Mit dem Satellitenpositionierungsdienst SAPOS werden Landmaschinen präziser, schneller und zuverlässiger gesteuert. Dadurch können landwirtschaftliche Betriebsabläufe automatisiert werden. Das Modellprojekt wird in Kooperation von Vermessungs- und Landwirtschaftsverwaltung durchgeführt.
„Durch Bereitstellung des amtlichen Satellitenpositionierungsdiensts SAPOS schaffen wir die Grundlage für eine digitale Landwirtschaft, die durch satellitengestützte Feldbewirtschaftung Ökologie und Ökonomie verbindet. Mit SAPOS ist es möglich, Landmaschinen noch präziser, schneller und zuverlässiger auf Äckern und Wiesen zu steuern und damit landwirtschaftliche Betriebsabläufe zu automatisieren“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk. Im Rahmen eines Modellprojekts erhalten bis zu 100 Landwirte oder Maschinenringe die Möglichkeit, SAPOS ein Jahr lang für eine Anmeldegebühr von 50 Euro in der Praxis zu nutzen. Bewerbungen seien ab Donnerstag (18. Oktober) bis zum 16. November 2018 möglich.
„Im Modellprojekt möchten wir konkret zeigen, wie durch eine zentimetergenaue Positionsbestimmung landwirtschaftliche Arbeiten effizient geplant und praxisnah umgesetzt werden können. Das Resultat ist eine moderne Landwirtschaft für Baden-Württemberg, die durch Einsatz von Hightech den Umwelt- und Klimaschutz unterstützt und natürliche Ressourcen schont“, erklärte Minister Hauk.
Durch Empfang der SAPOS-Signale zusätzlich zu den Signalen der bekannten globalen Satellitennavigationssysteme GPS, GLONASS und Galileo auf modernsten Landmaschinen besteht die Möglichkeit, die Standorte einzelner Pflanzen durch Sensoren zu bestimmen und jederzeit in höchster Genauigkeit zu reproduzieren, um die Bodenbearbeitung zu optimieren. Dünger- und Pflanzenschutzeinsatz können so reduziert sowie gleichzeitig Produktivität und Ertrag für Landwirte gesteigert werden.
Bewerbung zur Teilnahme am SAPOS-Modellprojekt
Das von Minister Hauk initiierte SAPOS-Modellprojekt wird in Kooperation von Vermessungs- und Landwirtschaftsverwaltung durchgeführt. Bewerbungen zur Teilnahme an dem Modellprojekt zu vergünstigten Konditionen können von Landwirten und Maschinenringen von 18. Oktober bis 16. November 2018 beim Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung eingereicht werden.
Satellitenpositionierungsdienst SAPOS
Der Satellitenpositionierungsdienst SAPOS der deutschen Landesvermessung ermöglicht bundesweit eine hochgenaue Positionierung an jedem Ort zu jeder Zeit unter Nutzung der globalen Satellitennavigationssysteme GPS, GLONASS und Galileo. In Baden-Württemberg wird der Dienst vom Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung im Rahmen seines gesetzlichen Auftrags betrieben. Mit 16 Beobachtungsstationen im Land und weiteren Stationen der Nachbarländer berechnet das Landesamt in der Karlsruher SAPOS-Zentrale laufend hochpräzise Korrekturdaten für die globalen Satellitennavigationssysteme und stellt diese über mobiles Internet bereit.
SAPOS wird seit Jahren intensiv in Grundlagen-, Liegenschafts- und Ingenieurvermessung eingesetzt. Künftig soll SAPOS als Teil der digitalen Daseinsvorsorge in Land- und Forstwirtschaft, Schifffahrt, Verkehr, Umwelt und Bauwirtschaft gewinnbringend genutzt werden.