Das Mentorinnen-Programm für Migrantinnen ist eine wichtige Brücke in den Arbeitsmarkt, um die Potentiale von Frauen mit Migrationsgeschichte für die Wirtschaft erfolgreich zu nutzen. Jetzt geht das Programm in die dritte Runde.
„Unser Mentorinnen-Programm für Migrantinnen geht in die dritte Runde – und wird immer erfolgreicher. Ein großer Teil der Mentees hat im vergangenen Jahr eine Arbeitsstelle oder ein Praktikum gefunden. Und genau das ist unser Ziel: Die Integration der Frauen in den Arbeitsmarkt zu fördern und ihre berufliche Weiterentwicklung zu unterstützen“, sagte Wirtschafts- und Arbeitsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut im Vorfeld der morgigen zentralen Auftaktveranstaltung des Mentorinnen-Programms. „Das Programm ist eine wichtige Brücke in den Arbeitsmarkt, um die Potentiale von Frauen mit Migrationsgeschichte für die Wirtschaft erfolgreich zu nutzen.“
Ziel des Programms ist zum einen, Frauen mit Migrationshintergrund besser in den Arbeitsmarkt zu integrieren und zum anderen, dem Fachkräftemangel im Land entgegenzuwirken. „Von unserem Programm profitieren alle Beteiligten: Mentees eignen sich Wissen über betriebliche Arbeitsanforderungen und -möglichkeiten sowie Bewerbungsverfahren an. Motiviert und mit geschärftem Profil punkten sie erfolgreich bei zahlreichen Arbeitgebern. Unternehmen wiederum erschließen mit dem Mentorinnen-Programm die Potentiale von Frauen mit Migrationsgeschichte für ihre Innovationen und im Standortwettbewerb“, sagte Ministerin Hoffmeister-Kraut im Vorfeld der Tagung. „Die Mentorinnen erweitern ihre sozialen und kommunikativen Kompetenzen, reflektieren ihre eigenen Karrieremotivationen und profitieren von einem reichen Netzwerk.“
Programm hilft beim Einstieg in den Arbeitsmarkt
Die morgige zentrale Auftaktveranstaltung in Stuttgart bietet Einblicke in die erfolgreiche Arbeit der bisherigen Tandems. Alle künftigen Mentees und Mentorinnen bereiten sich in Kompetenztrainings für ein erfolgreiches Mentoring vor. Die Beraterinnen der Kontaktstellen Frau und Beruf erhalten Impulse zur kultursensiblen Beratung und vertiefen ihr Wissen zur gelingenden Zusammenarbeit mit Unternehmen.
„Die Ergebnisse der vergangenen beiden Programmjahre können sich sehen lassen: viele Mentees gaben an, dass die Teilnahme am Programm ihnen Mut gemacht und sie sehr gestärkt habe. Mentorinnen und Mentees sind nahezu durchgängig sehr zufrieden mit ihrer Arbeit im Tandem. Die Übergangsquote in Beschäftigung ist zudem hoch“, so Hoffmeister-Kraut weiter.
Im vergangenen Jahr kamen die Mentorinnen und Mentees aus 33 Ländern, mehr als 70 Prozent von ihnen brachten ein Hochschulstudium in Wirtschafts-, Geistes- und Humanwissenschaften oder MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) mit.
Das Mentorinnen-Programm
Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg fördert das Mentorinnen-Programm 2019 mit rund 112.000 Euro. Es ist ein zusätzliches Angebot im Rahmen des Landesprogramms Kontaktstellen Frau und Beruf. An den verschiedenen Kontaktstellen Frau und Beruf werden Mentoring-Tandems aus fest im Beruf etablierten Mentorinnen und am Berufseinstieg oder Wiedereinstieg interessierten Mentees gebildet, die über sechs bis acht Monate zusammenarbeiten.
Als Mentee können sich Frauen bewerben, die Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt haben, über eine berufliche Qualifikation und Deutschkenntnisse auf dem Niveau B1 verfügen. Mentorinnen verfügen über mindestens zwei Jahre Berufserfahrung in Deutschland und idealerweise selbst über einen Migrationshintergrund. Das Engagement erfolgt ehrenamtlich.
Weitere Angebote der Kontaktstellen Frau und Beruf können genutzt werden. Das vom Ministerium geförderte Landesprogramm „Kontaktstellen Frau und Beruf“ bietet Frauen seit 25 Jahren individuelle Beratung zu allen beruflichen Fragen an – von der beruflichen Orientierung und Weiterbildung über den Wiedereinstieg bis hin zur Existenzgründung. An zwölf Standorten arbeiten Expertinnen zusammen mit den Frauen an deren beruflichen Zielen – zugeschnitten auf die jeweilige Lebenssituation und ungeachtet des Bildungsstands, kulturellen Hintergrunds oder Alters. Damit erschließen die Kontaktstellen gleichzeitig Fachkräfte für den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg. Sie arbeiten stets eng mit Wirtschaftsorganisationen, Weiterbildungsträgern, Arbeitsagenturen und Unternehmen zusammen.