Das Oberlandesgericht Stuttgart hat ein neues Sitzungsgebäude erhalten. Das Land investierte 29 Millionen Euro in den modernen Neubau, der geeignete Rahmenbedingungen für die Prozessführung bietet und strengen Sicherheitsanforderungen genügt.
Finanzstaatssekretärin Gisela Splett und Justizminister Guido Wolf haben heute (3. Juni) das neue Sitzungsgebäude für das Oberlandesgericht Stuttgart in Stuttgart-Stammheim übergeben. „Der Neubau ist sehr gut gelungen. Mit seiner Architektur setzen wir ein Zeichen für eine moderne Justiz im Land. Oberste Priorität hatte bei der Planung die Sicherheit für die verschiedenen Prozessbeteiligten“, sagte Staatssekretärin Gisela Splett bei der feierlichen Übergabe. „Das Herzstück sind die beiden Sitzungssäle mit 90 und 60 Plätzen für Besucherinnen und Besucher sowie für die Presse. Die Säle wurden mit modernster Informations- und Kommunikationstechnik ausgestattet.“
Meilenstein für die baden-württembergische Justiz
„Für die konsequente Verfolgung und Ahndung terroristischer Straftaten brauchen wir ohne Wenn und Aber geeignete Rahmenbedingungen für die Prozessführung“ ergänzte Justizminister Guido Wolf. Seit Jahren verzeichne man einen Anstieg von Staatsschutzstrafverfahren. Die heutige Einweihung des Neubaus sei daher ein Meilenstein für die baden-württembergische Justiz. „Mit dem neuen Sitzungsgebäude ist das Oberlandesgericht Stuttgart bestens für die Zukunft gerüstet“, so Wolf.
Die Präsidentin des Oberlandesgerichts Stuttgart Cornelia Horz betonte: „Im Gegensatz zum alten Mehrzweckgebäude, in dem die RAF-Verfahren verhandelt wurden, präsentiert sich der Neubau selbstbewusst nach außen, hell, freundlich und vielfarbig im Inneren, mit Sitzungssälen, deren Atmosphäre durch viel Tageslicht und warmes Eichenholz bestimmt wird. Mit meinen Kolleginnen und Kollegen freue ich mich auf Verhandlungen in diesem außergewöhnlich ästhetischen und funktionalen Sitzungsgebäude.“ Am Samstag, 29. Juni 2019 ab 10.00 Uhr werde die interessierte Öffentlichkeit Gelegenheit bekommen, sich bei einem Tag der offenen Tür selbst einen Eindruck vom Neubau zu verschaffen, so Horz.
Das neue Sitzungsgebäude in Stuttgart-Stammheim ersetzt das Mehrzweckgebäude aus den 1970er Jahren, das nicht mehr wirtschaftlich saniert werden konnte. Im Inneren des Neubaus befinden sich ein öffentlicher und ein nicht-öffentlicher Bereich sowie zwei Innenhöfe. Sie dienen der Orientierung im Gebäude und stellen wichtige räumliche Bezugspunkte dar. Zu den Innenhöfen orientieren sich alle sicherheitsrelevanten Bereiche. Auch bei den Fassaden wurden die Sicherheitsanforderungen berücksichtigt. Die Erdgeschossfassade etwa ist zu den öffentlichen Bereichen hin, bis auf den Besucherzugang, frei von Fenster- und Türöffnungen. Die Fassade des Obergeschosses hingegen prägt eine umlaufende Metall-Glas-Fassade.
Land investiert 29 Millionen Euro
Das Sicherheitskonzept wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Oberlandesgericht, dem Landeskriminalamt und der Polizei entwickelt und umgesetzt. Das Land hat in den Neubau des Sitzungsgebäudes 29 Millionen Euro investiert. Das Amt Ludwigsburg des Landesbetriebs Vermögen und Bau Baden-Württemberg setzte das Projekt zusammen mit freiberuflichen Architektinnen und Architekten und Fachingenieurinnen und Fachingenieuren um.
Finanzministerium Mediathek: Fotos des neuen Sitzungsgebäudes für das Oberlandesgericht Stuttgart