Bei einem Fachgespräch zu den Potenzialen der Agrartechnik für eine nachhaltige Produktion trafen sich rund 150 Gäste aus Landwirtschaft, Unternehmen, Verbänden, Politik und Verwaltung in Kirschgartshausen. Die digitale Landwirtschaft trage zur Verbesserung von Umwelt- und Ressourcenschutz bei, sagte Landwirtschaftsminister Peter Hauk beim Fachgespräch.
„Ganz nach dem Motto ‚Tue Gutes und rede darüber‘ möchten wir demonstrieren, was die moderne Landwirtschaft in der Flächenbewirtschaftung heute schon leisten kann. Es ist an uns, die technologischen Entwicklungen mit all ihren positiven Auswirkungen auf unsere Umwelt in die Öffentlichkeit zu tragen und Politik wie Verbraucher dafür zu sensibilisieren“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk im Rahmen des Fachgesprächs zu Potenzialen der Agrartechnik für eine nachhaltige Produktion in Kirschgartshausen, dem Versuchsgut der Südzucker AG bei Mannheim.
Digitaler Blick in den Boden
Neben Vorträgen zu aktuellen Herausforderungen und Entwicklungen in der Agrartechnik konnten verschiedene Stationen besucht werden. Die rund 150 Gäste aus Landwirtschaft, Unternehmen, Verbänden, Politik und Verwaltung informierten sich über den Einsatz von Drohnen, die Nutzung von Satellitendaten, Vorzüge von Precision Farming bei Düngung und Pflanzenschutz sowie über die Anlage von Blühstreifen zur Steigerung der Biodiversität. Darüber hinaus wurde demonstriert, wie mit einem Bodenscanner ein digitaler Blick in den Boden gelingt und welche Alternativen derzeit in der mechanischen Unkrautbekämpfung angewendet werden können.
„Die zukünftige Gemeinsame Agrarpolitik wird mit einem gekürzten europäischen Agrarbudget auskommen müssen, obwohl sie vor einem Mehr an Aufgaben steht. Neben der Einkommenssicherung für Landwirte und der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, liegt das Augenmerk unter anderem auf Klima- und Ressourcenschutz, sowie dem Erhalt der Biodiversität. Einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung dieser Ziele kann die Agrartechnik-Branche leisten. Vor allem durch die Digitalisierung gewinnt ‚Precision Agriculture‘ im Ackerbau wie in den anderen Agrarsektoren immer mehr an Bedeutung. Das informationsgeleitete Management basiert auf verschiedenen neuen oder weiterentwickelten Technologien. Dazu zählen beispielsweise satellitengestützte Ortungssysteme, Sensortechnologien oder Geoinformationssysteme. Heute ist es beispielsweise möglich, innerhalb einer Ackerfläche kleinräumig variierende Bodenverhältnisse und Eigenschaften des Pflanzenbestands zu erfassen. Anhand der gewonnenen Daten können mit geeigneter Gerätetechnik die pflanzenbaulichen Maßnahmen räumlich und mengenmäßig noch präziser als bisher gestaltet werden. Betriebsmittel wie Dünger, Treibstoffe und Pflanzenschutzmittel können so effizienter eingesetzt und Umweltwirkungen minimiert werden“, erklärte der Minister.
An der Veranstaltung wirkten unter anderem mit: Südzucker AG, John Deere GmbH & Co. KG, Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.V., ZG Raiffeisen, Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für den Gartenbau, Institut für Agrarökologie und Biodiversität (IFAB), Spatial Business Integration GmbH, FarmBlick, Bodengesundheitsdienst GmbH.