Der landesweite Streuobsttag 2022 widmete sich dem Schwerpunktthema „Neue Wege zum Erhalt von Streuobst”. Zudem wurde die erfolgreiche Vermarktung von Streuobst thematisiert. Diesbezüglich sollen Produkte aus heimischem Streuobst noch besser erkennbar gemacht und ein Qualitätszeichen für den Bereich Streuobst eingeführt werden.
„Baden-Württemberg ist Streuobstland. Bei uns im Land haben wir die größten zusammenhängenden Streuobstbestände Europas. Damit tragen wir eine besondere Verantwortung für den Erhalt dieser wertvollen Kulturlandschaft. Der landesweite Streuobsttag Baden-Württemberg steht dieses Jahr daher unter dem Motto ‚Neue Wege zum Erhalt von Streuobst‘. Neue Wege gehen wir auch beim Format des 16. landesweiten Streuobsttages. So findet der Streuobsttag in diesem Jahr parallel vor Ort und online sowie zweisprachig statt. Damit bieten wir die Möglichkeit, deutschlandweit und darüber hinaus Impulse und Erkenntnisse im Streuobstbau aufzunehmen und sich in einem europäischen Kontext zu vernetzen“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk , am 21. Mai 2022 anlässlich des 16. landesweiten Streuobsttags Baden-Württemberg an der Universität Hohenheim.
Neben Vorträgen, welche die Streuobstwiesen mit ihren Ökosystemdienstleistungen oder die Auswirkungen des Klimawandels auf diese in den Fokus nahmen, ging es beim landesweiten Streuobsttag auch um die erfolgreiche Vermarktung von Streuobst.
Über 100 Vertreterinnen und Vertreter von Verbänden, Keltereien, Aufpreisinitiativen und der Verwaltung sowie Praktikerinnen und Praktiker aus der Streuobstbewirtschaftung nahmen die Chance zur Vernetzung und fachlichen Diskussionen an der Universität Hohenheim wahr.
Einführung eines Qualitätszeichens für den Bereich Streuobst
Das Land Baden-Württemberg trifft derzeit die Vorbereitungen, um ein Qualitätszeichen für den Bereich Streuobst einzuführen. Hieraus werden positive Impulse für die Vermarktung regionaler Streuobsterzeugnisse erwartet. „Die Verbraucherinnen und Verbraucher können damit die Produkte aus heimischem Streuobst noch besser erkennen“, erklärte Minister Peter Hauk.
Ebenso liegen nun die erforderlichen Grundlagen für die Streuobstneukonzeption des Landes vor. Damit kann der Streuobstanbau ab 2023 zukunftsweisend vorangebracht werden. Als Grundlage für die Streuobstneukonzeption dient dabei das vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Ende des Jahres 2020 beauftragte Fachgutachten „Situationsanalyse und Machbarkeitsstudie Streuobst Baden-Württemberg” (PDF). „Mit dem Gutachten und den daraus resultierenden Grundlagen zur Streuobstneukonzeption haben wir wichtige Meilenstein für die Zukunft des Streuobsts in Baden-Württemberg gesetzt. Es gilt nun, aus diesen Erkenntnissen ein verlässliches und innovatives Maßnahmenpaket zu schnüren und auf den Weg zu bringen“, betonte Minister Peter Hauk und bedankte sich bei den zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Streuobsttags für ihr außerordentliches Engagement.
Der landesweite Streuobsttag Baden-Württemberg findet mittlerweile zum 16. Mal statt. Er bietet eine Plattform für Streuobstinitiativen, Keltereien, Vereine, Kommunen, Naturschutz- und Umweltverbände, Fachberaterinnen und Fachberater für Obstbau sowie Interessierte.
Fortschreibung der Streuobstkonzeption des Landes
Das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg hat Ende des Jahres 2020 eine „Situationsanalyse und Machbarkeitsstudie Streuobst Baden-Württemberg” in Auftrag geben.
Das Fachgutachten bildet die Grundlage für die Fortschreibung der Streuobstkonzeption des Landes. Damit soll auf die rückläufigen Bestandszahlen der Streuobstbestände in Baden-Württemberg reagiert werden. Maßnahmen im Streuobstbau sollen auf ihre Wirksamkeit hin überprüft und Unterstützungsmöglichkeiten weiterentwickelt und ergänzt werden. Der Fokus des Gutachtens liegt dabei sowohl auf der Unterstützung der Pflege und Bewirtschaftung der Streuobstbestände, als auch in der Stärkung der Verarbeitung und Vermarktung von Streuobstprodukten.
Teil des Fachgutachtens ist auch eine Machbarkeitsstudie für eine „Streuobsterlebniswelt Baden-Württemberg”. Dabei wurden Optionen und Rahmenbedingungen für die Entwicklung eines touristischen Zentrums oder eines Ausstellungs-, Veranstaltungs-, Bildungs-, Forschungs- oder Genussortes in mobiler oder stationärer Form beleuchtet. Das Gutachten wurde unter umfangreicher Beteiligung von Streuobstakteurinnen und -akteuren sowie Fachexpertinnen und -experten aus Praxis, Forschung und Verwaltung im Rahmen von Befragungen und Workshops erarbeitet und ist auf der Homepage des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz abrufbar.