Klimaschutz

Klimaschutz-Monitoringbericht 2018 veröffentlicht

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Ein Thermometer zeigt fast 36 Grad Celsius an. (Bild: © Patrick Pleul / dpa)

Das Umweltministerium hat den Klimaschutz-Monitoringbericht für 2018 vorgelegt. Danach sind deutlich mehr Anstrengungen nötig, um die Klimaschutzziele des Landes zu erreichen. Umweltminister Franz Untersteller appellierte insbesondere an die Bundesregierung, günstige Rahmenbedingungen zu schaffen.

Der vierte Kurzbericht zur Klimaschutzpolitik im Land zeigt, dass deutlich mehr Anstrengungen nötig sind, um die Klimaschutzziele des Landes zu erreichen. Bei der Vorstellung des Berichts stellte Umweltminister Franz Untersteller unmissverständlich klar: „Unsere bisherigen Maßnahmen reichen offensichtlich nicht aus. Wir werden weitergehende und sicher teilweise auch schmerzhafte Entscheidungen treffen müssen, um dem Klimawandel etwas entgegenzusetzen.“

Laut Klimaschutzgesetz sollen die Treibhausgasemissionen bis 2020 um ein Viertel im Vergleich zu 1990 reduziert werden. Stand heute beträgt die Minderung zwölf Prozent, das entspricht 10,4 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten, weniger als die Hälfte der angestrebten Menge. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Ausstoß damit stabil geblieben. „Damit können wir nicht zufrieden sein“, so Untersteller. „Wir müssen mehr tun für den Klimaschutz. Auf allen Ebenen, in allen Bereichen. Auch bei uns in Baden-Württemberg.“

Verkehrssektor bleibt die größte Treibhausgasemissionsquelle

Hauptverantwortlich für die ernüchternde Zwischenbilanz beim Klimaschutz in Baden-Württemberg ist der Verkehrssektor, mit einem Anteil von 30 Prozent die größte Treibhausgasemissionsquelle. Im Vergleich zu 1990 sind die verkehrlich bedingten Emissionen um 13 Prozent gestiegen. Aber auch bei der Stromerzeugung, insbesondere durch die Steinkohle, und im Gebäudebereich und Heizung gibt es noch große Einsparpotenziale. Positiv dagegen ist die Entwicklung in der Abfall- und Wasserwirtschaft sowie bei den energiebedingten Emissionen aus der Landwirtschaft.

Die klimapolitischen Maßnahmen und Handlungsoptionen des Landes sind im Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept (IEKK) festgeschrieben. Derzeit wird das IEKK mit neuen und umfassenderen Maßnahmen fortgeschrieben. „Ich bin froh, dass wir die Chance haben, mit einem novellierten Energie- und Klimaschutzkonzept unsere Anstrengungen zu verstärken und die Schlagzahl beim Klimaschutz zu erhöhen“, sagte der Umweltminister. „Klimaschutz steht gesamtgesellschaftlich derzeit ganz oben auf der Tagesordnung. Das ist eine Chance, die wir nutzen müssen. Ich bin bereit dazu, ich hoffe, andere sind es auch, namentlich unser Koalitionspartner CDU und die Bundesregierung.“

Untersteller appelliert an Bundesregierung

Insbesondere an die Bundesregierung appellierte Untersteller, endlich günstige Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Länder bei der Umsetzung ihrer Klimaschutzpolitik auch Erfolg haben können. „Wo bleiben die Regelungen, um im Gebäudebereich energieeffizienter zu heizen? Wann endlich werden die Ausbaubedingungen für erneuerbare Energien verbessert? Und vor allem: Wann kommt die dringend nötige Bepreisung von CO2, um die klimafreundliche Energienutzung in Deutschland zu steuern und voranzubringen? Die Bundesregierung hat die Länder beim Klimaschutz schon viel zu lang alleingelassen.“

Klimaschutz-Monitoringbericht

Im Klimaschutz-Monitoringbericht 2018 sind detaillierte Informationen zur Emissionsentwicklung in den Sektoren Verkehr, Stromerzeugung, Private Haushalte, Gewerbe/Handel/Dienstleistungen, Industrie, Landwirtschaft und Abfall und Wasserwirtschaft enthalten.

Beteiligungsportal: Fortschreibung des Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzepts Baden-Württemberg (IEKK)

Weitere Meldungen

Zwei Monteure einer Firma für Solartechnik installieren auf einem Dach Solarpanele. (Bild: © dpa)
Erneuerbare Energien

Über neun Millionen Euro für Solarforschung

Kernkraftwerk Philippsburg ohne Türme (Aufnahme vom 03.06.2020)
Kernkraft

Meldepflichtiges Ereignis im Kernkraftwerk Philippsburg

Straßenbaustelle an der B31 im Schwarzwald (Bild: © dpa).
Strasse

Querspange Erbach der B 311 freigegeben

PV-Anlage auf dem Werkstattgebäude des LAD in Esslingen
Denkmalpflege

Neuer Innovationspreis „Denkmal – Energie – Zukunft“ ausgeschrieben

Ein Baufahrzeug hobelt auf der Salierbrücke in Speyer den Asphalt ab. Die Brücke, eine wichtige Verkehrsverbindung zwischen Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, ist wegen Modernisierungsarbeiten für mehr als zwei Jahre gesperrt.
Verkehrsinfrastruktur

Land reagiert bei Brückensicherheit

Umweltdaten 2024
Umweltzustandsbericht

Umweltdaten 2024 jetzt interaktiv und digital verfügbar

Bauarbeiter erneuern den Fahrbahnbelag auf einer Straße (Bild: © dpa).
Verkehr

Ortsumfahrung Güglingen-Pfaffenhofen freigegeben

Ein Mitarbeiter einer Biogasanlage von Naturenergie Glemstal befüllt die Anlage mit Biomasse.
Bioökonomie

Land fördert neue Projekte für Nachhaltige Bioökonomie

Ein Radfahrer fährt auf einem Fahrrad-Schutzstreifen.
Radverkehr

Radunterführung an der B 27 fertiggestellt

Auf Aspahlt das Logo des Landesprogramms: Wir sind MOVERS – AKtiv zur Schule
Fußverkehr

Landesprogramm MOVERS kürt Schulwegprofis 2024

Das Thermostat einer Heizung.
Energie

Energieberatung wird fortgesetzt

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 17. Dezember 2024

Ein Bus unterwegs auf einer Landstraße.
Nahverkehr

Neuer Regiobus zwischen Herrenberg und Calw

Gruppenbild bei der Regierungschefkonfererenz der Internationalen Bodensee-Konferenz: Europastaatssekretär Florian Hassler (5. von rechts) übernimmt für die Landesregierung symbolisch das Steuerrad der Internationalen Bodensee-Konferenz
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Baden-Württemberg übernimmt Vorsitz der Bodenseekonferenz

Ein Mähdrescher erntet in Langenenslingen-Andelfingen ein Getreidefeld mit Wintergerste ab. (Bild: picture alliance/Thomas Warnack/dpa)
Landwirtschaft

Plan für Zukunft der Landwirt­schaft und biologische Vielfalt