Mit 16 geförderten Hochschulen ist Baden-Württemberg bundesweit Spitzenreiter beim Bund-Länder-Programm „Künstliche Intelligenz in der Hochschulbildung“. Dies zeigt das große Engagement und den Innovationsdrang der Hochschulen im Bereich Künstliche Intelligenz. Die Hochschulen im Land erhalten mehr als 23 Millionen Euro.
Baden-Württemberg ist mit elf erfolgreichen Einzelanträgen Spitzenreiter beim Bund-Länder-Programm „Künstliche Intelligenz (KI) in der Hochschulbildung“. Zudem sind fünf Hochschulen aus Baden-Württemberg an Verbundanträgen mehrerer Hochschulen beteiligt oder leiten diese. Im Dezember gehen die Projekte an den Start.
Hochschulen im Land erhalten mehr als 23 Millionen Euro
„Künstliche Intelligenz ist eine der Schlüsseltechnologien, die wir auch in Baden-Württemberg mit Hochdruck voranbringen. Sie ist entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg unserer Unternehmen und die Innovationskraft unseres Landes. Von der neuen Bund-Länder-Förderung profitieren unsere Hochschulen, die Studierenden wie auch die Gesellschaft insgesamt, indem die Hochschullehre durch die Nutzung von Künstlicher Intelligenz verbessert oder zukünftige akademische Fachkräfte besser für neue Berufsfelder qualifiziert werden können. Ich bin begeistert von der Vielfalt der Projekte aus Baden-Württemberg – sie zeigt, mit welchem Engagement und welchem Innovationsdrang unsere Hochschulen sich diesem Zukunftsthema widmen“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer.
Die gemeinsame Förderinitiative „Künstliche Intelligenz in der Hochschulbildung“ von Bund und Ländern soll die Vielfalt und Breite von Studium und Lehre des Hochschulsystems weiter voranbringen und ausbauen. Zu diesem Zweck sollen zukünftige akademische Fachkräfte durch die Implementierung von KI als Studieninhalt exzellent qualifiziert werden, zudem sollen Qualität, Leistungsfähigkeit und Wirksamkeit der Hochschulbildung durch den Einsatz von KI verbessert werden.
Zu den geförderten Einzelprojekten gehören:
Mit dem Projekt soll eine zentrale Struktur „HHN School of Applied Artificial Intelligence (HHN-SAAI)“ eingeführt werden, in welcher die zahlreichen KI-bezogenen Bildungs- und Forschungsaktivitäten der HHN gebündelt, gezielt ausgebaut und noch expliziter als bisher in die Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken eingebunden werden.
Die Universität Hohenheim hat als Profiluniversität mit den Fakultäten Agrar-, Natur- sowie Wirtschafts- und Sozialwissenschaften durch die Gründung des fakultätsübergreifenden Computational Science Labs (CSL) einen Ort und eine Plattform geschaffen, auf der Aktivitäten rund um die Querschnittsthemen „Digitale Transformation“ – und damit verbunden KI und Data Science – in Forschung und Lehre gebündelt werden.
In diesem Projekt wird an der Hochschule Karlsruhe (HKA) ein neuer Bachelorstudiengang entwickelt und umgesetzt, um Ingenieurinnen und Ingenieure mit Expertise und Anwendungskompetenz im Bereich KI auszubilden. Vorgesehen sind zwei fachliche Schwerpunkte: KI in der Robotik/Produktion sowie KI für Autonome Systeme.
Hier verknüpft das Projektvorhaben das Lernen mit KI unmittelbar mit dem Lernen über KI, um so einen reflexiven Lernprozess zu ermöglichen. Es wird davon ausgegangen, dass die Gestaltung beziehungsweise Nutzung KI-basierter Lernangebote KI-Kompetenz auf Seiten der Lernenden und Lehrenden voraussetzt, zugleich aber auch fördert.
Ein verantwortungsvoller Einsatz von KI erfordert eine umfassende Betrachtung aus unterschiedlichen Blickwinkeln: Technik, Wirtschaftlichkeit, Recht und Ethik. Durch den Einsatz eines KI-Exploratoriums soll anhand von interaktiven Anwendungsfällen (zum Beispiel KI-gestützte Gesichtserkennung) die Vielschichtigkeit von KI dargestellt und damit für Studierende direkt erfahrbar gemacht werden.
Die vielfältigen Aktivitäten zur Einführung von KI in die Lehre der HFT Stuttgart sollen durch das Vorhaben zusammengeführt und verbessert werden. Zugleich will sich die HFT Stuttgart als Treiber und Vernetzer für dieses Thema in Baden-Württemberg etablieren. Im Zuge dessen sollen KI-Kompetenzen bei Studien- und Qualifizierungsangeboten gestärkt sowie die Hochschulbildung durch den Einsatz von KI verbessert werden.
In diesem Projekt soll die vorhandene KI-Expertise vieler zusammenarbeitender Fachbereiche gebündelt werden, um KI in einem interdisziplinären Hinblick sowohl an die Breite der Studierendenschaft zu vermitteln als auch KI-basierte Technologien in der Lehre zur Entlastung der Lehrenden und zur Verbesserung der Lehre einzusetzen. Die Bearbeitung der Themen erfolgt mit Fokus auf konkrete Lehrveranstaltungen und Software-Lösungen, mit gleichzeitigem Blick auf weiteres Potenzial anderer Anwendergruppen und -bereiche.
Ziel ist es, für Studierende der Medizin und der medizinnahen lebenswissenschaftlichen Studiengänge nachhaltige effektive und Curriculums-begleitende innovative Lehrformate zu entwickeln. Das TüKIT Med soll KI-fachfremden Studierenden auf verschiedenen Ebenen Grundkonzepte und Methoden der künstlichen Intelligenz kompetent, effektiv, kompakt und studienbegleitend vermitteln.
Hier werden individualisierte digitale Lernangeboten auf zwei verschiedenen Ebenen entwickelt: mit KI-unterstützte Methoden sollen individualisierte Lernpfade die Möglichkeit zum Ausgleich von Defiziten oder zur kompetenzorientierten Vertiefung von Lerninhalten bieten. Außerdem soll personalisiertes Feedback einzelne Lernprozesse der Studierenden individuell unterstützen.
Zur Unterstützung der individuellen Kompetenzentwicklung von Studierenden stellen insbesondere elektronische (E-)Portfolios eine vielversprechende und innovative Option dar. Studierende sollen bei der Komposition ihrer individuellen Portfolios unterstützt werden, Lehrenden sollen Werkzeuge zur sorgfältigen und effizienten Sichtung und Bewertung der E-Portfolios an die Hand gegeben werden.
Verbundprojekte:
Auf Basis der Kooperation mit der HFU Furtwangen (Studiengang Bachelor Musikdesign, Landeszentrum Musik-Design-Performance) wird an der HfM Trossingen ein neuer interdisziplinärer Master-Studiengang „KI in Musikdesign“ (KIMD) eingerichtet. In diesem soll KI gezielt in den Bereichen Music Tools (unter anderem Komposition, Sounddesign, Musiktheorie, Übe-Assistenten), Mensch-Maschine-Sound (unter anderem UI/UX Sound, Voice Assistent, Inklusion und Teilhabe), Musikpädagogik und -wissenschaft eingesetzt, reflektiert und vermittelt werden.
ABBA: AI for Business | Business for AI – Hochschulübergreifendes, modulares Angebot zum Aufbau von KI-Kompetenzen von Wirtschaftswissenschaftler:innen:
Hier soll ein Lehrmodulbaukasten für KI entwickelt und bereitgestellt werden, der Wirtschaftsstudierenden wissenschaftlich fundiert und praxisnah interdisziplinäre KI-Kompetenzen vermittelt. Der modulare Baukasten unterstützt Lehre für Bachelor-, Master-, Executive-Master-Studierende und Promovierende an Universitäten und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften.
KITeGG – KI greifbar machen und begreifen: Technologie und Gesellschaft verbinden durch Gestaltung:
Ziel des Projekts ist der Aufbau eines starken Verbunds gestalterischer Fachbereiche und Hochschulen, um die Lehre von KI-Themen und -Methoden nachhaltig in der gesamten Breite des Feldes der Gestaltung zu verankern. Das Verbundprojekt verfolgt dabei den Anspruch, die Lehre von KI-Methoden nachhaltig in die (Aus-)Bildung von Gestalter*innen einzubinden, sodass sie in der Lage sind, diese Methoden reflektiert als Material und Werkzeuge der Gestaltung einzusetzen.