Im kommenden Schuljahr können rund 6.600 Lehrerinnen und Lehrer in den öffentlichen Schuldienst eingestellt werden. Die diesjährige Einstellungszahl übertrifft erneut den Rekordwert aus dem vergangenen Jahr. 2015 waren es mit 5.791 Lehrerinnen und Lehrern so viele Neueinstellungen wie seit vier Jahrzehnten nicht mehr.
Durch zahlreiche Neueinstellungen werden in diesem Schuljahr die Rahmenbedingungen dafür geschaffen, dass bildungspolitische Verbesserungen an den Schulen vor Ort erfolgreich umgesetzt werden können. Dies gilt etwa für die Erhöhung der Stundentafel an Grundschulen (320 Neustellen), für die Erhöhung der Poolstunden an den Realschulen (109 Neustellen) und den Gymnasien (111 Neustellen). „Diese geschaffenen Neustellen sind der Schlüssel zu einer qualitativ erfolgreichen Bildungspolitik und zeigen, dass wir auf die gesellschaftlich bedingten Entwicklungen gut reagiert haben“, sagt Kultusministerin Susanne Eisenmann. Auch dem Bedarf an zusätzlichen Bildungsangeboten für Kinder und Jugendliche aus Flüchtlingsfamilien konnte durch Lehrerstellen entsprochen werden.
Insgesamt waren die Einstellungschancen für Neubewerber sehr gut. Für alle Schularten bis auf das Gymnasium reichte die Zahl der Neubewerber (insgesamt 4.830) knapp oder nicht aus, um den Bedarf zu decken, so dass auch viele der 3.370 sogenannten Altbewerber bei der Einstellung berücksichtigt werden konnten.
Die Unterrichtsversorgung ist im Wesentlichen gesichert. Trotzdem zeigen die Rückmeldungen der Regierungspräsidien, dass bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht alle Stellen besetzt werden konnten. Grund dafür ist eine knappe Bewerberlage, insbesondere im Bereich der Grundschulen und der Sonderpädagogik. Auch für bestimmte Mangelfächer, insbesondere im ländlichen Raum, ist es schwierig, geeignete Bewerber zu finden. Deshalb sind von den neu zu besetzenden rund 6.600 Stellen zum jetzigen Stand rund 670 Stellen nicht besetzt. Bei örtlichen Engpässen wird die Schulverwaltung bis Ende September Lösungen finden, etwa durch Deputatsaufstockung, Abordnung, befristete Verträge oder die Beschäftigung von pensionierten Lehrerinnen und Lehrern.
Entgegen der bisherigen Annahmen wird im kommenden Schuljahr statt eines Schülerrückgangs ein leichter Schüleranstieg erwartet. Insgesamt wird die Zahl der Schülerinnen und Schüler an den öffentlichen Schulen voraussichtlich um rund 3.500 höher sein als im Schuljahr zuvor. Somit ist an den öffentlichen Schulen mit insgesamt 1.375.400 Schülerinnen und Schülern zu rechnen.
Im Bereich der Flüchtlingsbeschulung werden 1.165 Deputate im gesamten Schuljahr 2016/17 weitergeführt. „Da der erwartete Schülerzuwachs eng mit der Flüchtlingsentwicklung zusammenhängt, war diese Entscheidung wichtig und notwendig. Nur so kann die Schulverwaltung bei weiterhin hohen Flüchtlingszahlen auch während des Schuljahres die benötigten Sprachförderangebote bereitstellen“, so Ministerin Eisenmann. Für die benötigten Sprachförderangebote konnten neue Bewerbergruppen erfolgreich gewonnen werden, etwa durch die Beschäftigung von Pensionären oder sogenannten Nichterfüllern. Der aktuelle Bedarf konnte mit diesen Maßnahmen nahezu gedeckt werden.
Die Ministerin bedankt sich für die gute und intensive Arbeit der Schulverwaltung, die die Einstellung sowie eine Vielzahl an Abordnungen, Versetzungen und Veränderungen im Deputat zu bewältigen hatte.