Landwirtschaftsminister Peter Hauk informierte sich über Maßnahmen in der Landwirtschaft, um die tiergerechte Haltung und nachhaltige Fütterung auszubauen. Durch verlässliche Partnerschaften entlang der gesamten Wertschöpfungskette vom Erzeuger bis zum Verbraucher kann eine erfolgreiche Umsetzung erhöhter Tierwohlkriterien ermöglicht werden.
„Immer mehr Verbraucher schauen beim Kauf von Lebensmitteln genauer hin. Viele stellen sich die Frage, woher die Produkte, die sie kaufen, kommen beziehungsweise, wie Tiere gehalten wurden, deren Fleisch im Geschäft angeboten wird. Das ist gut so, denn dadurch entsteht auch mehr Verständnis für die Arbeit unserer Bäuerinnen und Bauern. Siegel und Markenprogramm helfen den Verbrauchern dabei, zwischen den Produkten unterscheiden zu können. Das Markenzeichen ‚Hofglück‘ ist ein Beispiel, das für Qualität, Regionalität, Nachhaltigkeit und Transparenz steht. Mit der Fütterung von Sojafuttermitteln, die den ‚Europe Soya‘-Standard des Vereins Donau Soja erfüllen, sowie hohen Tierwohlstandards übernimmt das Programm eine Vorreiterrolle“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, auf dem Betrieb der Familie Leuter in Glochen (Kreis Sigmaringen).
Vor Ort informierte sich Minister Hauk über die Maßnahmen, die in der Landwirtschaft umgesetzt werden, um die tiergerechte Haltung und nachhaltige Fütterung auszubauen. „Eine steigende Anzahl an Verbrauchern berücksichtigen Kriterien wie umweltschonende Produktion und artgerechte Tierhaltung bei ihrer Kaufentscheidung. Darauf müssen Landwirtschaft, Politik und Handel reagieren“, so Hauk.
Verbraucher leisten durch Kaufentscheidung einen Klimaschutzbeitrag
Das bestätigte auch Jürgen Mäder, Geschäftsführer der EDEKA Südwest: „Gemeinsam mit den selbstständigen EDEKA-Kaufleuten sind wir größter Anbieter für regional produzierte Lebensmittel im Südwesten der Republik. Gerade hier können wir auch in puncto Tierwohl Vieles bewegen, zum Beispiel mit unserer Regionalmarke 'Hofglück' für Schweinefleischerzeugnisse. Wir freuen uns, Teil der Kampagne 'Wir versorgen unser Land' zu sein.“
„Es macht einen wichtigen Unterschied, wie wir unsere Nutztiere halten, aber auch wie wir sie füttern. EDEKA Südwest geht mit gutem Beispiel voran. Denn wenn regionales gentechnik-freies Soja zum Einsatz kommt, profitieren die regionalen Betriebe, die Umwelt und das Klima. DONAU SOJA hilft den Hofglück-Schweinen beim Vermeiden von CO2, das zeigt die FIBL-Studie ganz deutlich. Die Verbraucher können so durch ihre Kaufentscheidung einen persönlichen Klimaschutzbeitrag leisten – und 40 Prozent CO2-Emissionen reduzieren im Vergleich zu herkömmlicher Fütterung“, sagte Susanne Fromwald, Geschäftsleiterin des Vereins DONAU SOJA, im Rahmen der Hofbesichtigung. Insgesamt vermeidet das Hofglück Programm rund 10.000 Tonnen CO2–Emissionen pro Jahr. Somit könnten deutschlandweit, hochgerechnet auf die für Schweine eingesetzte Menge an Soja-Futtermitteln, rund sieben Millionen Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr durch den Umstieg auf DONAU SOJA / EUROPE SOYA vermieden werden. Das entspricht in etwa dem CO2-Fußabdruck aller Einwohnerinnen und Einwohner Stuttgarts.
Planungssicherheit ermöglicht nachhaltige Landwirtschaft
„Dieses Markenprogramm zeigt sehr anschaulich, dass durch verlässliche Partnerschaften und die Schaffung der nötigen Sicherheit und Verbindlichkeit für die Landwirtschaft eine erfolgreiche Umsetzung erhöhter Tierwohlkriterien und eine nachhaltige Fütterung ermöglicht werden kann. Dies fügt sich auch in die Eiweißstrategie des Landes für mehr regionale Eiweißfuttermittel ein“, so der Minister.
Dadurch, dass die baden-württembergischen Erzeuger des Hofglückprogramms auch alle Teilnehmer des Qualitätszeichen Baden-Württemberg (QZBW) sind, begrüßt das Land die Initiative von EDEKA Südwest. „Das QZBW steht für definierte Produkt- und Prozessqualität sowie transparente und nachvollziehbare Herkunft und wird in einem dreistufigen Kontrollsystem gesichert. Hierdurch schaffen wir Transparenz und ermöglichen dem Verbraucher, nach gesicherter regionaler Qualität greifen zu können“, betonte Minister Hauk. Träger des Zeichens ist das Land Baden-Württemberg, vertreten durch das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz. Dieses Qualitätsprogramm erfüllt den gesetzlichen Standard „Ohne Gentechnik“, sowie die Anforderungen der EU für staatliche getragen regionale Qualitätsprogramme und ist daher von der EU-Kommission notifiziert.
„Die Umstellung auf die Richtlinien der Marke Hofglück und die damit verbundene Weiterentwicklung unseres Hofs war für uns die richtige Entscheidung und entsprechen unserer Grundeinstellung bei der Tierhaltung. Durch das Programm mit festen Zusagen für zehn Jahre haben wir darüber hinaus langfristige Planungssicherheit für unseren Betrieb und erzielen höhere Preise“, betonte Hofglück-Landwirt, Georg Leuter.
Das Markenprogramm Hofglück wurde 2015 von EDEKA Südwest ins Leben gerufen, um regionales Schweinefleisch aus tiergerechterer Haltung anbieten zu können. Die Marke ist mit zwei von zwei möglichen Sternen des Tierschutzlabels „Für Mehr Tierschutz“ des Deutschen Tierschutzbundes e.V. gekennzeichnet und erfüllt damit dessen Premiumstufe. Zudem sind alle Hofglück-Produkte mit dem sogenannten „Ohne Gentechnik“-Siegel des Verbands Lebensmittel ohne Gentechnik e.V. (VLOG) gekennzeichnet. Die Verwendung von Futtermitteln die dem Europe Soya-Standard entsprechen ist vorgeschrieben.
Der Verein Donau Soja ist eine internationale und gemeinnützige Organisation mit Sitz in Wien. Unter der Marke DONAU SOJA setzt sie sich für den Sojaanbau in der Donauregion und unter der Marke EUROPE SOYA für den Sojaanbau im gesamten europäischen Raum ein. Das Programm fördert eine gentechnikfreie, nachhaltige und regionale Eiweißversorgung. Dabei sind der Donau Soja und Europe Soya Standard und die dazugehörigen Richtlinien (Donau Soja (PDF),Europe Soya (PDF)) die Grundpfeiler.
Das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz ist Mitglied bei Donau Soja.
Die Eiweißstrategie des Landes setzt auf mehreren Ebenen an, um den Einsatz von Importsoja in der Tierhaltung insgesamt weitest möglich zu senken, die heimische Erzeugung von Eiweißfuttermitteln auszubauen und damit die Abhängigkeit von Eiweißfuttermitteln aus Übersee zu reduzieren. Eine Maßnahme ist der Ausbau der Kooperationen im Rahmen der Donauraumstrategie und die damit verbundene Mitgliedschaft im Verein Donau Soja.