Suchtprävention

Internationaler Tag gegen Drogenmissbrauch

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Ein Mann setzt sich eine Spritze mit Heroin in den Arm.

Anlässlich des Internationalen Tags gegen Drogenmissbrauch am Sonntag (26. Juni 2016) hat Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha auf die gesundheitlichen Gefahren durch so genannte Legal Highs aufmerksam gemacht und vor deren Konsum gewarnt.

„Wir müssen Jugendlichen und jungen Erwachsenen ganz klar sagen, dass die meisten der als Legal Highs bekannten neuen psychoaktiven Substanzen weder legal noch ungefährlich sind, sondern schlimme gesundheitliche Folgen haben können “, sagte der Minister. Zwar würden viele Anbieter die Produkte als unbedenklich anpreisen, eine Untersuchung des Universitätsklinikums Freiburg zu Beginn des Jahres habe jedoch das Gegenteil bewiesen. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) der 471 von der Universität untersuchten Produkte fielen unter das Betäubungsmittelgesetz. 73 Prozent der Mischungen enthielten starke psychoaktive Substanzen, von denen der Wissenschaft bekannt sei, dass sie zu gefährlichen Vergiftungen führen können.

Land fördert Präventionsprojekt in der Partyszene

Ein erfolgversprechender Ansatz, um über Legal Highs aufzuklären, sind aus Sicht des Ministers Präventionsprojekte in der Partyszene. Lucha verwies auf das Projekt „Take“ des Stuttgarter Vereins „Release“.

„Take“ richtet sich vor allem an junge Erwachsene, die auf elektronischen Musikveranstaltungen so genannte Partydrogen konsumieren. Diese Zielgruppe wird bisher eher weniger von den üblichen Angeboten der Drogenberatungsstellen erreicht. Das Erfolgsrezept von „Take“ basiert auf den besonders geschulten szenenahen ehrenamtlichen Mitarbeitern. Diese bieten auf Veranstaltungen der elektronischen Musikszene in Stuttgart Informationsmaterialien zu Substanzen und Safer-Use-Utensilien an. Ziel ist es, im Gespräch mit den Partybesuchern ein risikobewusstes Verhalten zu fördern und problematischen Konsummustern vorzubeugen. Das Ministerium für Soziales und Integration fördert das Projekt sowie dessen wissenschaftliche Evaluation.

Was sind Legal Highs?

Bei den so genannten Legal Highs handelt es sich um neue psychoaktive Substanzen (NPS), die unter anderem als Kräutermischungen, Badesalze oder Raumdüfte verkauft werden. In den meisten Fällen ist bei diesen vielfach über das Internet vertriebenen Produkten völlig unklar, welche Stoffe in ihnen stecken. Da die enthaltenen Substanzen meist gar nicht oder nur unvollständig auf den Verpackungen angegeben werden, können sich die Konsumenten weder über die Menge und die Zusammensetzung der verwendeten Wirkstoffe informieren noch die gesundheitlichen Folgen eines Konsums abschätzen. NPS können von der meist jungen Zielgruppe im Internet meist ohne jede Altersprüfung gekauft werden.

Um das Betäubungsmittelgesetz zu umgehen und den Verkauf ihrer Produkte weiterhin legal betreiben zu können, verändern die Hersteller von NPS regelmäßig die Zusammensetzung der Legal Highs. Der Bundesgesetzgeber plant deshalb derzeit eine Änderung des Betäubungsmittelgesetzes, damit künftig nicht mehr nur einzelne Stoffe, sondern ganze chemische Stoffgruppen verboten werden können.

Weitere Meldungen

Ein Mann betrachtet auf einem Computermonitor die Elektronenmikroskopaufnahme eines MERS-Coronavirus, einem engen Verwandten des neuartigen Coronavirus. (Bild: Arne Dedert/dpa)
Gesundheit

Ergebnisse des Long COVID-Forschungsprojekts

von links nach rechts: Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth, Dr. Horst Mehl, Staatssekretär Siegfried Lorek
Auszeichnung

Staufermedaille in Gold an Dr. Horst Mehl

Ein Pfleger eines Pflegeheims schiebt eine Bewohnerin mit einem Rollstuhl.
Gesundheits- und Pflegeberufe

Assistierte Ausbildung in Pflegeberufen gefördert

Zwei Mediziner*innen stehen vor Bildschirmen mit MRT-Aufnahmen des Herzens.
Forum Gesundheitsstandort

Wachstumspotenzial für die Gesundheitswirtschaft

Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei seiner Eröffnungsrede bei der sechsten Jahresveranstaltung des Forums Gesundheitsstandort Baden-Württemberg.
Gesundheit

Forum Gesundheitsstandort diskutiert über Innovationen

Ein Obdachloser schläft auf dem Boden. (Bild: © dpa)
Soziales

Kälteschutz für Obdachlose

Ein Arzt hält in einem Behandlungszimmer in seiner Praxis ein Stethoskop in der Hand, mit der anderen Hand bedient er eine Computertastatur..
Gesundheit

Barrieren im Gesundheitssektor abbauen

Schülerinnen der Geschwister-Scholl-Schule in Tübingen. (Bild: © dpa)
Landesgesundheitskonferenz

Starkes Bekenntnis für eine gesunde Zukunft von Kindern und Jugendlichen

Eine Ärztin impft ein junges Mädchen mit einer Spritze in den Oberarm.
Infektionsschutz

Polioviren im Abwasser von vier deutschen Städten

Ein mit dem HI-Virus infizierter Mann hält eine rote Schleife als Symbol der Solidarität mit HIV-Positiven und Aids-Kranken.
Gesundheit

Welt-Aids-Tag am 1. Dezember

Ein Schild mit der Aufschrift "Universitätsklinikum" steht in Mannheim an einer Einfahrt zum Universitätsklinikum.
Bundesrat

Klinikgesetz kommt: Gute Nachricht für Uniklinikverbund

Ein Krankenpfleger schiebt in einer Klinik ein Krankenbett über einen Flur. (Foto: © dpa)
Bundesrat

Lucha bedauert Entscheidung zur Krankenhausreform

Schild der Gewaltambulanz Stuttgart an Wand im Klinikum Stuttgart.
Gewalt gegen Frauen

Gewaltambulanz Stuttgart erfolgreich angenommen

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 19. November 2024

Flur im Krankenhaus mit Personal und Betten
Gesundheit

192 Millionen Euro für die Krankenhäuser