Am 2. Mai ist der WFF-Aktionstag zur Lebensmittelverschwendung. Die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung ist der Landesregierung ein wichtiges Anliegen.
„Jedes Jahr landet ein Drittel der für den Menschen produzierten Lebensmittel im Müll. Aber nicht nur Lebensmittel werden weggeworfen, sondern auch die für deren Produktion eingesetzten Ressourcen werden dadurch verschwendet“, sagte die Staatssekretärin des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Friedlinde Gurr-Hirsch anlässlich des „Tages der Lebensmittelverschwendung“. „Wertvolle Ressourcen, wie zum Beispiel Wasser und Energie, aber auch der Arbeitsaufwand in der Produktion und Verarbeitung von Lebensmitteln ist den Verbraucherinnen und Verbrauchern beim Kauf und Konsum von Lebensmitteln oft nicht bewusst. Der Aktionstag sensibilisiert dafür, dass wir unseren Lebensmitteln jeden Tag aufs Neue wieder mehr Wertschätzung entgegenbringen müssen“, so Gurr-Hirsch.
Zentraler Baustein in der Ernährungsstrategie des Landes
Baden-Württemberg engagiert sich bereits seit Jahren gegen die Lebensmittelverschwendung. „In der 2017 verabschiedeten Ernährungsstrategie (PDF) ist die Reduzierung von Lebensmittelverschwendung ein Leitsatz und damit zentraler Baustein. Die Landratsämter bieten neben Bildungsmaßnahmen in Kitas und Schulen Workshops und Seminare für Verbraucherinnen und Verbraucher an. Darin geht es gezielt um die Wertschätzung von Lebensmitteln sowie die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung, zum Beispiel durch die Verwertung von Lebensmittelresten oder das Haltbarmachen von Produkten“, sagte die Staatssekretärin. Zudem führt das Ministerium seit 2015 im Rahmen von Modellprojekten zur Verbesserung der Gemeinschaftsverpflegung auch Maßnahmen zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen in Kantinen und Mensen durch. Diese haben sich als besonders effektiv erwiesen. „In zwölf Landeskantinen, die an einem Projekt zur Optimierung des Essensangebotes teilgenommen hatten, konnten 46 Prozent der Speisereste eingespart werden“, erklärte die Staatssekretärin.
Vernetzung ist hier, wie überall auch, essenziell. Dies zeigt zum Beispiel der Runde Tisch des Ministeriums mit dem Lebensmitteleinzelhandel. Die daraus entstandene jährliche Aktionswoche „Lebensmittelretter – neue Helden braucht das Land“ wurde mit verschiedenen Kooperationspartnern bereits zwei Mal durchgeführt und ist auch in diesem Jahr wieder geplant.
Austausch zu dem Thema mit französischen Partnerstädten
Darüber hinaus initiierte Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch im Herbst 2020 das Projekt „Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung – Grenzenlos nachhaltig“, in dem sich deutsche Kommunen mit ihren französischen Partnerstädten zu diesem Thema austauschen. Dieser Bottom-Up-Ansatz zeigt bereits Wirkung. Neben den anfänglich vier baden-württembergischen Modellkommunen sind die Städte Mannheim und Heidelberg dem Projekt kürzlich beigetreten. Weitere Städte haben Interesse an diesem Projekt bekundet und möchten grenzüberschreitend das Thema aufgreifen.
Berechnungen des WWF zufolge ist der 2. Mai der Tag, bis zu dem jedes Jahr in Deutschland Lebensmittel für die Mülltonne und nicht für den Teller produziert werden. Der WWF macht damit seit 2016 auf die Bedeutung der Vermeidung von Lebensmittelverschwendung aufmerksam