In einem Modellprojekt in drei Städten wurde untersucht, mit welchen Maßnahmen die in Großwohnanlagen oft schwierige Bioabfallsammlung verbessert werden kann. Die Ergebnisse der Pilotphase werden richtungsweisend für das ganze Land.
Um die Qualität der Bioabfälle weiter zu verbessern und die Sammelquote zu erhöhen, hat das Umweltministerium von Juni bis Oktober 2019 gemeinsam mit der Landesanstalt für Umwelt (LUBW) und den Städten Heilbronn, Karlsruhe und Stuttgart ein Modellprojekt in Großwohnanlagen durchgeführt. Ziel war es, herauszufinden, mit welchen technischen und organisatorischen Maßnahmen die in Großwohnanlagen oft schwierige Bioabfallsammlung verbessert werden kann. Dort kommt es in vielen Fällen zu unterdurchschnittlichen Bioabfallmengen und zu einem überdurchschnittlichen Anteil beispielsweise von Plastik im Bioabfall.
„Biotonne – Baden-Württemberg macht mit“
„Bioabfall ist eine hochwertige Ressource, die wir effizient nutzen müssen“, sagte dazu Umweltminister Franz Untersteller. „Aus Bioabfällen entstehen Kompost und Energie. Damit leisten wir gemeinsam einen wichtigen Beitrag für die Energiewende und den Klimaschutz. 2018 wurden über 550.000 Tonnen Bioabfälle in den Haushalten Baden-Württembergs gesammelt. Das wollen wir weiter ausbauen.“
In vielen Haushalten werden aber immer noch Kunststoffbeutel für das Sammeln von Küchenabfällen genutzt. Auch andere Störstoffe landen oft versehentlich im Bioabfall. Zugleich wird organischer Abfall aber auch immer wieder im Restmüll entsorgt. Gerade in Großwohnanlagen sei das zu beobachten, so Untersteller.
Viele Bewohnerinnen und Bewohner wüssten oft nicht, wie man Abfälle richtig trennt und warum man damit einen Beitrag für den Klimaschutz leistet. Auch fehle in den Wohnanlagen teilweise der Platz für Trenngefäße und ausreichend große Biotonnen. Mit dem Slogan „Biotonne – Baden-Württemberg macht mit“ und einem ganzen Koffer voller Werkzeuge und Aktionen startete das Umweltministerium mit seinen Partnern deshalb 2019 das Modellprojekt. „Die Praxis sollte zeigen, mit welchen Maßnahmen wir die Bioabfallqualität und die -menge in Großwohnanlagen steigern können. Dank des großartigen Engagements der beteiligten Abfallwirtschaftsbetriebe und Wohnungsunternehmen in Stuttgart, Heilbronn und Karlsruhe war es möglich, einen Baukasten an Maßnahmen zusammenzustellen, der dem besonderen Bedarf in Großwohnanlagen gerecht wird“, sagte der Umweltminister.
Modellprojekt richtungsweisend für das ganze Land
Die Ergebnisse der Pilotphase fließen nun in eine Arbeitsmappe ein und stehen ab dem Frühjahr allen interessierten Stadt- und Landkreisen sowie Hausverwaltungen zur Verfügung. Dazu gibt es Materialien für die Öffentlichkeitsarbeit. Aktuell stehen bereits sechs Tutorials für richtiges Sammeln und Entsorgen von Bioabfall auf der Website des Ministeriums zur Verfügung.
Umweltministerium: Biotonne richtig nutzen – Ein Modellprojekt in drei Wohnanlagen