Ab dem 11. Mai ist die Ausstellung „Gurs 1940“ in der Württembergischen Landesbibliothek zu sehen. Die Ausstellung thematisiert die Deportation der jüdischen Bevölkerung aus Südwestdeutschland nach Südfrankreich vor 80 Jahren.
Vom 11. Mai 2021 bis zum 18. Juli 2021 ist die Ausstellung „Gurs 1940“ in der Württembergischen Landesbibliothek (WLB) zu sehen. Die von den Ländern Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Saarland sowie dem Auswärtigen Amt in Auftrag gegebene Ausstellung thematisiert die Deportation von über 6500 Jüdinnen und Juden aus dem badischen Landesteil und der damaligen Saarpfalz in das Lager „Gurs“ am Fuße der französischen Pyrenäen. Viele Deportierte verstarben dort oder später in den Vernichtungslagern Osteuropas. Bei den Verschleppungen am 22. und 23. Oktober 1940 handelt es sich um eine der ersten systematischen Deportationen durch die Nationalsozialisten.
Die 28 Tafeln umfassende Ausstellung wurde von der Gedenk- und Bildungsstätte „Haus der Wannseekonferenz“ in Berlin erstellt. Deutsche und französische Historiker und Historikerinnen setzen sich aus unterschiedlicher Perspektive mit den Deportationen, dem Zusammenwirken von Reichsregierung und Vichy-Regime, aber auch mit der Aufarbeitung in der Nachkriegszeit und mit der heutigen Erinnerungspolitik auseinander. Alle Tafeln sind in deutscher und französischer Sprache. Die Ausstellung ist derzeit in vielen Städten im Südwesten Deutschland, aber auch in Frankreich zu sehen.
Eröffnung wird als Livestream übertragen
Pandemiebedingt kann die Eröffnung am 10. Mai 2021 um 19 Uhr nur virtuell stattfinden. Die gemeinsame Veranstaltung von Israelitischer Religionsgemeinschaft Württemberg (IRGW), WLB und Kultusministerium wird aus der Württembergischen Landesbibliothek live übertragen.
Sprechen werden Professorin Barbara Traub (IRGW), die französische Generalkonsulin Catherine Veber, Staatssekretär Volker Schebesta und der Direktor der WLB Dr. Rupert Schaab. Der Historiker Roland Paul berichtet über den aktuellen Forschungsstand. In Videoeinspielungen wird unter anderem ein Rundgang durch die Ausstellung gezeigt.
Pressemitteilung vom 19. März 2021: Ausstellung zur Deportation südwestdeutscher Jüdinnen und Juden
Quelle:
Kultusministerium und Württembergische Landesbibliothek