Über 1.000 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte waren beim Kontrolltag „sicher.mobil.leben“ im Einsatz. Passend zum Schwerpunkt des Kontrolltags stellte Landespolizeipräsident Gerhard Klotter die Präventionskampagne „TRUCKER DRIVE SAFE“ vor. Verkehrsüberwachung und Prävention gehören auch im Schwerverkehr zwingend zusammen.
„Verkehrssicherheit kennt keine Landesgrenzen“, sagte Landespolizeipräsident Gerhard Klotter bei einem Besuch der Großkontrollstelle des Polizeipräsidiums Karlsruhe zur Überwachung des gewerblichen Güter- und Personenverkehrs auf der Tank- und Rastanlage Bruchsal-Ost. Diese ist nur eine von fast 180 Kontrollstellen, die im Rahmen des bundesweiten Kontrolltags der Aktion „sicher.mobil.leben“ im Land eingerichtet wurde. „Wir analysieren bundesweit die Unfalllage sehr genau und legen die Schwerpunkte jährlich neu fest. Nachdem letztes Jahr das Thema „Ablenkung“ im Fokus stand, haben wir in diesem Jahr die ‚Brummis im Blick‘“, so der Landespolizeipräsident. In der Zeit von 6:00 bis 24:00 Uhr finden überall, bundes- und landesweit, Kontrollen des Schwerverkehrs statt. Unterstützt wird die Polizei dabei unter anderem von Beamtinnen und Beamten des Zolls, der Bundespolizei sowie dem Bundesamt für Güterverkehr.
Das Ziel der Polizei ist es, die Verkehrssicherheit auf den Straßen für alle Verkehrsteilnehmenden, aber auch für das Fahrpersonal zu verbessern, damit alle wieder gesund zu Hause ankommen. Leider haben Unfälle mit LKWs oder Bussen aufgrund der Größe und des Gewichts der Fahrzeuge oft schwerwiegende Folgen. So war letztes Jahr nahezu ein Viertel der Verkehrstoten – 104 von 440 – auf Unfälle unter Beteiligung von LKW zurückzuführen. Fast 300 Unfälle am Stauende mit LKW-Beteiligung waren letztes Jahr zu verzeichnen. Dabei war häufig Übermüdung oder auch Ablenkung mitunfallursächlich und unfallursächlich – 13 Menschen verloren hierbei ihr Leben.
Polizei verfolgt und sanktioniert konsequent Verstöße gegen das Fahrpersonalrecht
2018 wurden landesweit bei Kontrollen des gewerblichen Güter- und Personenverkehrs fast 15.000 Verstöße aufgrund technischer Mängel zur Anzeige gebracht. Hierbei waren insbesondere Lichtanlagen und Elektrik, die Achsen, Räder, Reifen und Aufhängungen sowie die Bremsanlagen betroffen. Technische Mängel bergen große Gefahren für den Straßenverkehr. „Unser Augenmerk gilt nicht nur dem technischen Zustand der Fahrzeuge, sondern wir schauen auch ganz genau hin, ob die Ladung richtig gesichert ist oder die LKW möglicherweise überladen sind. Sichere Fahrzeuge führen zu sicheren Straßen“, betonte Landespolizeipräsident Klotter.
Zudem stellte die Polizei letztes Jahr bei Kontrollen des Güterverkehrs fast 50.000 Verstöße gegen das Fahrpersonalrecht im Land fest. „Solche Verstöße werden konsequent verfolgt und sanktioniert“, so der Landespolizeipräsident weiter. „Nur zwei Sekunden ‚Augen zu‘ bedeutet einen Blindflug von fast 50 Metern, das entspricht der Distanz zwischen zwei Leitpfosten, deswegen gilt es: Ausreichend Schlafen und Pausen machen!“
Präventionskampagne „TRUCKER DRIVE SAFE“
Neben der Verkehrsüberwachung spielt die Prävention eine wichtige Rolle. Die Beamten suchen bei den Kontrollen das Gespräch mit den Fahrern und sensibilisieren sie. In diesem Zusammenhang startet heute die Präventionskampagne „TRUCKER DRIVE SAFE“, die den Blick auf die Hauptunfallursachen von LKW-Unfällen richtet. Durch die zweisprachige Informationskarte werden auch nichtdeutsche LKW-Fahrende informiert. Die Botschaft hierzu lautet: „Genügend Abstand halten, mit angemessener Geschwindigkeit fahren, keine Ablenkung zulassen und verkehrstüchtig bleiben, das führt zu mehr Sicherheit auf den Straßen!“
Um diese Botschaft auf die Straße zu bringen, sind ab dem 12. September 2019 auch jeweils ein beklebter LKW des Verbands Spedition und Logistik Baden-Württemberg e.V. und des Verbandes des Württembergischen Verkehrsgewerbes auf den Straßen unterwegs. Zeitgleich wird die Kampagne über die polizeilichen Auftritte in den sozialen Medien verbreitet.
Die Halbjahresbilanz 2019 zur Unfalllage LKW
Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Lkws und ihre Folgen | Ø 2015 -2017 | Jan bis Jun 2018 | Jan bis Jun 2019 | Abweichung |
Verkehrsunfälle - gesamt | 7.274 | 7.556 | 7.322 | -3,1% |
Verkehrsunfälle mit Personenschaden | 1.507 | 1.545 | 1.366 | -11,6% |
Verkehrsunfälle mit Sachschaden* | 5.767 | 6.011 | 5.956 | -0,9% |
Getötete | 46 | 49 | 50 | 2,0% |
Schwerverletzte | 426 | 407 | 380 | -6,6% |
Leichtverletzte | 1.605 | 1.773 | 1.565 | -11,7% |