Unter dem Motto „Gemeinsam! Für den Wald“ finden vom 18. bis 20. September 2020 die Deutschen Waldtage statt. Inhaltlich geht es vor allem um den „Wald im Klimastress“ und um die notwendigen die Anstrengungen von sowohl Waldbesitzern als auch Land und Experten zum Waldumbau.
„Die dramatische Schadsituation in unseren Wäldern macht mehr als deutlich, dass wir mit unseren Anstrengungen zum Waldumbau hin zu einem Mehr an Klimastabilität nicht nachlassen dürfen. Die Prognosen zum Klimawandel sagen voraus, dass die Extremwetterperioden der letzten drei Jahre zukünftig nicht mehr als extrem, sondern als normal bezeichnet werden müssen. Fakt ist, dass sich der Wald, so wie wir ihn heute kennen, verändern wird. Unsere Waldbesitzer und Forstexperten stehen vor einer Jahrhundertaufgabe, die nicht nur sie, sondern auch kommende Generationen beschäftigen wird“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, beim Besuch der Baumschule Stingel in Walbertsweiler (Landkreis Sigmaringen). Ohne einwandfreies Pflanzmaterial regionalen Ursprungs sei der Waldumbau nicht zu bewältigen. Traditionell seien die Forstbaumschulen starke Partner der Waldbesitzer.
Land und Forstexperten unterstützen Waldbesitzer
Die Forstexperten des Landes arbeiten an Lösungen für die Waldzukunft in Baden-Württemberg. So werden zum Beispiel Prognosen zur Eignung der Baumarten im zukünftigen Klima bereitgestellt. Für die Hauptbaumarten stehen sogenannte Baumarteneignungskarten zur Verfügung. „Bei allen unseren Hauptbaumarten wird die standörtliche Eignung bis ins Jahr 2100 abnehmen – wenn auch in abgestufter Intensität. Die sehr langfristig wirksamen Entscheidungen für die Baumartenzusammensetzung müssen daher abgewogen am jeweiligen Standort getroffen werden. Bei diesen Entscheidungen werden die Waldbesitzer von unseren Forstbehörden vor Ort beraten und auch in der Umsetzung finanziell unterstützt“, betonte Minister Hauk. Nur eine zeitgemäße Waldwirtschaft mit konsequenter Pflege der Wälder ermögliche es, gesunde und naturnahe Mischbestände zu entwickeln.
Der Wald in Baden-Württemberg werde erhalten bleiben, allerdings wird sich sein Erscheinungsbild vielerorts ändern. Auf zahlreichen Versuchsflächen untersuchen die Forstexperten, wie sich verschiedenste Baumarten als Alternativen in unseren Breiten eignen könnten. „Bisher haben sich dabei die Baumarten Douglasie und Roteiche forstlich bewährt. Es ist aber notwendig, die Baumartenpalette mit weiteren, klimaresilienten Baumarten zu ergänzen“, erklärte Forstminister Hauk.
Deutsche Waldtage
Der Ministerbesuch war der Auftakt zu den Veranstaltungen unter dem Dach der Deutschen Waldtage (18. bis 20. September 2020) in Baden-Württemberg. Diese Initiative geht vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aus und wird unterstützt vom Deutschen Forstwirtschaftsrat e.V. (DFWR). In ganz Deutschland finden an diesen Tagen Veranstaltungen statt, die unter dem Dach der Deutschen Waldtage beworben werden. Das diesjährige Motto lautet „Gemeinsam! Für den Wald“. Wichtiges inhaltliches Thema ist „Wald im Klimastress“.
Bedingt durch Corona können in diesem Jahr weniger Veranstaltungen durchgeführt werden als geplant.