Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha hat den Forderungen nach einer Abschaffung der doppelten Staatsbürgerschaft eine klare Absage erteilt. Ob sich jemand loyal zum deutschen Staat verhalte, hänge nicht von der Anzahl der Pässe ab, sondern von der Teilhabe an Bildung, Arbeit und Gesellschaft, so Lucha.
Zu den aktuellen Äußerungen von Innenpolitikern aus der Union erklärte Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha: „Die Hürden für den Doppelpass anzuheben oder diesen ganz abzuschaffen wäre reine Symbolpolitik mit falschen Vorzeichen – und das wird dem Thema Integration nicht gerecht. Das jetzige Staatsangehörigkeitsrecht existiert seit 2014 und spiegelt die Lebenswirklichkeit vieler Menschen mit Migrationsgeschichte wider. Die zuvor geltende Optionsregelung stellte Jugendliche vor die Wahl und schaffte damit Staatsbürger auf Zeit. Und weil der Doppelpass in Deutschland schon lange keine Ausnahme mehr ist und seit Jahren rund die Hälfte aller Einbürgerungen unter Hinnahme von Mehrstaatigkeit erfolgt, war die Optionsregelung ungerecht und unterteilte in Deutsche erster und zweiter Klasse.“
„Ob sich junge Menschen loyal zum deutschen Staat verhalten, hängt nicht von der Anzahl der Pässe ab, sondern von der Teilhabe an Bildung, Arbeit und Gesellschaft. Im Schnitt haben eingebürgerte Menschen bessere Bildungsabschlüsse, bessere Jobs und bessere Einkommen. Die Einbürgerung – auch unter Hinnahme von Mehrstaatigkeit – lohnt sich also für beide Seiten, die Migranten und den Staat. Daher muss die Möglichkeit des Doppelpasses künftig eher noch erweitert und nicht eingeengt werden. Ich begrüße es deshalb sehr, dass auch Bundesinnenminister de Maizière den Forderungen aus der Union nach einer Abschaffung des Doppelpasses heute eine klare Absage erteilt hat“, so Lucha weiter.