Die Landesverwaltung hat die Treibhausgasemissionen im vergangenen Jahrzehnt um 40 Prozent reduziert. Der neue Fortschrittsbericht zeigt aber auch, dass der Weg zur weitgehenden Klimaneutralität noch ein hartes Stück Arbeit ist.
Turnusgemäß hat das Umweltministerium dem Kabinett heute über die Fortschritte der Landesverwaltung beim Einsparen ihrer Treibhausgasemissionen berichtet. Ein solcher Bericht wird alle drei Jahre vorgelegt. Umweltminister Franz Untersteller fasste den Bericht folgendermaßen zusammen: „Die Landesverwaltung ist ein Spiegelbild der gesamtgesellschaftlichen Situation beim Klimaschutz. Erfolge im Stromsektor, zu wenig Dynamik bei der Wärme und Stagnation im Bereich der Mobilität. Wir dürfen in unseren Anstrengungen nicht nachlassen.“
Zwar liege die Landesverwaltung weiterhin im Soll, betonte der Umweltminister. So sei das Zwischenziel für 2020, die Treibhausgasemissionen der Landesliegenschaften um 40 Prozent – entspricht etwa 400.000 Tonnen Kohlendioxid (CO2)-Äquivalenten – gegenüber 1990 zu reduzieren, bereits vorzeitig erreicht worden. Aber der neue Fortschrittsbericht zeige auch, dass es noch ein hartes Stück Arbeit sei und viel Geld kosten werde, bis die Landesverwaltung 2040 weitgehend klimaneutral arbeite.
Gebäudeemissionen entscheidend
Der entscheidende Faktor seien die Liegenschaften des Landes, einschließlich der Universitäten, Universitätskliniken und Anmietungen, sagte Untersteller. Deren Anteil an den gesamten Emissionen der Landesverwaltung liege bei fast 84 Prozent, das sind immer noch rund 355.000 Tonnen CO2-Äquivalente. „Da müssen wir dranbleiben. Das bedeutet, dass wir den Ausbau der erneuerbaren Energien, vor allem für Heizung und Warmwasser, weiter vorantreiben müssen und dass wir nach und nach unsere Gebäude auch sanieren und modernisieren müssen. Ein entsprechendes Konzept für Maßnahmen in diesem Bereich hat das Kabinett im Februar bereits beschlossen.“
Mobilität
Sorgen bereitet dem Umweltminister nach wie vor der Mobilitätssektor. „Trotz nachhaltiger Mobilitätsanstrengungen und einer fortschreitenden Modernisierung des Fuhrparks, ist es uns bisher nicht gelungen, auf der Straße und in der Luft die nötige Kehrtwende zu vollziehen“, stellte Untersteller fest. Wie im letzten Bericht auch, ist besonders die Entwicklung bei Dienstreisen mit dem Flugzeug auffällig. „Ich hoffe, dass die in den letzten Monaten durch Corona erzwungenen Erfahrungen mit Videokonferenzen und Online-Seminaren eine nachhaltige Veränderung beim Reiseverhalten bewirken. Insbesondere im Hochschulbereich würde ich mir wünschen, dass weniger geflogen werden muss. 90 Prozent der Flugemissionen gehen auf das Konto der Hochschulen.“ Deshalb, so der Minister, sei auch so wichtig, dass die Hochschulen künftig auch zu einer Kompensationsabgabe für Flugreisen verpflichtet werden. „Wenn schon geflogen werden muss, dann sollen die Emissionen wenigstens ausgeglichen werden.“
Fortschrittsbericht zur CO2-Bilanz der Landesverwaltung (PDF)