Die Filmakademie Baden-Württemberg beteiligt sich mit einem Studierendenaustausch an der Namibia-Initiative des Landes. Der Austausch bringt die Verständigung und Zusammenarbeit zwischen Namibia und Baden-Württemberg weiter voran.
Die im Zusammenhang mit der Diskussion über den Umgang mit Raubgut der Kolonialzeit vor zwei Jahren gestartete Namibia-Initiative des Landes hat einen weiteren Partner gewonnen: An der Filmakademie Ludwigsburg läuft ein bilateraler Austausch von Studierenden aus dem Bereich Theater, Film und Medien. Ziel des deutsch-namibischen Austauschs von Studierenden ist es – ganz im Sinne der Namibia-Initiative – jungen Kreativen aus beiden Ländern Zugang zur Lebenswirklichkeit vor Ort und zu aktuellen Themen der Gesellschaft zu ermöglichen. „Der Studierendenaustausch bringt die Verständigung und Zusammenarbeit zwischen Namibia und Baden-Württemberg weiter voran“, sagte Petra Olschowski, Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst.
Beitrag zum Aussöhnungsprozess der Länder
„Damit ergibt sich die Möglichkeit, dass die Studierenden ihr erzählerisches und handwerkliches Geschick gemeinsam so schärfen, dass sie einen lebendigen und lebensnahen Beitrag zum Aussöhnungsprozess der beiden Länder leisten können“, sagte Petra Olschowski, die auch Vorsitzende des Aufsichtsrats der Filmakademie Baden-Württemberg ist. Zwei junge Kreative aus Namibia besuchten in den vergangenen sechs Monaten die Internationale Klasse an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. In dieser Zeit wurde ein eigenständiges Film- oder Theaterprojekt realisiert. Im Gegenzug besuchen im Sommersemester je zwei Studierende der Filmakademie Baden-Württemberg Namibia und entwickeln und realisieren im Rahmen eines Praktikums bei einer lokalen Partnerinstitution ein eigenständiges Film- oder Theaterprojekt. Mit dem Projekt der Filmakademie Ludwigsburg kann ein neuer thematischer Schwerpunkt gesetzt werden, der die Namibia-Initiative des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst weiter bereichert.
Namibia-Initiative des Landes
Mit der Rückgabe von Bibel und Peitsche des Nationalhelden Hendrik Witbooi aus dem Stuttgarter Linden-Museum an Namibia startete das Land im März 2019 die Namibia-Initiative mit dem Ziel einer intensiven Partnerschaft über mehrere Institutionen hinweg. Beteiligt sind Museen, Archive und Hochschulen – und jetzt auch die Filmakademie Baden-Württemberg. Um die kulturelle und wissenschaftliche Zusammenarbeit der Länder zu fördern, hat das Ministerium unter dem Schirm der Namibia-Initiative eine Reihe deutsch-namibischer Partnerprojekte gestartet, die das Fundament für eine gemeinsame Zukunft bilden sollen. Für die Aufarbeitung des kolonialen Erbes stellt das Land 2,25 Millionen Euro zur Verfügung. Dazu gehört auch, die Namibia-Initiative des Landes als beispielhafte kulturelle und wissenschaftliche Partnerschaft weiter zu profilieren.
Partner auf baden-württembergischer Seite sind das Linden-Museum in Stuttgart, das Landesarchiv Baden-Württemberg, die Universität Tübingen, die Universität Freiburg und deren Arnold Bergstraesser Institut (ABI) sowie die Pädagogische Hochschule Freiburg, das Deutsche Literaturarchiv Marbach, die Akademie Schloss Solitude und die Filmakademie Ludwigsburg. Partner auf namibischer Seite sind die Universität von Namibia, das Nationalmuseum, das Nationalarchiv, die wissenschaftliche Gesellschaft, die Museums Association of Namibia, Heritage Watch sowie Vertreterinnen und Vertreter der Herkunftsgesellschaften Nama und Herero.
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst: Aufarbeitung kolonialen Erbes mit der Namibia-Initiative