Die Initiative Kindermedienland Baden-Württemberg hat neun Medienprojekte mit dem Schülermedienpreis 2020 ausgezeichnet. Da die Preisverleihung dieses Jahr nicht im Neuen Schloss in Stuttgart stattfinden konnte, wurden die Preisträger in den Schulen geehrt – inklusive Videobotschaft des Ministerpräsidenten.
Mehr denn je zeigen aktuelle Ereignisse die hohe Bedeutung der Medien für die Gesellschaft und die großen Chancen, die die moderne Medientechnik bietet. Ein sicherer und erfolgreicher Umgang mit Medien setzt jedoch das Wissen über die Technik sowie die Auseinandersetzung mit den dahinter stehenden Mechanismen und Prozessen voraus. Mit dem Schülermedienpreis Baden-Württemberg zeichnet die Landesregierung im Rahmen der Initiative Kindermedienland deshalb Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 18 Jahren aus, die Medien kreativ nutzen und dabei selbst zu Medienmacherinnen und ‑machern werden.
Die Verleihung der Schülermedienpreise 2020 konnte in diesem Jahr nicht wie gewohnt im Neuen Schloss in Stuttgart gefeiert werden. Mitarbeiterinnen des Kindermedienlandes besuchten die neun, von einer Fachjury ausgewählten Gewinnergruppen deshalb direkt in den Schulen und hatten neben Preisen und Urkunden auch eine persönliche Botschaft des Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann im Gepäck. „Eure Ideen und kreativen Beiträge sind Beispiel für uns alle, wie wir Medien sinnvoll nutzen können. Darauf könnt ihr mächtig stolz sein. Macht weiter so!“ lobte Ministerpräsident Winfried Kretschmann in seiner Videonachricht an die Schülerinnen und Schüler.
Virtual Reality Spiel gewinnt ersten Platz
In der Altersklasse sechs bis zwölf Jahre wurde dieses Jahr der Stop-Motion-Trickfilm „Medien Medley“ der Medien-AG des Lise-Meitner-Gymnasiums Crailsheim mit dem ersten Platz ausgezeichnet. In einem unterhaltsamen Zusammenschnitt präsentiert die Arbeitsgemeinschaft darin ihr Schaffen des letzten Jahres und zeigt, wie vielfältig und spannend praktische Medienarbeit in der Schule sein kann. Auf den Plätzen zwei und drei folgen das Buch „Leon und der Enderle“ der Klassen 6a und 6b der Neurott-Gemeinschaftsschule Ketsch sowie der Trickfilm „Hamster au collège“ einer Schülerin des Zabergäu-Gymnasiums Brackenheim.
In der Altersklasse 13 bis 18 Jahre wurde das selbst programmierte Virtual Reality Spiel „Lost“ eines Schülers des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums Weinheim für die Bestplatzierung ausgewählt. In „Lost“ schlüpft der Spieler in die Rolle eines Campers im Wald, der sich der Gefahr durch herannahende Riesenspinnen ausgesetzt sieht. Die weiteren Plätze wurden von dem Film „FakeTube“ des Kinder- und Jugendhaus CAFE RATZ Untertürkheim sowie der Website der crossmedialen Schülerzeitung „Ernschtle" der Ernst Reuter Schule Karlsruhe belegt.
Drei Sonderpreise vergeben
Zusätzlich vergab die Jury drei Sonderpreise: Der Film „J'étais. Je suis. Je serai.“ einer Jugendgruppe aus Öhringen wurde mit dem Preis „Besonderer Mut“ gewürdigt. Ein weiteres junges Filmteam aus Öhringen wurde für den Realfilm „Dependence“ aufgrund seiner „Besonderen Ästhetik“ ausgezeichnet. Der Sonderpreis „Beste Reportage“ ging an das Projekt „Plastik im Fokus“, das von dem Verein Kommunikation & Medien zusammen mit der Hebelschule Freiburg umgesetzt wurde.
Der Schülermedienpreis ist ein jährlich stattfindender Wettbewerb der Initiative Kindermedienland für Kinder und Jugendliche aus Baden-Württemberg. In der aktuellen Runde wurden 90 Beiträge eingereicht. Die Siegerprojekte kommen aus Öhringen, Brackenheim, Crailsheim, Ketsch, Weinheim, Stuttgart, Karlsruhe und Freiburg.
Die Gewinnerinnen und Gewinner des Schülermedienpreises 2020
- Platz: Medien Medley
Die Medien-AG des Lise-Meitner-Gymnasiums Crailsheim zeigt in diesem Trickfilm eine Sammlung medialer Experimente mit Animation, Bild-, Sound- und Videobearbeitung - Platz: Leon und der Enderle
Das Buch „Leon und der Enderle – Mobbing, die Folgen und eine ziemlich alte Geschichte“ greift die bekannte Sage vom Enderle von Ketsch auf und wurde von den Klassen 6a und 6b der Neurott-Gemeinschaftsschule Ketsch eigenständig geschrieben. - Platz: Hamster au collège
Der in französischer Sprache verfasste Stop-Motion-Film einer Schülerin des Zabergäu-Gymnasiums Brackenheim erzählt von einem Hamster, der ein Mädchen im Rucksack in die Schule begleitet.
- Platz: Lost
In diesem Virtual Reality Spiel findet man sich in einem verlassenen Wald wieder und muss Angriffe von gruseligen Spinnen abwehren. Das Spiel wurde eigenständig von einem Schüler des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums Weinheim programmiert. - Platz: FakeTube
Auf humoristische Weise setzt sich dieses Filmprojekt des Kinder- und Jugendhaus CAFE RATZ Untertürkheim mit der Scheinwelt von YouTube-Stars auseinander. - Platz: Ernschtle Webseite
Die Website der crossmedialen Schülerzeitung „Ernschtle" der Ernst Reuter Schule Karlsruhe berichtet ausführlich und mit kreativen Inhalten über den Schulalltag und über vieles darüber hinaus.
- Besonderer Mut: J'étais. Je suis. Je serai.
Der Kurzfilm einer Jugendgruppe aus Öhringen erzählt mit intensiven Bildern die Geschichte eines Mädchens, das sich aufgrund des Geschlechts nicht mehr mit seinem Körper identifizieren kann. - Besondere Ästhetik: Dependence
Der Realfilm eines Jugendfilmteams aus Öhringen erzählt von einem intelligenten Schüler, der leistungssteigernde Drogen nimmt und dadurch die emotionale Bindung zu seinen Mitmenschen zu verlieren droht. - Beste Reportage: Plastik im Fokus
Im Rahmen einer Projektwoche beleuchten die Schülerinnen und Schüler der Hebelschule Freiburg zusammen mit dem Verein Kommunikation & Medien in einer ausführlichen Reportage, welche Rolle Plastik in unserem Alltag spielt und welche nachhaltigen Alternativen es gibt.
Quelle:
MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg