Die Schlossgärtnerei im Schlossgarten Karlsruhe ist auf dem Weg zu einer Gärtnerei nach Europäischer Öko-Verordnung. Seit Sommer läuft die zweijährige Zertifizierungsphase. Das Verfahren wird nun um den Botanischen Garten mit seinen Schaugewächshäusern erweitert.
„Wie im Schlossgarten setzen die Gärtnerinnen und Gärtner auch im Botanischen Garten auf umweltverträgliche Mittel. Statt chemischer Pflanzenschutzmittel und mineralischer Dünger nutzen sie ausschließlich natürliche Nährstoffe“, sagte Finanzstaatssekretärin Gisela Splett. „Die Erweiterung der Bio-Zertifizierung auf den Botanischen Garten ist da folgerichtig.“ Der Botanische Garten geht zurück auf Großherzog Karl Friedrich, der ihn 1808 anlegen ließ. Nachdem der Baumeister Friedrich Weinbrenner den ersten Gesamtplan für das Areal und die Gewächshäuser entworfen hatte, gestaltete der badische Baudirektor Heinrich Hübsch den Garten in den 1850er-Jahren neu. Orangerie, Gewächshäuser und der Torbogenbau entstanden nach seinen Plänen. Heute sind die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg zuständig für den Botanischen Garten. Die Pflege der Gartenanlagen übernimmt die Schlossgärtnerei.
Für die Staatssekretärin passen umweltverträgliche Kultivierung und Pflege der Pflanzen sowie historischer Hintergrund gut zusammen: „Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit waren schon vor 200 Jahren wichtige Grundsätze beim Gärtnern. Als ökologischer Betrieb reiht sich die Schlossgärtnerei mit ihren engagierten Gärtnerinnen und Gärtnern in eine lange Tradition - und das in Zukunft auch zertifiziert. Diese Arbeit ist gut für die Pflanzen. Gleichzeitig trägt sie zur Biodiversität bei.“ Bereits seit 2015 ist die Schlossgärtnerei umgestellt auf einen ökologischen Betrieb. Im August 2019 stellte sie den Antrag auf Bio-Zertifizierung, die Zertifizierungsphase dauert zwei Jahre. Bislang bezog sich das Verfahren ausschließlich auf den Schlossgarten. Es wird im August 2021 abgeschlossen sein. Mit der Erweiterung auf den Botanischen Garten und die Schaugewächshäuser gilt für diese Bereiche eine erneute zweijährige Zertifizierungsphase, die bis Anfang 2023 läuft.