Integration

Integrationsarbeit vor Ort koordinieren

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Eine ehrenamtliche Helferin spricht in Schwetzingen in einem Zimmer der Flüchtlingsunterkunft mit einem Flüchtling aus Gambia (Bild: © dpa).

Nach der Mammutaufgabe der Flüchtlingsaufnahme im vergangenen Jahr geht es jetzt darum, die Menschen vor Ort zu integrieren. Das Land fördert daher die Einrichtung von Integrations- und Flüchtlingsbeauftragen in den Kommunen. Sie sind zentrale Ansprechpartner und koordinieren die Flüchtlings- und Integrationsarbeit.

Bereits seit 2013 fördert das Land die Integrationsarbeit in den Kommunen in einem besonderen Programm. Ein Schwerpunkt des Programms ist dabei, den Kommunen die Einstellung von Integrations- und Flüchtlingsbeauftragten durch eine Anschubfinanzierung zu ermöglichen.

Über 100 zusätzliche Integrations- und Flüchtlingsbeauftragte

In diesem Jahr stellt die Landesregierung zusätzlich 5,6 Millionen Euro für kommunale Integrations- und Flüchtlingsbeauftragte zur Verfügung. Neben den 161 Anträgen, die in der ersten Förderrunde bewilligten wurden, können nun weitere 108 Kommunen einen Integrations- und Flüchtlingsbeauftragten einstellen. „Wir reagieren damit auf den großen Bedarf der Kommunen an Fachleuten, die vor Ort die Arbeit der haupt- und ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer koordinieren und als zentrale Ansprechpartner für alle Fragen rund um die Themen Integration und Flüchtlinge fungieren“, sagte Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha.

Eigentlich war die nächste Förderrunde erst für 2017 geplant. „Angesichts der großen Nachfrage haben wir uns jedoch für eine zusätzliche Antragsrunde in diesem Jahr entschieden“, so Minister Lucha. Dabei habe man sich auf die Förderung von Integrations- und Flüchtlingsbeauftragten konzentriert.

Frühe Integration für ein gutes Zusammenleben

Denn je früher die Integration beginne, desto besser funktioniere das spätere Zusammenleben. Dabei komme den kommunalen Integrations- und Flüchtlingsbeauftragten eine wichtige Rolle zu. „Integration findet dort statt, wo sich Menschen begegnen – in Kindergärten und Schulen, am Arbeitsplatz und in Vereinen. Bei dieser wichtigen Aufgabe lassen wir die Kommunen nicht allein und unterstützen sie nach Kräften“, betonte Lucha.

Roswitha Keicher, Leiterin der Stabsstelle Partizipation und Integration der Stadt Heilbronn und Vorsitzende des Arbeitskreises der kommunalen Integrationsbeauftragten des Städtetags Baden-Württemberg, betonte die hohe Bedeutung einer strukturellen Förderung kommunaler Integrationsarbeit durch das Land. „Die Finanzierung von Koordinierungsstellen bedeutet für die Kommunen mehr Sicherheit in der Vernetzungsarbeit und in der Maßnahmenplanung.“

Die Kommunen untereinander vernetzen

Der Sinn und Erfolg des Programms zeigte sich, so Keicher, bei Kommunen, die bereits vor der gestiegenen Flüchtlingszuwanderung einen Integrations- und Flüchtlingsbeauftragten mit Hilfe der Landesförderung eingerichtet hätten. „Diese Städte und Gemeinden konnten 2015 und 2016 wesentlich koordinierter in der Integrations- und Flüchtlingsarbeit vorgehen“, erläuterte Keicher.

„Entscheidend ist nun, dass sich alle kommunalen Beauftragten gut innerhalb Baden-Württembergs vernetzen, um schnell agieren und reagieren zu können“, wünschte sich Keicher. „Hierbei unterstützt der Arbeitskreis der kommunalen Integrationsbeauftragten des Städtetags Baden-Württemberg gerne.“

Pressemitteilung

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