Der neu eingerichtete Beirat Zukunft Handel/Innenstadt will Handlungsempfehlungen für die Kommunen, die Unternehmen und die Landesregierung erarbeiten, um Innenstädte attraktiv und krisenfest und den Einzelhandel zukunftsfähig zu machen.
„In Anbetracht der schwierigen Situation des Einzelhandels, der Gastronomie, und anderer Branchen in den Innenstädten haben wir entschieden, einen gemeinsamen Beirat Zukunft Handel/Innenstadt einzurichten. Alle Innenstadt-Akteure müssen an einem Strang ziehen, wenn wir in Baden-Württemberg auch in Zukunft attraktive, krisenfeste Innenstädte mit einem zukunftsfähigen Einzelhandel haben wollen. Das Thema ist vielschichtig, deshalb ist ein kontinuierlicher Austausch und die Vernetzung der verschiedenen Akteure so wichtig. Ziel ist es, am Ende gemeinsam zu konkreten Handlungsempfehlungen an die Kommunen, die Unternehmen und die Landesregierung zu kommen“, sagte die Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut und die Wohnungsbauministerin Nicole Razavi am 6. Dezember 2022 in Stuttgart.
Die Mitglieder des Beirats sind hochrangige Vertreter von Wirtschaftsverbänden und Kommunalen Landesverbänden, Unternehmer aus dem Einzelhandel, Unternehmensberater sowie Vertreter aus der Wissenschaft und den Gewerkschaften. Nach einem Impulsvortrag von Prof. Dr. Stephan Rüschen von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Heilbronn diskutierten die Teilnehmer aktuelle Fragen des Einzelhandels und der Innenstädte.
Fördermaßnahmen und neue Lösungen für Innenstädte notwendig
„Gerade der innerstädtische Einzelhandel befindet sich durch die Entwicklung der vergangenen Jahre unter Druck. Um gegenzusteuern bedarf es nicht nur zielgerichteter Fördermaßnahmen wie unser Sofortprogramm Einzelhandel/Innenstadt oder unsere Innenstadtberater, sondern auch neue Lösungen und einen Schulterschluss aller Beteiligten. Die Mitglieder bringen große Expertise und verschiedene Blickwinkel in die Arbeit des Beirats ein. Dies bietet die einmalige Chance, wichtige Impulse zur Stärkung des stationären Einzelhandels und der Innenstädte in Baden-Württemberg zu setzen“, sagte Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut.
Nicole Razavi äußerte: „Die Ortskerne und Innenstädte attraktiv zu halten, ist mir ein großes Anliegen. Mit der Städtebauförderung konnten wir hier in den letzten Jahrzehnten viel bewirken: Rund 8,5 Milliarden Euro gingen dafür in den letzten 51 Jahren an die Kommunen, zwischen 80 und 90 Prozent dieser Mittel an Projekte in den Zentren. Zudem genießen innenstadtrelevante Anträge mittlerweile Fördervorrang. Ich erhoffe mir vom neuen Beirat, dass es uns gemeinsam im guten Zusammenwirken aller Akteure gelingen wird, kreative Ideen zu entwickeln, um unsere Stadt- und Ortskerne attraktiv für alle, lebenswert und klimafreundlich zu gestalten.“
Bandbreite möglicher Themen ist groß
Klassische Handelsnutzungen multifunktional mit innovativen Angeboten aus den Bereichen Gastronomie und Dienstleistungswirtschaft – ebenso auch Wohnen, Arbeit, Bildung, Freizeit und Kultur – zu verbinden, werde für die Zukunftsfähigkeit und Resilienz von Innenstädten immer wichtiger, so die Ministerinnen. „Auch die verkehrliche Situation in den Innenstädten und die Innenstadtlogistik, die Weiterentwicklung des Städtebaus, die Digitalisierung im Einzelhandel oder die Klimaresilienz der Innenstadt – die Bandbreite möglicher Themen, mit denen der Beirat sich auseinandersetzen wird, ist groß.“
Der Beirat Zukunft Handel/Innenstadt soll künftig zwei bis dreimal im Jahr tagen und sich mit allen relevanten Themen beschäftigen, die Einzelhandel und Innenstadtakteure umtreiben. Je nach Schwerpunktthema einer Sitzung werden weitere Akteure und Branchen hierzu eingeladen.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Auftaktsitzung
Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Auftaktsitzung des Beirats Zukunft Handel/Innenstadt sind:
- Ralf Broß (Geschäftsführendes Vorstandmitglied Städtetag Baden-Württemberg, in Vertretung von Präsident Dr. Peter Kurz),
- Steffen Jäger (Präsident und Hauptgeschäftsführer Gemeindetag Baden-Württemberg).
- Hermann Hutter (Präsident Handelsverband Baden-Württemberg (HBW)),
- Sabine Hagmann (Hauptgeschäftsführerin HBW),
- Manfred Schnabel (Präsident Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar) für den Baden-Württembergischen IHK-Tag,
- Marcus Schmid (Landessprecher Baden-Württemberg, Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing Deutschland e.V.,
- Gerhard Berger (Geschäftsführer Verband der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels Süd (VMG Süd),
- Jürgen Kirchherr (Hauptgeschäftsführer DEHOGA Baden-Württemberg).
- Martin Gross, Landesbezirksleiter ver.di.
- Roland Wölfel (Geschäftsführer CIMA Beratung + Management GmbH, München)
- Prof. Dr. Stephan Rüschen (Studiengangsleiter BWL-Handel, Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW), Heilbronn);
- Prof. Dr. Ralf Oppermann (DHBW Stuttgart, Studiengangsleiter BWL-Handel),
- Steffen Braun (Leiter des Forschungsbereichs Stadtsystem-Gestaltung, Fraunhofer IAO, Stuttgart),
- Prof. Dr. Martina Baum (Direktorin des Städtebau-Instituts und Professorin für Stadtplanung und Entwerfen an der Universität Stuttgart).
- Christoph Werner (Vorsitzender der Geschäftsführung, dm-drogerie markt GmbH + Co. KG, Karlsruhe),
- Johannes Nölscher (Geschäftsführer Schuh Kaufmann GmbH, Heilbronn, Vorstandsvorsitzender der „stadtinitiative HEILBRONN e.V.“),
- Martin Windmüller, (Windmüller GmbH (Betten- und Wäschehaus, Backnang; Handelsausschussvorsitzender der IHK Region Stuttgart, Jurymitglied Stadtmarketingpreis Baden-Württemberg),
Mitglieder des Beirats, die für die Auftaktsitzung verhindert waren, sind darüber hinaus:
- Dr. Peter Kurz, Präsident des Städtetags Baden-Württemberg,
- Dr. Roman Glaser, Präsident des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands (BWGV)
- Boris Hedde, Geschäftsführer des Instituts für Handelsforschung (IFH) Köln.