Klimaschutz

Energetische Sanierung von Landesgebäuden kommt voran

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Ein Arbeiter installiert in St. Peter im Hochschwarzwald auf dem Dach eines Kleinunternehmens eine Solaranlage. (Bild: dpa)
Ein Arbeiter installiert in St. Peter im Hochschwarzwald auf dem Dach eines Kleinunternehmens eine Solaranlage.

Das Land will die Kohlenstoffdioxid-Emissionen durch landeseigene Liegenschaften weiter senken. Durch Photovoltaikanlagen auf solchen Liegenschaften konnte 2019 so viel Strom erzeugt werden, wie ihn knapp 3.500 Vierpersonen-Haushalte in einem Jahr verbrauchen.

In den Jahren 2018 und 2019 sind an landeseigenen Gebäuden insgesamt 325 energiesparende Baumaßnahmen fertiggestellt worden. Dafür hat das Land rund 100 Millionen Euro investiert. Mit den Arbeiten vor allem an den Gebäudehüllen und technischen Anlagen wird der jährliche Wärmeverbrauch um rund 31,6 Millionen Kilowattstunden gesenkt. Gleichzeitig wird der Stromverbrauch um ungefähr 6,1 Millionen Kilowattstunden pro Jahr verringert. Durch den reduzierten Wärme- und Stromverbrauch werden jedes Jahr etwa 9.900 Tonnen Kohlenstoffdioxid (CO2) eingespart.

Weniger Energieverbrauch und mehr Erneuerbare Energien

„Wir sind weiter auf einem sehr guten Weg, die Klimaschutzziele für unsere Landesgebäude zu erfüllen. Es ist notwendig und wichtig, energetische Sanierungen fortzuführen und den Anteil erneuerbarer Energie weiter zu erhöhen“, sagte Finanzstaatssekretärin Gisela Splett. Der Anteil erneuerbarer Energie bei der in Landesgebäuden genutzten Wärme betrug Ende 2019 rund elf Prozent des gesamten Wärmeverbrauchs. Bis Ende 2019 wurde eine Photovoltaikfläche von insgesamt rund 107.000 Quadratmetern auf Landesliegenschaften installiert. Im Vergleich zu 2010 ist die Fläche somit um 107 Prozent gestiegen. Das Plus an Leistung beträgt – bezogen auf das Jahr 2010 – sogar 124 Prozent. Die Leistung aller Photovoltaikanlagen auf landeseigenen Liegenschaften liegt bei rund 14.000 Kilowatt Peak. Damit konnte 2019 so viel Strom erzeugt werden, wie ihn knapp 3.500 Vierpersonen-Haushalte in einem Jahr verbrauchen.

Am 18. Februar 2020 hat die Landesregierung das fortgeschriebene Energie- und Klimaschutzkonzept für landeseigene Liegenschaften beschlossen. Gegenüber dem bisherigen Konzept wurden die Klimaschutzziele nochmals verschärft und bis zum Jahr 2050 fortgeschrieben. Die in Landesgebäuden verursachten CO2-Emissionen sollen bis 2030 um mindestens 65 Prozent und bis 2040 um mindestens 80 Prozent reduziert werden, jeweils gegenüber dem Basisjahr 1990. Bis 2050 ist eine Absenkung um mindestens 90 Prozent vorgesehen. Die CO2-Emissionen landeseigener Liegenschaften sollen vor allem über zwei Wege weiter gesenkt werden: durch eine Reduzierung des Energieverbrauchs sowie durch den schrittweisen Ersatz fossiler Energieträger durch erneuerbare Energien. Das Land Baden-Württemberg ist Eigentümer von rund 8.000 Gebäuden.

Energetische Bauprojekte 2019

Einrichtung: Maßnahmen: Investition: Einsparung Wärme: Einsparung Strom: CO2-Minderung:
Universität Ulm Energetische Sanierung, Gebäude M25 (zweiter Bauabschnitt, erster und zweiter Teilabschnitt) Rund vier Millionen Euro 1.269.000 Kilowattstunden pro Jahr (kWh/Jahr) 165.000 kWh/Jahr 228 Tonnen/Jahr
Bildungs- und Beratungszentrum für Hörgeschädigte Stegen Sanierung Haus 14 (zweiter Bauabschnitt, zweiter Teil), Brandschutzsanierung, energetische Sanierung Gebäudehülle (neue Fenster, Wärmedämmung, Gründächer), Kernsanierung, Haustechnik Rund 2,5 Millionen Euro 65.000 kWh/Jahr 15.000 kWh/Jahr 13,13 Tonnen/Jahr
Universität Hohenheim Fenstertausch Rund 1,8 Millionen Euro   236.680 kWh/Jahr 47,81 Tonnen/Jahr
Polizeipräsidium Einsatz, Bruchsal Erneuerung Heizzentrale und Blockheizkraftwerk, Einbindung Geothermie Rund 1,8 Millionen Euro 3.864.000 kWh/Jahr 15.000 kWh/Jahr 749 Tonnen/Jahr
Kompetenzzentrum Obstbau-Bodensee, Ravensburg-Bavendorf Energetische Fassadensanierung des Verwaltungsgebäudes Rund 540.000 Euro 95.000 kWh/Jahr  

3,8 Tonnen/Jahr

Finanzamt Stuttgart IV, Stuttgart Photovoltaik Rund 170.000 Euro   75.000 kWh/Jahr

Null Tonnen/Jahr*

*Wegen des Bezugs von zertifiziertem Ökostrom senken Stromeinsparungen den CO2-Ausstoß nicht unmittelbar. Sie bleiben unabhängig davon ein wichtiger Baustein, um die Landesverwaltung beim Gebäudebetrieb nachhaltig und ressourcenschonend aufzustellen.

Energetische Bauprojekte 2018

Einrichtung: Maßnahmen: Investition: Einsparung Wärme: Einsparung Strom: CO2-Minderung:
Adelsheim, Justizvollzugsanstalt Neubau einer Heizzentrale mit
zwei Hackschnitzelkesseln, zwei Blockheizkraftwerken und einem
Erdgaskessel
Rund 800.000 Euro 5.094.000 kWh/Jahr   1.082 Tonnen/Jahr
Hochschule Heilbronn Energetische Sanierung Bauteil B mit Mensa, Einsatz neuer Küchengeräte und Umstellung von Küchengeräten von Dampf auf elektrischen Betrieb Rund eine Million Euro 581.000 kWh/Jahr   117 Tonnen/Jahr
Universität Stuttgart energetische Fassadensanierung mit Fenstertausch bei der Materialprüfungsanstalt Rund vier Millionen Euro 617.000 kWh/Jahr   123 Tonnen/Jahr
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung Konstanz Installation von drei Photovoltaikanlagen Rund 130.000 Euro   64.000 kWh/Jahr Null Tonnen/Jahr*
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Einsatz moderner LED-Beleuchtungstechnik in verschiedenen Gebäuden Rund 190.000 Euro   57.190 kWh/Jahr Null Tonnen/Jahr*

*Wegen des Bezugs von zertifiziertem Ökostrom senken Stromeinsparungen den CO2-Ausstoß nicht unmittelbar. Sie bleiben unabhängig davon ein wichtiger Baustein, um die Landesverwaltung beim Gebäudebetrieb nachhaltig und ressourcenschonend aufzustellen.

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