Der Kohlenstoffdioxid-Ausstoß in Baden-Württemberg ist seit 1990 um rund 20 Prozent gesunken. Damit kommt das Klimaschutzziel des Landes für 2020 erstmals in Reichweite.
Das Statistische Landesamt geht nach ersten Schätzungen davon aus, dass die Treibhausgasemissionen in Baden-Württemberg im Jahr 2019 und damit unabhängig von der Corona-Pandemie um weit über sechs Prozent gesunken sind. Gegenüber dem Basisjahr 1990 ergibt das eine Reduzierung um annähernd 20 Prozent. „Damit kommt das Klimaschutzziel des Landes für 2020 erstmals in Reichweite“, freute sich Umweltminister Franz Untersteller. Im Klimaschutzgesetz hatte die Landesregierung eine Reduktion um 25 Prozent gegenüber dem Basisjahr beschlossen.
Größte Jahresabnahme an Treibhausgasemissionen
Niemand wisse, wie es Ende 2020 aussehe, sagte Untersteller. Und die Zahlen seien durch die Corona-Ausnahmesituation dann auch sicher nicht voll belastbar. Das Jahr 2019 mit der bislang größten Jahresabnahme an Treibhausgasemissionen zeige aber sehr deutlich: „Es geht! Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, ist Klimaschutz machbar. Ganz entscheidend ist, Kohlenstoffdioxid (CO2)-intensive Energieträger teuer zu machen. So wie letztes Jahr innerhalb des europäischen Emissionshandelssystem geschehen. Denn dann gehen Kohlekraftwerke zur Strom- und Wärmeerzeugung aus ökonomischen Gründen vom Netz.“
Baden-Württemberg werde den eingeschlagenen Weg zum Klimaschutz konsequent weitergehen, kündigte Untersteller an. Die Novelle des Klimaschutzgesetzes mit Zielen für 2030 sei auf dem Weg. Dazu solle das Integrierte Energie- und Klimaschutzkonzept (IEKK) mit Handlungsoptionen und -maßnahmen für weniger Treibhausgasemissionen fortgeschrieben werden. „Die guten Zahlen für 2019 sind kein Grund, sich auszuruhen. Im Gegenteil, sie sind Ansporn“, sagte Umweltminister Untersteller. „Wir müssen weiter daran arbeiten, Wirtschaftswachstum und CO2-Ausstoß zu entkoppeln, wenn wir langfristig beim Klimaschutz erfolgreich sein wollen.“
Umweltministerium: Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept