Bioökonomie

Land will biobasiertes Wirtschaften weiter voranbringen

Ein Forstwirt des Landratsamtes Breisgau-Hochschwarzwald fällt bei St. Märgen eine Fichte. (Bild: Patrick Seeger / dpa)

Die Bioökonomie bietet Lösungsansätze für viele globale Herausforderungen. Mit der Strategie „Nachhaltige Bioökonomie für Baden-Württemberg“ will die Landesregierung den Rahmen für eine nachhaltige Entwicklung der biobasierten Wirtschaft in Baden-Württemberg setzen.

„Mit der Entwicklung der ressortübergreifenden Landestrategie ‚Nachhaltige Bioökonomie für Baden-Württemberg‘ will die Landesregierung den Rahmen für eine nachhaltige Entwicklung der biobasierten Wirtschaft in Baden-Württemberg setzen, die alle Bedürfnisse einbezieht und auch zukünftigen Anforderungen der Gesellschaft gerecht wird. Dadurch schaffen wir neue attraktive Arbeitsplätze und stärken die regionale Wertschöpfung, insbesondere im Ländlichen Raum“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, anlässlich des 3. Bioökonomietages, im Schloss Hohenheim (Universität Stuttgart/Hohenheim).

„Die Bioökonomie bietet Lösungsansätze für viele globale Herausforderungen, von Bevölkerungswachstum und Umweltzerstörung über Ressourcenknappheit bis zum Klimawandel. Es gilt nun zügig, die Chancen einer nachhaltigen Bioökonomie zu nutzen, mögliche Risiken zu identifizieren und zu minimieren“, betonte Hauk. Rund 150 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Forschung, Wirtschaft, Politik und Verwaltung diskutierten bei der Tagung, wie der Wandel hin zu einer stärker biobasierten Wirtschaft gelingen kann.

Prof. Dr. Ralf Kindervater von der BIOPRO Baden-Württemberg stellte die Ergebnisse des Dialogprozesses zur Erarbeitung der Landesstrategie erstmals vor. Prof. Dr. Enno Bahrs und Prof. Dr. Iris Lewandowski von der Universität Hohenheim ergänzten den ersten Vortragsblock und führten so gemeinsam in das Thema ‚Bioökonomie mit Fokus auf den Ländlichen Raum als wichtiges Element für die Zukunftsfähigkeit von Baden-Württemberg‘ ein.

Forst- und Holzwirtschaft unverzichtbar für die Bioökonomie

Der Wald entzieht der Atmosphäre Kohlendioxid und das aus ihm gewonnene Holz kann energieintensive Rohstoffe wie Stahl, Aluminium oder Beton sowie fossile Energieträger in vielen Bereichen ersetzen. „Die traditionell starke Forst- und Holzwirtschaft in Baden-Württemberg verspricht, mit ihrem Reichtum an natürlichen und beständig nachwachsenden Ressourcen, Know-how und Infrastrukturen ein zentraler Baustein der Bioökonomie zu werden“, so Minister Hauk. Die Holznutzung sei für die Entwicklung einer nachhaltigen und kreislauforientierten Bioökonomie unverzichtbar. Denn die heimisch produzierten Hölzer könnten als multifunktionaler Rohstoff vielfältigen, sowohl traditionellen als auch innovativen Anwendungen zugeführt werden.

Landesregierung startet Holzbau-Offensive

„Der Holzbau ist von großer Bedeutung für die nachhaltige Entwicklung des Landes, da er Ökologie und regionale Wirtschaftskreisläufe vorbildlich verbindet. Dass dies mit einem hohen Anspruch an bauliche Qualität einhergeht, zeigen die Ergebnisse des diesjährigen Holzbaupreises. Durch die Verwendung von Holz beim Bauen wird kurz- und mittelfristig ein aktiver Beitrag zur CO2-Minderung geleistet. Dies ist eine der effektivsten, ökonomisch sinnvollsten und rasch wirksamsten Varianten zur Kohlenstoff-Einlagerung“, betonte Peter Hauk. Die Archivierung eines dauerhaften nachwachsenden Baustoffs in Bauten mit zahlreichen, späteren Verwendungsmöglichkeiten in der Nutzungskaskade sei ein weiterer, klimatechnischer Vorteil. „Baden-Württemberg ist Holzbauland Nr. 1 in Deutschland. An diesen Erfolg will die Landesregierung anknüpfen und plant bis 2023 rund 17 Millionen Euro in die Holzbau-Offensive Baden-Württemberg zu investieren“, so der Minister.

Initiative für ein Technikum Laubholz Baden-Württemberg

Der Klimawandel verursacht und erfordert Veränderungen im Waldbau. Der Anteil an Laubhölzern in heimischen Wäldern erhöht sich seit Jahren. Die Landesregierung hat diese Entwicklung der Holzartenzusammensetzung im Blick. „Wir müssen uns durch umfassende Forschung eine Spitzenposition in der laubholzbasierten Rohstoffverwendung erarbeiten. Hierzu plant das Land ein ‚Technikum Laubholz‘, auch das haben wir im Koalitionsvertrag vereinbart“, so der Minister. Ludwig Lehner präsentierte die Ergebnisse aus der vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz beauftragten Machbarkeitsstudie für ein Technikum Laubholz, ergänzt durch innovative Lösungsansätze von Carbonfasern aus Buchenholz bis zur ‚Holzbatterie‘. „Laubhölzer können eine zusätzliche Grundlage für die Entwicklung neuer und innovativer Produkte sein und so dazu beitragen, die Potenziale von Holz im Holzbau und weiteren Sektoren der Bioökonomie noch besser zu nutzen. Wir werden unsere Vorstellungen zur Weiterentwicklung der Laubholznutzung in den kommenden Wochen ins Kabinett bringen und dann die Gründung des Technikums im Jahr 2019 konsequent vorantreiben. Ich hoffe, dass wir im Jahr 2020 mit dem Technikum Laubholz ganz konkret an den Start gehen können“, betonte der Minister. Die Fertigstellung der Landesstrategie ‚Nachhaltige Bioökonomie für Baden-Württemberg‘ sei für Anfang 2019 geplant.

Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Bioökonomie

Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Holzbau-Offensive Baden-Württemberg

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