Mit der Ernährungstrategie Baden-Württemberg fördert die Landesregierungsetzt die gesunde Ernährung. In Kornwestheim fand die erste Vernetzungstagung statt. Ernährungsbildung sei eine wichtige Investition in die Zukunft, sagte Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch.
„Als Verbraucherministerium haben wir das Ziel, alle Verbraucherinnen und Verbraucher von jung bis alt für gutes Essen zu sensibilisieren, zu informieren und dabei zu unterstützen, dass sie sich ausgewogen ernähren. Die Stärkung der Ernährungsbildung ist ein zentraler Pfeiler und der erste Leitsatz der Ernährungsstrategie Baden-Württemberg“, sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Friedlinde Gurr-Hirsch, anlässlich der Fachtagung ‚Schaufenster Ernährungsbildung‘ in Kornwestheim (Kreis Ludwigsburg).
Dialog mit der Praxis
Diese erste Vernetzungstagung der Ernährungsstrategie Baden-Württemberg sei auch der Start für einen Dialog mit der Praxis. Die rund 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer tauschten sich bei der Veranstaltung zu anstehenden Herausforderungen und Trends in der Ernährungsbildung aus. Es ging beispielsweise um die Frage, wie Ernährungsthemen noch stärker in die Quartiersarbeit angebunden werden können und welche Folgen der Megatrend Digitalisierung auf Angebote in der Erwachsenenbildung hat. Die Praxisbeispiele im Markt der Möglichkeiten zeigten, dass Ernährungsbildung von der Geburt bis ins Alter eine wichtige Rolle spielt.
Essen und Trinken habe nicht nur eine große Bedeutung für das Individuum, sondern auch für die Gesellschaft: „Die Gesundheits- und Klimafolgen unserer Ernährung werden von allen getragen. Deswegen wollen wir viele Akteurinnen und Akteure aus den Bereichen Bildung, Gesundheit und Umwelt gewinnen, um der Ernährungsbildung ihren verdienten Stellenwert zu geben. Man kann damit gar nicht früh genug bei den Kindern anfangen“, hob Friedlinde Gurr-Hirsch hervor und verwies auf das erfolgreiche Kooperationsprojekt mit dem Kultusministerium zur flächendeckenden Einführung des Ernährungsführerscheins an baden-württembergischen Grundschulen. Die Kinder lernen hier, kleinere Gerichte zuzubereiten, mit Küchengeräten umzugehen und erfahren viel über Hygieneregeln.
Ernährung soll Thema der Gesundheitskonferenzen werden
„Mit der Landesrahmenvereinbarung zur Umsetzung der nationalen Präventionsstrategie und den kommunalen Gesundheitskonferenzen bestehen gute Strukturen für eine Zusammenarbeit und gemeinsam getragene Initiativen zur Gesundheitsförderung vor Ort. Es wäre wünschenswert, wenn das Thema Ernährung in allen kommunalen Gesundheitskonferenzen einen hohen Stellenwert hat und zwar auch über den Bildungsaspekt hinaus“, betonte die Staatssekretärin mit Blick auf die anwesenden kommunalen Vertreterinnen der Gesundheits- und Jugendämter sowie Krankenkassen. Man bräuchte ebenso einen klaren Blick und Engagement für die Verhältnisse in den Einrichtungen, wie das Essen in Kita, Schulen, Betrieben und Krankenhäusern.
Hier werde das ‚Landeszentrum für Ernährung‘ eine große Unterstützung sein, dass an der Landesanstalt für Landwirtschaft, Ernährung und Ländlichen Raum in Schwäbisch Gmünd gegründet wurde. „Damit schaffen wir eine starke Stimme für gute und nachhaltige Ernährung und wollen landesweit sichtbare Impulse setzen. Ernährungsbildung und die Qualität der Gemeinschaftsverpflegung gehen dabei Hand in Hand“, so Gurr-Hirsch.