Die Landesregierung hat gemeinsam mit den Staatlichen Museen, dem Landeskriminalamt und dem Landesbetrieb Vermögen und Bau einen Katalog mit Maßnahmen zum Schutz der Landesmuseen erarbeitet. Ziel ist es, die Sicherheit für Kulturgüter zu gewährleisten, die Museen aber gleichzeitig als offene und lebendige Orte attraktiv zu halten.
Einbrüche, Diebstähle, Sachbeschädigungen und Vandalismus – um dagegen vorzugehen, hat das Kunstministerium zusammen mit den Staatlichen Museen des Landes, dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA) und Vermögen und Bau Baden-Württemberg einen Katalog mit Maßnahmen zum Schutz der Staatlichen Museen in Baden-Württemberg erarbeitet. In diesem Katalog wurden Aufgaben festgeschrieben, die zeitnah umgesetzt werden.
„Wir wollen die Sicherheit des Sammlungsguts in den Staatlichen Museen des Landes Baden-Württemberg und im Zentrum für Kunst und Medien weiter erhöhen, die Museen aber gleichzeitig als offene und lebendige Orte der Kommunikation und des außerschulischen Lernens für eine breite Öffentlichkeit attraktiv halten“, sagte Kunststaatssekretärin Petra Olschowski. „Der Sicherheitsstandard unserer Museen ist hoch. Viele Maßnahmen werden von den Häusern bereits heute umgesetzt. Hinzu kommen nun neue Aufgaben“, so Olschowski.
Sicherheitskonzepte kontinuierlich aktualisieren
Der Katalog setzt beim organisatorisch-personellen Bereich der Museen an. Dazu gehört die künftig verpflichtende Bestellung von Securitybeauftragten, die unmittelbar der Museumsleitung unterstellt werden. Das Thema ist damit auch sichtbar „Chefsache“. Weitere Punkte betreffen die systematische Vernetzung der Securitybeauftragten untereinander – eingerichtet wird eine Informationsplattform – oder Modifikationen bei den Zutrittsberechtigungen.
Bestandteil des Katalogs sind außerdem verbindliche Zeitvorgaben, in denen sicherungstechnische Beratungen durch das Landeskriminalamt Baden-Württemberg in Anspruch genommen werden, sowie die laufende Überprüfung der baulichen und sicherheitstechnischen Situation. „Damit wird die kontinuierliche Aktualisierung der Sicherheitskonzepte gewährleistet“, so Olschowski. Flankiert wird der Maßnahmenkatalog durch die aktuell laufenden sicherungstechnischen Beratungen der Landesmuseen durch Präventionsexperten des Landeskriminalamts.
Weiterarbeiten wird die Arbeitsgruppe an einem Sicherheitsleitfaden. Dieser wird maßgeblich vom Landeskriminalamt gestaltet. Er umfasst neben den im Katalog festgeschriebenen organisatorischen Aufgabenfeldern auch bauliche, mechanische sowie technische Schutzmaßnahmen. Vorgesehen sind ferner standardisierte Musterablaufpläne. Im Licht dieses Leitfadens sollen die Museen ihre eigenen Sicherheitskonzepte weiterentwickeln. Baden-Württemberg ist das erste Bundesland, das das Thema Museumssicherheit so systematisch, gezielt und flächendeckend angeht. „Einen hundertprozentigen Schutz vor Diebstählen wird es nie geben. Mit dem gemeinsam erarbeiteten Maßnahmenkatalog wollen wir die größtmögliche Sicherheit für die Kulturgüter in unseren Museen gewährleisten“, sagte Kunststaatssekretärin Olschowski abschließend.
Sicherheit für Kulturgüter in Museen gewährleisten
Anlass für die Einrichtung der Arbeitsgruppe des Kunstministeriums mit Vertreterinnen und Vertretern des Landeskriminalamts, des Landesbetriebes Vermögen und Bau und der Staatlichen Museen waren die Diebstähle im Badischen Landesmuseum im Herbst 2016 und Frühjahr 2017. Das Kunstministerium und das für Vermögen und Bau zuständige Finanzministerium haben nach den Diebstählen eine umfassende Aufarbeitung der Vorgänge im Badischen Landesmuseum und eine Überprüfung der Sicherheitskonzepte in den zwölf Staatlichen Museen in die Wege geleitet.
Die Museen des Landes haben ein hohes Sicherheitsniveau und wurden in den vergangenen Jahrzehnten nur ganz selten Opfer von größeren Straftaten. Die Diebstähle am Badischen Landesmuseum stechen hervor durch einen sehr hohen Schaden (in Höhe von 500.000 beziehungsweise 1,2 Millionen Euro) und eine entsprechende Professionalität. Die Staatlichen Museen in Baden-Württemberg haben sich abhängig von ihren spezifischen Sicherheitsanforderungen bereits seit Jahren in bestimmten zeitlichen Abständen sicherheitstechnisch beraten lassen und sofern angezeigt permanent Verbesserungen ihrer Sicherheitsmaßnahmen durchgeführt.