Mit einer dynamischen Wegweisungsanlage mit integrierten Stauinformationen soll der Verkehr am Autobahnkreuz Weinsberg bei Heilbronn künftig besser fließen. Die Anzeigetafeln zeigen Lage und Länge einer vorausliegenden Störung sowie eine Umfahrungsempfehlung.
Der Verkehr am Autobahnkreuz Weinsberg bei Heilbronn soll durch eine hochmoderne Steuerungsanlage künftig deutlich besser fließen. Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur Steffen Bilger, Verkehrsminister Winfried Hermann und der Tübinger Regierungsvizepräsident Dr. Utz Remlinger nahmen die dynamische Wegweisungsanlage mit integrierten Stauinformationen, kurz dWiSta, Weinsberg in Betrieb.
Staatssekretär Bilger sagte: „Wir wollen den Verkehr optimal fließen lassen. Das ist gerade am Autobahnkreuz Weinsberg besonders wichtig – und besonders sinnvoll. Mit den neuen dynamischen Wegweisern können wir den Verkehr jetzt intelligent steuern. Das bedeutet: weniger Staus und mehr Verkehrssicherheit. Davon profitiert der Verkehr im gesamten baden-württembergischen Autobahnnetz.“ Verkehrsminister Hermann sagte: „Die Kapazitäten unserer Infrastruktur sind begrenzt. Digitalisierung und intelligente Steuerungsmöglichkeiten ermöglichen es aber, die Straße so effizient wie möglich zu nutzen. Das ist insbesondere auf hoch belasteten Streckenabschnitten wie dem Kreuz Weinsberg ein Gewinn für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer.“
Regierungsvizepräsident Dr Remlinger ergänzte: „Es freut mich, dass das Regierungspräsidium Tübingen in der operativen Umsetzung mit unserer Landesverkehrsrechnerzentrale viel Positives für den Verkehrsfluss bewirken kann. Die neue dWiSta am Kreuz Weinsberg erweitert nun die Möglichkeiten, den Verkehr in Abhängigkeit des Verkehrsgeschehens großräumig zu beeinflussen.“
Fahrtrouten werden in Echtzeit angezeigt
„Zukünftig wird den Verkehrsteilnehmern, die das Autobahnviereck A 5, A 6, A 8 und A 81 zwischen dem Autobahnkreuz Weinsberg und dem Autobahndreieck Karlsruhe befahren auch am zentralen Knotenpunkt Autobahnkreuz Weinsberg die aktuell geeignetste Fahrtroute in Echtzeit angezeigt. Dies wird durch Information über Störungen und Vollsperrungen entlang der Routen über Walldorf, A 6 und A 5, oder Stuttgart, A 81 und A 8, sowie Reisezeithinweisen auf der jeweils anderen Route sichergestellt“, erklärte Minister Hermann. Am Autobahnkreuz Weinsberg wurden in den Zufahrten A 6 aus Richtung Nürnberg sowie A 81 aus Richtung Würzburg die dWiSta-Anlagen in Kooperation zwischen dem Regierungspräsidium Tübingen und dem Regierungspräsidium Stuttgart gebaut und bei der Landesstelle für Straßentechnik in Stuttgart-Feuerbach integriert.
Inhaltlich geben diese Anzeigetafeln den Verkehrsteilnehmern einen Hinweis mit anschlussstellenscharfer Lage und Länge einer vorausliegenden Störung auf einer der beiden Routen sowie die entsprechende Umfahrungsempfehlung. Bei großen Störungen mit vergleichbaren aktuellen Reisezeiten auf beiden Routen erfolgt jeweils ein Hinweis auf die je Route nächstgelegene Störung, jedoch ohne weitere Empfehlung. Das Gegenstück am Autobahndreieck Karlsruhe für Verkehre aus Richtung Basel soll ebenfalls noch in diesem Jahr fertig gestellt werden.
Grundlage zur Ermittlung der bedarfsgerechten Anzeigen bilden aktuelle streckenbezogene Reisezeiten auf allen Achsen im Autobahnviereck. Diese werden in einem Rechenmodell, das zudem die Störungsmeldungen des Verkehrswarndienstes und die vorhandenen Baumaßnahmen berücksichtigt, verarbeitet und gegenübergestellt. Ergeben sich durch die Modellrechnung für die jeweilige Alternativroute signifikante Zeitvorteile, so wird durch die Straßenverkehrszentrale des Landes in Stuttgart ein entsprechender Hinweis angezeigt.
Einmaliges Kooperationsmodell zwischen Bund und Land
Die Kosten betragen rund 2,8 Millionen Euro und werden durch den Bund getragen. Aufgrund der Bedeutung der Anzeigetafeln auch für großräumige Korridore in Deutschland und Europa wurde der Bau durch EU-Mittel im Programm „Ursa Major 2“ gefördert. Dank der guten Zusammenarbeit aller Partner konnte das Projekt innerhalb eines Zeitraumes von einem Jahr fertiggestellt werden. Mit dem Übergang der autobahnbezogenen Aufgaben zur Autobahngesellschaft des Bundes („Die Autobahn“) wird die Verkehrsrechnerzentrale vom Jahr 2021 an in Kooperation zwischen Bund und Land betrieben und aufgaben-übergreifend tätig werden. Dieses Modell ist in Deutschland einmalig.