Sucht

Bundesweiter Aktionstag macht auf Gefahren von Glücksspielsucht aufmerksam

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Roulette-Tisch (Foto: © dpa)

Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha hat anlässlich des bundesweiten Aktionstags Glücksspielsucht am 28. September vor den Gefahren von krankhaftem Spielverhalten gewarnt.

„Den meisten Menschen bereitet das Glücksspiel keine Schwierigkeiten und sie können es ohne Probleme in ihren Alltag integrieren. Einigen jedoch gelingt dies nicht, sie entwickeln ein riskantes Spielverhalten, das sich zu einer Sucht entwickeln kann“, so der Minister. „Je früher problematisches Glücksspielverhaltens erkannt wird und Betroffene sich professionelle Unterstützung suchen, desto größer ist die Chance, eine Suchtentwicklung mit all ihren negativen Folgen zu verhindern bzw. einen Weg aus der Sucht zu finden. Deshalb begrüße ich den jährlich stattfindenden bundesweiten Aktionstag sehr, an dem auch Beratungsstellen in Baden-Württemberg mit zahlreichen Aktionen auf das Suchtpotenzial von Glücksspielen aufmerksam machen und auf die vielfältigen Beratungs- und Therapieangebote hinweisen.“.

Die Teilnahme an Glücksspielen ist in Deutschland nach wie vor weit verbreitet. 77,6 Prozent der 16- bis 70-Jährigen haben in einer Repräsentativbefragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) im Jahr 2015 angegeben, irgendwann im Leben schon einmal an einem Glücksspiel teilgenommen zu haben. Als Glücksspiele werden Spiele mit Geldeinsatz bezeichnet, bei denen der Spielerfolg ganz oder überwiegend vom Zufall bestimmt ist und nicht durch die Kompetenz oder das Wissen der Teilnehmenden. Hierzu zählen beispielsweise Spielautomaten oder Glücksspielangebote in der Spielbank.

Problematisches oder pathologisches Glücksspiel findet sich nach den Daten der BZgA am häufigsten bei Männern in den Altersgruppen 21 bis 25 Jahre (2,69 %) und 36 bis 45 Jahre (2,43 %). Ist Glückspiel erst einmal zur Sucht geworden, bestimmt die Krankheit den Alltag. Bei keiner anderen Sucht ist die Gefahr der Verschuldung und Verarmung so groß. Es werden häufig hohe Geldsummen benötigt, die über die Dauer der Krankheit die finanziellen Möglichkeiten der Familie übersteigen bzw. den bisherigen Lebensstandard nicht mehr ermöglichen. Auch soziale Folgen wie Trennung oder Vereinsamung können aus der Glücksspielsucht resultieren. 

Neuer Flyer für Spieler im deutsch-französischen Grenzgebiet

Zum diesjährigen Aktionstag Glücksspielsucht veröffentlichen das Sozial- und Integrationsministerium und das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg im Regierungspräsidium Stuttgart Flyer, die in französischer und deutscher Sprache auf Beratungsangebote auf beiden Seiten des Rheins hinweisen und den Beratungsstellen zur Verteilung zur Verfügung gestellt werden. In Frankreich sind Geldspielautomaten mit Gewinnmöglichkeit verboten, auf der deutschen Seite des Rheins sind sie allgegenwärtig. Spielhallen und Gastronomiebetriebe in Deutschland werden daher auch von französischen Glücksspielerinnen und Glücksspielern besucht. In den letzten Jahren wurde festgestellt, dass auch französische Bürgerinnen und Bürger mit Problemen durch pathologisches Glücksspielen deutsche Beratungsstellen aufsuchen. Mithilfe der Flyer soll eine Vermittlung in geeignete und wohnortnahe Beratungsangebote erleichtert werden.

Die Flyer wurden gemeinsam in einer binationalen Arbeitsgruppe mit Vertreterinnen und Vertretern des französischen und deutschen Suchthilfesystems, der Städte Kehl und Straßburg, des Ministeriums für Soziales und Integration und des Landesgesundheitsamts entwickelt.

Spaß statt Sucht

Weitere Meldungen

Ein Mann betrachtet auf einem Computermonitor die Elektronenmikroskopaufnahme eines MERS-Coronavirus, einem engen Verwandten des neuartigen Coronavirus. (Bild: Arne Dedert/dpa)
Gesundheit

Ergebnisse des Long COVID-Forschungsprojekts

von links nach rechts: Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth, Dr. Horst Mehl, Staatssekretär Siegfried Lorek
Auszeichnung

Staufermedaille in Gold an Dr. Horst Mehl

Ein Pfleger eines Pflegeheims schiebt eine Bewohnerin mit einem Rollstuhl.
Gesundheits- und Pflegeberufe

Assistierte Ausbildung in Pflegeberufen gefördert

Zwei Mediziner*innen stehen vor Bildschirmen mit MRT-Aufnahmen des Herzens.
Forum Gesundheitsstandort

Wachstumspotenzial für die Gesundheitswirtschaft

Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei seiner Eröffnungsrede bei der sechsten Jahresveranstaltung des Forums Gesundheitsstandort Baden-Württemberg.
Gesundheit

Forum Gesundheitsstandort diskutiert über Innovationen

Ein Obdachloser schläft auf dem Boden. (Bild: © dpa)
Soziales

Kälteschutz für Obdachlose

Ein Arzt hält in einem Behandlungszimmer in seiner Praxis ein Stethoskop in der Hand, mit der anderen Hand bedient er eine Computertastatur..
Gesundheit

Barrieren im Gesundheitssektor abbauen

Schülerinnen der Geschwister-Scholl-Schule in Tübingen. (Bild: © dpa)
Landesgesundheitskonferenz

Starkes Bekenntnis für eine gesunde Zukunft von Kindern und Jugendlichen

Eine Ärztin impft ein junges Mädchen mit einer Spritze in den Oberarm.
Infektionsschutz

Polioviren im Abwasser von vier deutschen Städten

Ein mit dem HI-Virus infizierter Mann hält eine rote Schleife als Symbol der Solidarität mit HIV-Positiven und Aids-Kranken.
Gesundheit

Welt-Aids-Tag am 1. Dezember

Ein Schild mit der Aufschrift "Universitätsklinikum" steht in Mannheim an einer Einfahrt zum Universitätsklinikum.
Bundesrat

Klinikgesetz kommt: Gute Nachricht für Uniklinikverbund

Ein Krankenpfleger schiebt in einer Klinik ein Krankenbett über einen Flur. (Foto: © dpa)
Bundesrat

Lucha bedauert Entscheidung zur Krankenhausreform

Schild der Gewaltambulanz Stuttgart an Wand im Klinikum Stuttgart.
Gewalt gegen Frauen

Gewaltambulanz Stuttgart erfolgreich angenommen

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 19. November 2024

Flur im Krankenhaus mit Personal und Betten
Gesundheit

192 Millionen Euro für die Krankenhäuser