Tierschutz

Drohnen retten Rehkitze vor dem Mähtod

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Hirschkalb auf Wiese

Um die Anzahl der Wildtierverluste zu reduzieren, können Landwirte und Jagdpächter seit einigen Jahren auch auf die Unterstützung von mit Drohnen ausgestatteten Rehkitzrettungsteams zählen.

Bereits im April erblicken die ersten Rehkitze das Licht der Welt, während gleichzeitig die Landwirte die Frühjahrsmahd durchführen. Dies stellt vor allem für Kitze, aber auch für andere Jungtiere eine große Gefahr dar. Anstatt der Gefahr auszuweichen und das Weite zu suchen, verharren Kitze aufgrund des so genannten Drückinstinkts reglos auf dem Boden. „Schätzungen zufolge sterben jährlich 100.000 Wildtiere in Deutschland durch Mähmaschinen, knapp 90.000 davon sind Rehkitze“, so die Landestierschutzbeauftragte, Dr. Julia Stubenbord, am 6. April in Stuttgart.

Neben der Tierschutzproblematik, dem oft qualvollen Tod der zermähten Kitze, besteht noch ein weiteres Risiko, da eventuell im Gras verbleibende Kadaver durch die Verwesung unter Luftabschluss gefährliche Giftstoffe im Silagefutter bilden. Diese können bei den Tieren, die das Futter letztendlich zu sich nehmen, zu tödlichen Krankheiten führen. Sorgt der Landwirt nicht dafür, dass die Kitze vor dem Mähen entdeckt und in Sicherheit gebracht werden können, können tierschutzstrafrechtliche Konsequenzen folgen.

Um die Anzahl der Wildtierverluste zu reduzieren, können Landwirte und Jagdpächter seit einigen Jahren auch auf die Unterstützung von Rehkitzrettungsteams zählen. Diese fliegen mit Drohnen, die über Wärmebildkameras verfügen, in den frühen Morgenstunden über die zu mähenden Flächen. Durch die Wärmebildkameras wird der Temperaturunterschied zwischen Rehkitz und Umgebung sichtbar gemacht. Hierbei aufgefundene Rehkitze werden zielgerichtet geborgen und verbleiben während des Mähens für eine kurze Zeit sicher in einer Kiste am schattigen Waldrand, um dann schnellstmöglich wieder freigelassen und somit dem Muttertier zugeführt zu werden.

Da die Anschaffungskosten für eine Drohne mit 4.500 bis 14.000 Euro hoch sind, bietet das Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) eine Förderung in Höhe von insgesamt drei Millionen Euro an. Antragsberechtigt sind Jägervereinigungen auf Kreisebene bzw. andere eingetragene Vereine auf regionaler sowie lokaler Ebene, zu deren satzungsgemäßen Aufgaben die Rettung von Wildtieren, vorrangig von Rehkitzen, gehört.

Landesjagdverbad: Informationen zur Rehkitzrettung durch Kitzrettungsteams sowie eine Übersicht der gemeldeten Drohnenteams

Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung: Infos zur Förderung der Anschaffung von Drohnen

Landesbeauftragte für Tierschutz

Weitere Meldungen

Straßenbaustelle an der B31 im Schwarzwald (Bild: © dpa).
Strasse

Querspange Erbach der B 311 freigegeben

Eine Laborantin untersucht Lebensmittel im Chemischen- und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart. (Foto: © dpa)
Verbraucherschutz

Prüfung von Advents- und Weihnachtsprodukten

Umweltdaten 2024
Umweltzustandsbericht

Umweltdaten 2024 jetzt interaktiv und digital verfügbar

Pheromonfalle
Weinbau

Land erhöht Pheromonförderung im Weinbau

Ein Mitarbeiter einer Biogasanlage von Naturenergie Glemstal befüllt die Anlage mit Biomasse.
Bioökonomie

Land fördert neue Projekte für Nachhaltige Bioökonomie

Gesundes Essen bei der Zubereitung.
Ernährung

Weihnachten nachhaltig und genussvoll genießen

Luchs Verena
Artenschutz

Dritter Luchs in Baden-Württemberg ausgewildert

Eine gebrochene Tafel "Dubai-Schokolade" von "Kikis Kitchen"
Verbraucherschutz

Vorsicht bei importierter Dubai-Schokolade

Das Thermostat einer Heizung.
Energie

Energieberatung wird fortgesetzt

In einem Stuttgarter Kindergarten gibt es Lasagne zum Mittagessen. (Bild: dpa)
Ernährung

500. Zertifikat für bewusste Kinderernährung übergeben

Wildschweine
Tierschutz

Saufänge zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest

Gruppenbild bei der Regierungschefkonfererenz der Internationalen Bodensee-Konferenz: Europastaatssekretär Florian Hassler (5. von rechts) übernimmt für die Landesregierung symbolisch das Steuerrad der Internationalen Bodensee-Konferenz
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Baden-Württemberg übernimmt Vorsitz der Bodenseekonferenz

Ein Schwan fliegt in einem Feuchtgebiet
Tierschutz

Geflügelpest in einem Vogelpark im Landkreis Karlsruhe

Genussführer 2025
Ernährung

Genussführer 2025 vorgestellt

Hunde im Tierheim. (Bild: Norbert Försterling / dpa)
Tierschutz

Tiere sind Lebensbegleiter, keine Weihnachtsgeschenke