Zur Stärkung des nachhaltigen Umgangs mit heimischen Rohstoffen hat die Landesregierung den Entwurf für ein Rohstoffkonzept Baden-Württemberg vorgelegt. Derzeit läuft die Verbändeanhörung, Anregungen können auch über das Beteiligungsportal eingebracht werden.
Wir bewegen uns täglich auf und in Erzeugnissen aus heimischen mineralischen Rohstoffen. Wir essen darauf und trinken daraus. Aber woher stammen die Millionen von Tonnen an Werksteinen, Gips, Zement, Sand, Kies, Schotter oder Steingut und Ton, die wir jedes Jahr in Baden-Württemberg benötigen?
Unser Land ist glücklicherweise reich an diesen mineralischen Rohstoffen. Aber ihre Vorkommen sind begrenzt und auch ihr notwendiger Abbau führt zu Eingriffen in die Natur, Landwirtschaft und die Gewässer – und letztlich zu konkurrierenden Interessen.
„Wir müssen für uns und die kommenden Generationen darauf achten, die Rohstoffgewinnung möglichst verantwortungsvoll und ressourcenschonend sowie sozialverträglich im Land zu gestalten“, sagte Umweltminister Franz Untersteller.
Verbändeanhörung und Bürgerbeteiligung
Aus diesem Grund hat das Umweltministerium ein Rohstoffkonzept (PDF) erarbeitet, das mit dem Finanz-, Wirtschafts-, Landwirtschafts-, Wissenschafts- und Verkehrsministerium abgestimmt ist. Gestern hatte Untersteller im Ministerrat über den Stand des Rohstoffkonzepts berichtet.
Im Moment laufe noch bis zum 5. Mai eine breit angelegte Verbändeanhörung, betonte Untersteller. Auch interessierte Bürgerinnen und Bürger können über das Beteiligungsportal des Landes ihre Anregungen zum vorliegenden Entwurf einbringen. „Von Anfang an war uns wichtig“, hob Minister Untersteller hervor, „dass wir den breiten Sachverstand unterschiedlichster Akteure aus Industrie sowie von Umwelt- und Naturschutzverbänden in das Konzept integrieren.“
Konzept soll nachhaltigen Umgang mit heimischen Rohstoffen stärken
Das Rohstoffkonzept solle mit definierten Maßnahmen einen Beitrag dazu leisten, das Bewusstsein für den nachhaltigen und verantwortungsvollen Umgang mit unseren mineralischen Rohstoffen zu stärken, Zielkonflikte transparent zu machen, den rechtlichen und fachlichen Rahmen für Rohstoffsicherung und -gewinnung darzustellen und vielleicht den einen oder anderen Weg des aufeinander Zugehens aufzuzeigen.
„Wir benötigen Rohstoffe vor Ort, um bauen und wirtschaften zu können“, betonte Umweltminister Untersteller. Der Rohstoffbedarf müsste möglichst regional gedeckt werden. „Recycling, Ressourceneffizienz und nachwachsende Rohstoffe sind dabei wesentliche Ansätze, um die Primärrohrstoffnutzung zu verringern.“
Der Umweltminister appellierte deshalb an die Rohstoffwirtschaft, die Planungsträger sowie an die Bürgerinnen und Bürger Baden-Württembergs „bei der Nutzung der verfügbaren Vorkommen in jedem Einzelfall gemeinsam und konstruktiv um zukunftsorientierte Lösungen zu ringen. Zum Wohle aller Menschen und der Natur im Land.“