Berufsausbildung

400.000 Euro für Digitalisierung der überbetrieblichen Ausbildung

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Ein Produktionstechnologe in Ausbildung arbeitet an einem Simulator für die Bewegungseinheit eines Laser. (Foto: © dpa)

Das Wirtschaftsministerium fördert drei Modellprojekte zur Digitalisierung der überbetrieblichen Berufsausbildung mit knapp 400.000 Euro. Damit investiert das Land in die Innovationskraft und die Zukunft der kleinen und mittelständischen Ausbildungsbetriebe im Land.

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau fördert drei Modellprojekte, bei denen die Digitalisierung für die überbetriebliche Berufsausbildung genutzt wird, mit knapp 400.000 Euro. „Wir unterstützen damit nicht nur eine innovative überbetriebliche Berufsausbildung, sondern investieren in die Innovationskraft und die Zukunft der kleinen und mittelständischen Ausbildungsbetriebe im Land“, sagte Wirtschafts- und Arbeitsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut.

In überbetrieblichen Ausbildungslehrgängen der Bildungsstätten der Wirtschaft lernen die Auszubildenden kleiner und mittlerer Betriebe die Ausbildungsinhalte, die der jeweilige Ausbildungsbetrieb aufgrund seiner Größe oder Spezialisierung nicht vermitteln kann. „Angesichts der großen Bedeutung der überbetrieblichen Ausbildungslehrgänge müssen wir auch dort die Digitalisierung zum Einsatz bringen“, so die Ministerin.

Modellprojekte in Leonberg-Rutesheim, Konstanz und Südlicher Oberrhein

Die Projekte sind auf die Besonderheiten in der überbetrieblichen Berufsausbildung zugeschnitten. In zwei Handwerksprojekten in Leonberg-Rutesheim, Konstanz, Rottweil, Singen und Waldshut soll das, was bislang nur in Unterrichtsräumen und Werkstätten der Bildungszentren stattfand, auch als Blended-Learning-Angebot verfügbar gemacht werden. Hierfür werden digitale Aufgabenstellungen entwickelt und erprobt, die über digitale Lern- und Kommunikationsplattformen den Auszubildenden zur Verfügung stehen werden. Dazu gehören kleine interaktive Lernvideos und onlineabrufbare Wissenstests zur regelmäßigen Kontrolle des eigenen Lernerfolgs.

Im Modellprojekt der Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein in Offenburg ist die Einführung eines digitalen Berichtsheftes als elektronischer Ausbildungsnachweis vorgesehen. Zudem kommt eine digital gesteuerte Produktionsstraße zum Einsatz, deren Module von den Auszubildenden entwickelt und vernetzt werden.

Gefördert werden die Berufsförderungsgesellschaft des baden-württembergischen Stuckateur-Handwerks (98.000 Euro) mit ihrem Bildungszentrum Leonberg-Rutesheim, die Handwerkskammer Konstanz (180.000 Euro) mit ihren Bildungsakademien Rottweil, Singen und Waldshut sowie die Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein (119.000 Euro) mit ihrem Bildungszentrum in Offenburg. Die Laufzeit der Projekte erstreckt sich zwischen Juni 2018 und April 2021.

Von den Projekten profitieren unmittelbar über 500 Auszubildende in den handwerklichen Ausbildungsberufen:

  • Metallbauerin und Metallbauer
  • Friseurin und Friseur
  • Anlagenmechanikerin und Anlagenmechaniker Sanitär-Heizung-Klima
  • Kfz-Mechatronikerin und Kfz-Mechatroniker
  • Malerin und Maler
  • Strukatuerin und Stuckateur

sowie in industriellen Ausbildungsberufen wie

  • Mechatronikerin und Mechatroniker

Die Ergebnisse der Projekte werden auch in die Ausbildung zukünftiger Ausbildungsjahrgänge in weiteren Bildungszentren einfließen.

Bereits seit November 2017 fördert das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau sechs innovative Modellvorhaben, die die Digitalisierung für eine intensivere Kooperation von Berufsschule und Ausbildungsbetrieb nutzen. Mit der neuen Förderung der Digitalisierung der überbetrieblichen Ausbildung stärkt das Land den dritten Lernort der beruflichen Ausbildung, der gerade vor dem Hintergrund der schnellen technologischen Entwicklung und komplexer werdenden Ausbildungsberufe noch weiter an Bedeutung gewinnen wird.

Überbetriebliche Ausbildungslehrgänge

Überbetriebliche Ausbildungslehrgänge werden in Baden-Württemberg in rund 100 Bildungszentren der Wirtschaftsorganisationen angeboten und vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau mit jährlich rund zehn Millionen Euro gefördert. Die Inhalte der Lehrgänge werden fortlaufend an neue Berufsbilder und technische Entwicklungen angepasst und vermitteln Ausbildungsinhalte, die beispielsweise in kleinen oder spezialisierten Betrieben nicht vermittelt werden können. Dadurch werden vor allem kleine und mittlere Betriebe in die Lage versetzt, qualifizierte Nachwuchskräfte zu gewinnen. Die Lehrgänge sind ergänzender Bestandteil der betrieblichen Ausbildung und garantieren ein hohes Niveau der immer komplexer werdenden Ausbildung.

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