Forstminister Peter Hauk sieht den Holzbau auf einem sehr guten Weg. Immer mehr private und kommunale Bauherren sowie Investoren wollen mit Holz bauen. Der verstärkte Einsatz von Holz beim Bauen kann einen wesentlichen Beitrag für mehr Klimaschutz leisten.
„Ich freue mich, dass der Holzbau inzwischen auf dem besten Weg ist, als neue konventionelle Bauweise verstanden zu werden. Immer mehr private und kommunale Bauherren sowie Investoren wollen mit Holz bauen. Architektur und Ingenieurskunst im Holzbau sowie die Holzwerkstoffe haben sich in den letzten 40 Jahren enorm entwickelt und bescheren dem Südwesten seit Jahrzehnten bundesweit die höchste Holzbauquote. Der moderne Holzbau steht längst für eine baukulturell bedeutsame Architektur, präzises planbares Bauen sowie aktiven Klimaschutz und gehört zu Baden-Württemberg“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk am 20. Juli 2022 anlässlich der Online-Fortbildungsveranstaltung „Forum Auf Holz bauen“ der Ingenieurkammer Baden-Württemberg.
Das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz hat im Rahmen der Holzbau-Offensive Baden-Württemberg bereits Ende 2020 die Bildungsplattform „Auf Holz bauen“ ins Leben gerufen. In Kooperation mit der Ingenieurkammer und der Architektenkammer Baden-Württemberg sowie proHolz Baden-Württemberg werden vielseitige Bildungs-Formate, Podcasts, Projektdokumentationen und Exkursionen angeboten. Die Ingenieurkammer veranstaltet das „Forum Auf Holz bauen“, das einen der jährlichen Höhepunkte der Bildungsoffensive darstellt. Seit April 2021 führte die Ingenieurkammer inzwischen 25 Fortbildungsveranstaltungen mit insgesamt rund 2.250 Teilnehmenden durch.
Holzbau im Land stärken
Neben den Bildungsangeboten von „Auf Holz bauen“ stärkt die Holzbau-Offensive den Holzbau im Land mit vier weiteren Handlungsfeldern:
- „voraus gehen“: Das Land baut bei eigenen Baumaßnahmen so weit wie möglich in Holz- oder Holzhybridbauweise,
- „forschen und entwickeln“: Neben zusätzlich eingerichteten Holzbau-Professuren werden verschiedene praxisrelevante Forschungsvorhaben zur Holzverwendung im Baubereich unterstützt. Derzeit erfolgt zum Beispiel in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung in Konstanz eine Untersuchung zur Weiternutzung der Holz-Schalungselemente der Stützkelche des Bahnhofsneubaus von Stuttgart 21. Mit dem Volumen aller Schalungselemente von circa 5.000 Kubikmeter (m³) könnten theoretisch bis zu 200 Einfamilienhäusern beziehungsweise Wohnungen für circa 1.000 Personen in Holzbauweise ermöglicht werden,
- „fördern“: Mit den Förderprogrammen „Holz Innovativ Programm“ und „Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum“ innovative Modellprojekte in Holzbauweise gefördert,
- „regeln“: Die rechtlichen und investiven Rahmenbedingungen für den Holzbau werden überprüft und Optimierungsmöglichkeiten aufgezeigt.
Holzbau als Beitrag zum Klimaschutz
Zur ambitionierten Umsetzung des europäischen Green Deal mit dem Ziel einer Klimaneutralität von Wirtschaft und Gesellschaft bis 2050, beabsichtigt die Landesregierung eine Klimaneutralität bereits bis 2040. Der Bausektor erweist sich dabei als eine der großen Stellschrauben. „Um die Klimaziele zu erreichen erfordert es auch eine Wende beim Bauen und zwar schnell und nachhaltig. Der Wald lässt uns hierfür Lösungen wachsen. Wir können mit Holz Kohlenstoffdioxid(CO2)-intensive Baustoffe ersetzen und klimaschädliches CO2, gebunden als Kohlensoff, langfristig außerhalb des Waldes speichern. Alle am Bau Beteiligten können und müssen mit dem verstärkten Einsatz von Holz einen Beitrag zum Klimaschutz leisten“, betont Minister Peter Hauk.
Die Landesregierung von Baden-Württemberg hat Ende 2018 die Holzbau-Offensive des Landes ins Leben gerufen, um die Transformation des Bausektors mit effektiven Maßnahmen voranzutreiben. Ziel des interministeriellen Projektes ist es, eine klimafreundliche Baukultur mit Holz im Land zu unterstützen und Baden-Württemberg als Beispiel-Region und Wegbereiter für den modernen Holzbau zu positionieren.