Ganztagsschulen sind ein wichtiger Baustein für mehr Bildungs- und Chancengerechtigkeit. Sie unterstützen die Eltern bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Zum Schuljahr 2020/1021 starten im Land 15 neue Ganztagsschulen.
Im Schuljahr 2020/21 starten weitere 13 Grundschulen mit dem schulgesetzlich verankerten Ganztagskonzept. Mit den 13 neuen Grundschulen gibt es künftig insgesamt 500 Ganztagsschulen im Land. Hinzu kommen zwei weiterführende Schulen, die nach dem alten Landeskonzept (Schulversuch) arbeiten. Insgesamt hat das Kultusministerium damit 15 Anträge zur Einrichtung einer Ganztagsschule bewilligt. „Ganztagsschulen sind ein wichtiger Baustein für mehr Bildungs- und Chancengerechtigkeit sowie bessere Schulleistungen und sie unterstützen die Eltern bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, sagt Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann.
Zwölf Grundschulen haben sich für die Wahlform entschieden. Das heißt, an der Schule werden sowohl Ganztags- als auch Halbtagsschüler unterrichtet. Davon wollen vier Grundschulen den Ganztagsbetrieb in Wahlform sukzessive aufbauen. Eine Grundschule hat die verbindliche Form mit sukzessivem Aufbau gewählt, bei der alle Kinder an der Schule am Ganztag teilnehmen. Unabhängig von der gewählten Form besteht für die Schulen die Möglichkeit, einen Teil der zusätzlichen Lehrerwochenstunden in Geldmittel umzuwandeln (Monetarisierung). Sieben Grundschulen wollen damit die Angebote von Musikschulen, Sportvereinen oder anderer außerschulischer Partner finanzieren.
Ausbau und Qualität sind wichtig
„Ganztagsschulen sind eine große Hilfe für Eltern, die für ihre Kinder auch am Nachmittag eine hochwertige pädagogische Förderung möchten. Deshalb bauen wir dieses Angebot dort aus, wo Familien die Ganztagsschule wünschen und brauchen. Flexible Angebote sind für viele Eltern aber auch sehr attraktiv“, sagt Eisenmann und ergänzt: „Wir wollen deshalb die kommunalen Betreuungsangebote und die rhythmisierte Ganztagsschule gleichermaßen stärken. So können wir für alle Familien passende Lösungen anbieten.“ Neben einem bedarfsgerechten Ausbau der Ganztagsschulen ist vor allem aber auch die Qualität der Angebote zentral, dies haben die Ganztagsgipfel 2016 und 2017 sowie der Fachtag 2018 gezeigt. Dazu hat das Kultusministerium in Zusammenarbeit mit Professorin Dr. Anne Sliwka von der Universität Heidelberg den „Qualitätsrahmen Ganztagsschule BW“ (PDF) erarbeitet, der seit diesem Schuljahr verbindlich eingeführt wurde.
„Wir investieren viel Geld in den Ganztag, wollen aber auch sicherstellen, dass qualitativ hochwertige Angebote gemacht werden. Deshalb bieten wir den Schulen klare Qualitätsstandards zur Orientierung“, sagt die Kultusministerin und fügt an: „Mit dem neuen Qualitätsrahmen liegt für die Schulen seit diesem Schuljahr nun ein schriftlicher Ratgeber bereit. Er ist ein Meilenstein der neuen Ganztagsschule, und ich hoffe sehr, dass er alle in der Gestaltung des Ganztags Beteiligten in der Arbeit stärkt und diese erleichtert.“
Kultusministerium: Ganztagsschule in Baden-Württemberg
Qualitätsrahmen Ganztagsschule BW (PDF)