meist friedlich und es können regelrecht Fußballfeste gefeiert werden. Für die Polizei bedeutet der Fußball immer dann Mehrarbeit, wenn man ein besonders wachsames Auge auf die öffentliche Sicherheit legen muss. Trotz eines Anstieges der polizeilich relevanten Spiele (+ 4 auf 163) ist es uns gelungen, die Einsatzbelastung in den ersten fünf Fußballligen um nahezu 12.200 Stunden (von rund 81.900 auf rund 69.700 Stunden) zu senken. Das bestätigt unseren Weg, den wir eingeschlagenen haben, unsere Stadionallianzen sind richtig. Sie haben sich absolut bewährt“, zog Innenminister Thomas Strobl eine positive Bilanz. Baden-Württemberg nehme bei der Einsatzbelastung für die Polizei eine Vorreiterrolle ein. Im bundesweiten Vergleich könne Baden-Württemberg nach den hier vorliegenden Zahlen bereits seit Jahren einen der niedrigsten Kräfteansätze pro Begegnung vorweisen.
Die intensivierte Zusammenarbeit mit den Sicherheitsakteuren und die daraus resultierende ressourcenschonendere Einsatzplanung machen sich zwischenzeitlich bezahlt und sind ein wesentliches Resultat des Engagements aller Mitwirkenden an den Stadionallianzen. „Wir drehen seit geraumer Zeit erfolgreich immer wieder an kleinen Stellschrauben und werden diesen Ansatz konsequent weiter verfolgen“, betonte Innenminister Strobl.
Deutlicher Rückgang in nahezu allen Deliktsbereichen
„Mit zum Teil deutlichen Rückgängen in nahezu allen Deliktsbereichen, insbesondere im Bereich der Landfriedensbrüche (- 37 Fälle) und bei Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz (- 32 Fälle), beispielsweise durch das Zünden von pyrotechnischen Gegenständen, macht sich der eingeschlagene Weg bemerkbar. Erwähnenswert ist auch, dass die Anzahl der erstatteten Strafanzeigen von 316 auf 248 zurückgegangen ist“, so der Minister. „Ich bedaure natürlich, dass im Verlauf der Vorrunde bei den Spielen insgesamt trotzdem 55 Personen verletzt worden sind, das sind 19 mehr wie in der Hinrunde der vergangenen Saison“, so der Minister.
Ursächlich hierfür sind jedoch nicht ein genereller Anstieg, sondern Ausschreitungen anlässlich zweier Begegnungen. Während bei dem Spiel SV Sandhausen gegen den 1. FC Heidenheim nach Übergriffen einer Störergruppierung auf Ordner insgesamt zwölf Verletzte – überwiegend wurden die Störer selbst verletzt – zu beklagen waren, sind bei Auseinandersetzungen rund um das Oberliga-Derby SV Stuttgarter Kickers gegen SSV Reutlingen sieben Personen verletzt worden. Bei dieser Begegnung ist es immer wieder zu tätlichen Auseinandersetzungen zwischen den gegnerischen Gruppierungen gekommen, die jedoch durch den Einsatz starker Polizeikräfte unterbunden werden konnten.
„Klar ist, wir werden derartige Vorkommnisse von der Polizei in enger Zusammenarbeit mit den beteiligten Sicherheitspartnern konsequent verfolgen und aufarbeiten. Ereignisse wie diese werden zum Anlass genommen, sich im Netzwerk noch enger abzustimmen und die Konzepte am jeweiligen Standort kritisch zu hinterfragen, um bei künftigen Begegnungen noch besser agieren zu können“, machte Innenminister Thomas Strobl deutlich.
Polizei setzt weiterhin auf präventivpolizeiliche Maßnahmen
Darüber hinaus werde die Polizei im Land weiterhin auf präventivpolizeiliche Maßnahmen setzen, was bei einzelnen Begegnungen in der Hinrunde bereits zu spürbaren Erfolgen geführt habe. Als Reaktion auf die gewalttätigen Ausschreitungen bei dem Auswärtsspiel des VfB Stuttgart gegen Borussia Mönchengladbach durften Stuttgarter Störer bei den sich anschließenden Heimspielen gegen Hertha BSC und FC Schalke 04 das Stadion nicht betreten. „Wenn es uns gelingt, die potenziellen Störer bereits im Vorfeld einer Begegnung von den Spielen auszuschließen, dann ist dies ein wesentlicher Baustein für mehr Sicherheit in den Stadien und sendet ein wichtiges Signal in die Störerszenen“, zeigte sich Innenminister Strobl überzeugt.
Eine Prognose für den weiteren Verlauf der Rückrunde abzugeben, sei schwierig. Aus polizeilicher Sicht hoffe der Minister auf eine spielerisch erfolgreiche Rückrunde für die baden-württembergischen Mannschaften, sodass Abstiegskämpfe und damit verbundene risikobehaftete Begegnungen ausbleiben. In diesem Zusammenhang sagte Strobl: „Wir werden gemeinsam mit den Sicherheitsakteuren an einem Strang ziehen und unseren Teil dazu beitragen, dass die Spiele in der Rückrunde friedlich verlaufen.“