Das Land hat den Abschlussbericht der Strategie „Starke Kinder – chancenreich“ 2020/2021 vorgestellt. Unter anderem wurden Präventionsnetzwerke gegen Kinderarmut eingerichtet. Mit der Strategie „Starke Kinder – chancenreich“ unterstützt das Land armutsgefährdete Kinder, um sie stark und chancenreich für das Leben zu machen.
Zum Internationalen Tag der Kinderrechte am 20. November 2021 zieht das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration eine positive Bilanz seiner zweijährigen Strategie „Starke Kinder – chancenreich“. Bei der Vorstellung des Abschlussberichts (PDF) betonte Minister Manne Lucha das Recht eines jeden Kindes, in Lebensverhältnissen aufzuwachsen, in denen es sich gut entwickeln kann. „Ziel unserer Strategie war und ist es, alle Kinder und Jugendliche stark und chancenreich zu machen, damit sich Armutsgefährdung und Benachteiligung im Kindesalter möglichst nicht nachteilig auf die soziale Teilhabe im weiteren Leben auswirken“, so der Minister.
Präventionsnetzwerke gegen Kinderarmut im Land
Besonders erfreut zeigte sich Lucha, dass es gelungen sei, 26 Projektstandorte in 18 Stadt- und Landkreisen im Land zu schaffen, die den Ansatz sogenannter „Präventionsnetzwerke gegen Kinderarmut in Baden-Württemberg“ umsetzen. Ziel eines kommunalen Präventionsnetzwerks gegen Kinderarmut ist es, eine integrierte kommunale Strategie zur Prävention und Bekämpfung von Kinderarmut zu entwickeln. Präventive Maßnahmen gegen Kinderarmut sind nach Auffassung des Ministers dann besonders effektiv, wenn die lokalen Lebenswelten der betroffenen Kinder berücksichtigt, die Glieder einer Präventionskette und die Übergänge beachtet werden. Die Maßnahmen werden von einem engmaschigen Netz aus Fachkräften des Gesundheits- und Bildungswesens, Lehr- und Betreuungskräften, Familienbildungszentren und von Verantwortlichen aus der Kommune und den Quartieren getragen.
„In den kommenden Jahren wollen wir mit zusätzlichen Fördermitteln unsere Anstrengungen noch verstärken, um weitere Projektstandorte zu gewinnen und bis zum Jahr 2030 in allen Stadt- und Landkreisen solche Präventionsnetzwerke zu etablieren“, betonte der Minister. „Der Ansatz der Präventionsnetzwerke gegen Kinderarmut leistet zudem einen wichtigen Beitrag dazu, die sozialen Folgen zu beheben, die durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie für Kinder und Jugendliche entstanden sind. Die vorhandenen Standorte sind auf diesem Feld bereits tätig.“
Armutsgefährdete Kinder und Jugendliche stark und chancenreich machen
Für die Mitarbeit an der Strategie konnten 40 Organisationen als Netzwerkpartner gewonnen werden, die sich zusammen mit dem Land ganz besonders gegen Kinderarmut engagieren. Mit einer Gesamtsumme in Höhe von etwa vier Millionen Euro wurden im Land 70 Projekte gegen Kinderarmut gestartet, die teilweise noch bis Mitte 2023 laufen. Mithilfe der Projekte sollen armutsgefährdeten Kindern und Jugendlichen Perspektiven eröffnet werden.
Neben den Präventionsnetzwerken gegen Kinderarmut wurden in der Projektförderung folgende Schwerpunkte gesetzt: Förderung von Teilhabechancen von Kindern mit Migrationshintergrund, Förderung der Kindergesundheit, Projekte gegen Wohnungslosigkeit von Familien sowie Soforthilfemaßnahmen in der Corona-Krise.
„Es ist uns wichtig, Kindern und Jugendlichen direkt zuzuhören und sie teilhaben zu lassen, denn wir sind der Meinung: Kinder und Jugendliche können sehr wohl für sich selbst und ihre Lebenslage sprechen. Deshalb haben wir sie danach gefragt, was sie stark und chancenreich macht“, so der Minister. „Zudem ist es wichtig, dass Kinderrechte endlich ins Grundgesetz kommen und hier ausdrücklich verankert werden. Das ist nicht nur ein symbolischer Akt, sondern ein bewusstes Signal dafür, dass Staat und Gesellschaft alle Kinder, unabhängig von der sozialen Herkunft, ernst nehmen und teilhaben lassen.“