Bei Gesprächen mit Mitgliedern der Initiative Motorradlärm wurde diskutiert, wie der Verkehrslärm in Baden-Württemberg eingedämmt werden kann. Verkehrslärm beeinträchtigt die Lebensqualität und schädigt die Gesundheit, zudem ist Lärm ein großen Umweltproblem.
Die neue Staatssekretärin Elke Zimmer wird in dieser Legislaturperiode im Ministerium für Verkehr unter anderem für das Thema Lärmschutz zuständig sein. Rund 80 Prozent der Deutschen fühlen sich durch Straßenverkehr belästigt und sehen Lärm als das größte Umweltproblem an. „Verkehrslärm beeinträchtigt unsere Lebensqualität und schädigt die Gesundheit. Zudem ist es eine zutiefst soziale Frage. Insbesondere einkommensschwächere Bürgerinnen und Bürger, die aufgrund der Mietkosten an stark befahrenen Straßen leben, sind einem Gesundheitsrisiko durch Lärm ausgesetzt. Gerade Menschen mit wenig Einkommen fahren selten Auto, wohnen aber oft mitten im Autolärm“, betonte Staatssekretärin Elke Zimmer bei einem Treffen der Initiative Motorradlärm in Sasbachwalden.
Der Lärmschutz bleibt damit für die Landesregierung ein zentrales und essentielles Thema mit Blick auf eine umweltverträgliche, nachhaltige Mobilität. Die Staatssekretärin setzt die erfolgreiche Arbeit des früheren Lärmschutzbeauftragten Thomas Marwein fort – unter anderem in der Initiative Motorradlärm. Die Initiative Motorradlärm ist ein Zusammenschluss von mittlerweile mehr als 160 Gemeinden und Landkreisen sowie dem Regionalverband Südlicher Oberrhein. Unterstützt wird die Initiative durch weitere Vereine, Verbände und Institutionen im Land. Die Initiative fordert, dass Motorräder leiser werden, sie leiser gefahren werden und dass eine laute, rücksichtslose Fahrweise Konsequenzen hat.
Lärmarme und nachhaltige Mobilität fördern
„Der große Zuspruch und Erfolg der Initiative zeigt, dass Motorradlärm weiterhin ein akutes Problem darstellt“, unterstreicht die Staatssekretärin. Beim Treffen mit den Mitgliedern der Initiative in Sasbachwalden verdeutlicht Elke Zimmer, dass sie auch die Lärmbelastung im ländlichen Raum klar im Blick hat. Verkehrslärm betrifft nicht nur dicht bebaute Ballungsräume. Gerade auf landschaftlich reizvollen, kurvigen Strecken im ländlichen Raum werden Anwohnerinnen und Anwohner sowie Erholungssuchende von Motorradlärm belästigt. Als positiv bewertet die Staatssekretärin die Tatsache, dass das Thema Motorradlärm nun auch unter den Motorradfahrenden stärker diskutiert wird. Es sei begrüßenswert, wenn eine Sensibilisierung der Motorradfahrenden stattfindet. Sie fordert die Hersteller von Motorrädern auf, leisere und nachhaltigere Fahrzeuge auf den Markt zu bringen. Zudem sei der Bundesgesetzgeber gefordert, sich dafür einzusetzen, dass internationale Zulassungsvorschriften verschärft werden. Motorräder müssten in allen Fahrzuständen leise sein, nicht nur in eng begrenzten Prüfzyklen, die die realen Fahrbedingungen auf der Straße nicht widerspiegelten. „Motorradfahren muss nicht laut sein. Es ist absurd, wenn Mobilität und das Motorradfahren auf der einen Seite und der Lärmschutz bzw. die Gesundheit und Lebensqualität der Menschen auf der anderen Seite gegeneinander ausgespielt werden. Eine lärmarme und nachhaltige Mobilität ist möglich, gesund und sozial verträglicher.“
Die Staatssekretärin verdeutlicht, dass das Ministerium für Verkehr auch weiterhin die Initiative, die Kommunen und Kreise in Ihrem Einsatz gegen Motorradlärm, aber auch gegen Motorenlärm von Autos, intensiv unterstützen wird.