Landwirtschaftsminister Peter Hauk hat eine positive Bilanz zum 100. Landwirtschaftlichen Hauptfest und zur EU-Agrarpolitiktagung gezogen. Rund 210.000 Besucher konnten sich auf dem Landwirtschaftlichen Hauptfest von der Vielfalt und der Leistungsfähigkeit des Agrarsektors überzeugen.
„Eine Woche lang war Bad Cannstatt der Nabel der Landwirtschaft in Baden-Württemberg. Rund 210.000 Besucher konnten sich auf dem Landwirtschaftlichen Hauptfest von der Vielfalt und der Leistungsfähigkeit unseres Agrarsektors überzeugen. Die Angebote der Aussteller, Verbände und Institute richtete sich an ein breites Fach- und Allgemeinpublikum“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, im Nachgang zum 100. Landwirtschaftlichen Hauptfest, das am 7. Oktober seine Pforten schloss. Das Landwirtschaftliche Hauptfest belege, dass das Interesse der Bevölkerung an der Arbeit der heimischen bäuerlichen Familienbetriebe hoch sei und die Branche für Offenheit und Dialog stehe. „Landwirtschaft spielt sich in Baden-Württemberg nicht im stillen Kämmerlein ab, sondern sie ist ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft, vor allem im Ländlichen Raum“, erklärte der Minister.
Vielfältiges und umfangreiches Programm
„Auf einer Fläche von rund 34.000 Quadratmetern konnten die Besucher unter anderem 50 Pferde, 70 Rinder, über 100 Schweine und Ferkel, über 100 Schafe und Ziegen sowie zahlreiches Hausgeflügel und Kaninchen bestaunen“, betonte der Minister. Neben der Sonderschau Schwein und einem großen Pferdeschauprogramm sei der Innovationsstall ein Schwerpunkt im Bereich der Tierzelte gewesen. „Wenn wir bei den Menschen mehr Verständnis für die Arbeit der Landwirtschaft und der Tierhaltung wecken wollen, dann müssen wir Landwirtschaft und Verbraucher zusammenbringen. Dafür bot das Hauptfest den richtigen Rahmen. Die praktischen Eindrücke, die sich die Besucher machen konnten, hat bei vielen ein realistischeres Bild hervorgerufen, als das, welches sie vielleicht zuvor hatten“, so Hauk.
Landwirtschaftsministerium gut vertreten
In Halle 1 seien insgesamt 20 Stände aus dem Geschäftsbereich des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz gewesen. Dort sei es vor allem um die Themen Biodiversität, Landwirtschaft 4.0, Bioökonomie sowie um die Regionalkampagne „Natürlich. VON DAHEIM“ gegangen. Der Landesbetrieb ForstBW hatte mit seinem Auftritt den Klimawandel und die Waldpädagogik im Fokus.
Ein großer Ehrungsabend mit der Verleihung von 24 Staatsmedaillen in Gold und drei Gerhard-Weiser-Medaillen hat ebenfalls stattgefunden. „Mit den Ehrungen wollen wir diejenigen auszeichnen, die sich um die Landwirtschaft, das Ehrenamt und den Ländlichen Raum besonders verdient gemacht haben“, betonte der Minister.
„Mit dem Landwirtschaftlichen Hauptfest konnten wir viele Menschen erreichen. So konnten wir beispielsweise alleine in unserem ‚Grünen Klassenzimmer‘ in 60 Unterrichtseinheiten über 1.300 Schüler begrüßen“, betonte der Minister.
Ökolandbau als ein Schwerpunkt – Weitere Biomusterregionen folgen
Erstmals lud die Landesregierung zum Tag des ökologischen Landbaus ein, der ein breites öffentliches Interesse erfahren durfte. „Bio findet immer mehr Zuspruch in der Gesellschaft. Wir bieten den Landwirten, die auf Bio umstellen wollen, in Baden-Württemberg die richtigen Rahmenbedingungen und intensive Unterstützung an. Eine weitere Besonderheit im Land sind die Biomusterregionen, die wir in diesem Jahr eingerichtet haben. Auf Grund des hohen Interesses, konnten wir im Rahmen des Ökoaktionstags die 2. Tranche ausschreiben. Wir sind schon sehr gespannt auf die nächsten Bewerbungen“, betonte Peter Hauk.
EU-Agrarkommissar und Bundeslandwirtschaftsministerin zu Gast
„Mit EU-Agrarkommissar Phil Hogan und Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner war unsere Tagung im Rahmen des Landwirtschaftlichen Hauptfestes zur Ausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU nach 2020 hochkarätig besetzt. Es freut mich besonders, auch im Namen unserer Bauern im Land, dass beide unserer Einladung gefolgt sind“, sagte Minister Hauk. Der hochrangige Besuch zeige, dass auch auf europäischer Ebene auf Baden-Württemberg geschaut werde. „Im Sinne unserer bäuerlichen Familienbetriebe konnten wir Phil Hogan mit auf den Weg geben, was uns in Baden-Württemberg unter den Nägeln brennt. Wir brauchen eine ordentliche finanzielle Ausstattung der Fördertöpfe, regionale Spielräume und einen Abbau aufwändiger bürokratischer Hürden“, betonte der Minister.
Dass das keine alleinigen Anliegen Baden-Württembergs sind, zeigten die interessanten Diskussionen mit dem Europaabgeordneten Herbert Dorfmann (Südtirol) sowie Pascale Gaillot, der Vizepräsidentin des Regionalrats aus Grand Est, und dem Staatssekretär Jan-Kees Goet (Niederlande).
Joachim Rukwied, Präsident des Landesbauernverbands wie auch des deutschen und europäischen Verbandes (DBV, COPA), unterstrich die Bedeutung der GAP mit einer dafür notwendigen Finanzierung. Professor Dr. Enno Bahrs von der Universität Hohenheim sowie der junge Landwirtschaftsmeister Simon Sperling konzentrierten sich auf Forderungen aus der betrieblichen Entwicklungsperspektive.
Insgesamt rund 400 Experten verschiedener Fachrichtungen, Verwaltungen und Verbände aus dem In- und Ausland waren der Einladung zur Tagung gefolgt. Teilgenommen haben auch, entgegen der Berichterstattung, Vertreter von Natur- und Umweltschutzverbänden, wie beispielsweise dem NABU-Baden-Württemberg.