In Baden-Württemberg sind die schädlichen Treibhausgasemissionen im Jahr 2018 erstmals seit drei Jahren wieder gesunken. Das geht aus dem fünften Monitoring-Kurzbericht zum Klimaschutz hervor, den das Umweltministerium vorgelegt hat.
Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft hat den fünften Monitoring-Kurzbericht zum Klimaschutzgesetz und zum Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept (IEKK) veröffentlicht. Darin finden sich alle relevanten Zahlen zur Entwicklung der CO2-Emissionen im Jahr 2018. Außerdem befasst sich ein Kapitel mit den Maßnahmen des IEKK, die weitgehend umgesetzt sind. „Erfreulich ist, dass die schädlichen Treibhausgasemissionen im Land 2018 erstmals seit drei Jahren wieder gesunken sind“, sagte Umweltminister Franz Untersteller.
Und der Emissionsrückgang ist über alle Sektoren hinweg zu verzeichnen. Bezogen auf das Referenzjahr 1990 sind die Treibhausgasemissionen in Baden-Württemberg bis 2018 um 12,6 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente (minus 14,2 Prozent) zurückgegangen – gegenüber dem Vorjahr 2017 gab es einen Rückgang von 3,3 Prozent.
Verkehrssektor bleibt dominierende Treibhausgasemissionsquelle
„Der wachsende Anteil erneuerbarer Energien und gestiegene Preise für Emissionszertifikate und Brennstoffe haben bei der Strom- und Wärmeerzeugung zur Verdrängung fossiler Energiequellen beigetragen“, betonte Untersteller. Die besonders milde Witterung 2018 habe diesen Trend verstärkt und darüber hinaus auch etwa bei den privaten Haushalten zu einer positiven Entwicklung geführt.
Der Verkehrssektor bleibe trotz einem geringfügigen Emissionsrückgang mit einem Anteil von knapp 31 Prozent die dominierende Treibhausgasemissionsquelle, fügte Untersteller hinzu. „Mit der Einführung der CO2-Steuer 2021 für Verkehr und Gebäude erhoffe ich mir in den nächsten Jahren, dass wir eine Lenkungsfunktion hin zu deutlich emissionsärmeren Alternativen erreichen werden.“
„Damit kommen wir unserem Ziel wieder näher“
Untersteller bekräftigte, dass Klimaschutz machbar sei, wenn die Rahmenbedingungen stimmten. Insgesamt fehlen noch Einsparungen von 9,7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten, um das im Klimaschutzgesetz Baden-Württemberg angestrebte Ziel von 25 Prozent weniger Treibhausgasemissionen in Baden-Württemberg im Jahr 2020 zu erreichen.
Dass das möglich ist, zeigen die ersten Schätzungen des Statistischen Landesamts für das Jahr 2019. Die Treibhausgasemissionen verringerten sich demnach im vergangenen Jahr um mehr als sechs Prozent gegenüber 2018. Im Vergleich zu 1990 konnten also bis 2019 bereits knapp 20 Prozent an Emissionen eingespart werden. „Damit kommen wir unserem Ziel wieder näher“, hob Untersteller hervor.
Inwieweit sich der positive Trend auch in diesem Jahr fortsetzen werde, lasse sich aufgrund der gegenwärtigen Corona-Pandemie nur schwer voraussagen, sagte der Umweltminister: „In jedem Fall motivieren die Zahlen, uns weiter konsequent und kraftvoll für den Klimaschutz im Land einzusetzen.“