Das Land unterstützt Investitionen in den Aus- und Neubau von energieeffizienten Wärmenetzen in den Städten Freiburg, Villingen-Schwenningen und Erbach. 1,1 Millionen Euro fließen damit in eine zentrale und klimafreundliche Wärmeversorgung.
Jetzt ist es offiziell: das Land fördert den Aus- oder Neubau von vier weiteren Wärmenetzen in Baden-Württemberg. Einen Landeszuschuss von insgesamt 1,1 Millionen Euro geht in die Städte Freiburg im Breisgau, Villingen-Schwenningen im Schwarzwald-Baar-Kreis und Erbach im Alb-Donau-Kreis.
Mit dieser Förderung unterstützt das Umweltministerium den Ausbau einer energieeffizienten und kohlenstoffdioxidarmen Wärmeversorgung in Baden-Württemberg. „Wärmenetze sind ein wichtiger Baustein für die Wärmewende. Deshalb fördern wir in Baden-Württemberg bereits seit dem Jahr 2016 mit einem eigenen Förderprogramm Investitionen in energieeffiziente Wärmenetze“, sagte Energieministerin Thekla Walker am 18. August 2023 in Stuttgart. Seitdem seien über 20 Millionen Euro an Fördermitteln ausgezahlt worden, um Wärme in Baden-Württemberg mittels Netzen zentral und mit einem hohen Anteil erneuerbarer Energien bereitzustellen.
Neubau zweier Wärmenetze im Südwesten
Mit 300.000 Euro fördert das Umweltministerium den Bau eines neuen Wärmenetzes in Freiburg im Breisgau. Im Neubaugebiet Kleineschholz sollen Leitungen mit einer Länge von 1.507 Metern und 15 Übergabestationen gebaut werden. An den Übergabestationen sind kleine dezentrale Wärmespeicher vorgesehen. Das Wärmenetz wird an ein großes Bestandsnetz im Wärmeverbund Freiburg angeschlossen. Der Wärmebedarf wird aus Biogas- und Erdgas-Blockheizkraftwerken, industrieller Abwärme und Abwasserwärme in Kombination mit Wärmepumpen, Holzhackschnitzelkessel und Solarthermie gedeckt. Zwei Boni für eine niedrige Rücklauftemperatur und für die Nutzung industrieller Abwärme sind in der Förderung enthalten.
Den Bau eines Nahwärmenetzes für das innerstädtische Quartier „Oberer Brühl“ in der Stadt Villingen-Schwenningen im Schwarzwald-Baar-Kreis unterstützt das Land mit 300.000 Euro. Auf dem ehemaligen Gelände der französischen Kaserne „Mangin“ im Stadtteil Villingen soll ein Wärmenetz mit einer Länge von 1.125 Metern entstehen. Mit diesem sollen Wohngebäude, Verwaltungsgebäude und soziale sowie kulturelle Einrichtungen mit Wärme versorgt werden. Geplant ist ein kaltes Nahwärmenetz, das durch oberflächennahe Geothermie über ein zentrales Erdwärmesondenfeld und thermische Solarenergie, generiert durch Solar-Luft-Absorber, gespeist werden soll. Dezentrale Wärmepumpen in den angeschlossenen Gebäuden sollen das Energieniveau anheben. Zudem ist ein bidirektionaler Betrieb von gleichzeitigem Heizen und Kühlen möglich. Kundinnen und Kunden des Wärmenetzes können so auch thermische Energie in das Netz einspeisen. Für die niedrige Rücklauftemperatur und für die Nutzung von Solarthermie erhält das Wärmenetz zwei Boni, die in der Fördersumme bereits enthalten sind.
Erweiterung zweier Wärmenetze in Erbach
Die Erweiterung des Wärmenetzes in der Stadt Erbach im Alb-Donau-Kreis fördert das Land mit 250.000 Euro. Im Ortsteil Delmensingen soll ein Wärmenetz mit einer Trassenlänge von 2.140 Metern die Wärme für 20 private Ein- und Mehrfamilienhäuser sowie kommunale Einrichtungen bereitstellen. Erzeugt wird die Wärme durch ein bereits vorhandenes Biogas-Blockheizkraftwerk. Ein Bonus für niedrige Rücklauftemperatur ist in der Förderung des Landes erhalten.
Das Vorhaben, in der Stadt Erbach ein weiteres Wärmenetz zu erweitern, bezuschusst das Umweltministerium mit 250.000 Euro. Im Gewerbegebiet der Stadt sollen zukünftig zunächst rund neun gewerbliche und ein privates Gebäude über eine Leitung mit einer Trassenlänge von 1.000 Metern an ein Wärmenetz angeschlossen werden. Die Wärme stellt ein Biogas-Blockheizkraftwerk bereit, das durch zwei neue Holzhackschnitzelkessel ergänzt werden soll. In der Förderung ist ein Bonus für niedrige Rücklauftemperaturen enthalten.
Förderprogramm „Energieeffiziente Wärmenetze“
Um den Aus- und Neubau energieeffizienter Wärmenetze weiter voranzubringen, hat das Land bereits im Jahr 2016 ein eigenes Förderprogramm aufgelegt. Bis heute hat das Umwelt- und Energieministerium über 100 Wärmenetze in Baden-Württemberg gefördert. Dabei wurden über 20 Millionen Euro an Fördermittel ausgeschüttet.