Die Arbeitslosenquote ist im März erneut leicht gesunken und liegt jetzt bei nur noch 3,1 Prozent. Weiter profitieren Langzeitarbeitslose überdurchschnittlich von der guten Lage am Arbeitsmarkt. So sinkt auch die Zahl der Haushalte in Baden-Württemberg, die auf Grundsicherung angewiesen sind. Die Jugendarbeitslosigkeit lag im März wieder bei 2,4 Prozent.
Ende März wurden 193.063 Arbeitslose gezählt, das sind 1,8 Prozent oder 3.581 Personen weniger als im Februar. Die Arbeitslosenquote verringerte sich binnen Jahresfrist von 3,3 Prozent auf 3,1 Prozent – ein Rückgang von 3,8 Prozent.
„Dominiert wird das Märzergebnis von der weiterhin überaus robusten Entwicklung in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II). Hier verzeichnen wir einen überdurchschnittlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit (minus 8,8 Prozent oder minus 9.557 Personen), von dem Männer und Frauen gleichermaßen profitieren“ erklärt Martina Musati, Geschäftsführerin operativ in der Arbeitsagentur Regionaldirektion Baden-Württemberg. „Zum anderen sinkt auch die Zahl der Haushalte, die in Baden-Württemberg auf Grundsicherungsleistungen angewiesen ist, mit sechs Prozent (minus 14.561 Haushalte) deutlich.“
Positive Entwicklung am Arbeitsmarkt setzt sich fort
„Die positive Entwicklung des Arbeitsmarktes setzt sich trotz der abgeschwächten Wachstumserwartungen und Handelsstreitigkeiten auch im März 2019 fort. Das ist eine sehr erfreuliche Nachricht für die Menschen in Baden-Württemberg. Außerdem bleibt die Stellennachfrage der Wirtschaft ungebrochen“, erklärte Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut anlässlich der Veröffentlichung der aktuellen Arbeitsmarktzahlen.
Derzeit sind noch rund 41.200 unbesetzte Ausbildungsstellen gemeldet. Musati appelliert: „Wir haben im März Halbzeit. Alle, die noch eine Ausbildungsstelle für den Sommer suchen, sollten sich rasch mit ihrer Agentur für Arbeit in Verbindung setzen.“ Die Arbeitslosenquote bei den unter 25-Jährigen bleibt wie im Vormonat bei 2,4 Prozent.
Weiterer Rückgang der Arbeitslosenzahlen erwartet
„Angesichts der neuen Arbeitsmarktzahlen gibt es keinen Anlass pessimistisch zu sein. Der überraschende Anstieg des Ifo-Index zeigt, dass wir mit Zuversicht auf Konjunktur und Arbeitsmarkt blicken können. Auch das Forschungsinstitut der Bundesagentur für Arbeit rechnet weiterhin damit, dass die Arbeitslosigkeit weiter zurückgeht und die Beschäftigung im Jahr 2019 weiter zunimmt“, sagte Arbeitsministerin Hoffmeister-Kraut.
Vor allem für Frauen sieht die Ministerin ein positives Umfeld für den Einstieg oder Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote von Frauen lag im März mit 2,9 Prozent deutlich unter der Arbeitslosenquote insgesamt mit 3,1 Prozent. „Angesichts der weiterhin hohen Arbeitskräftenachfrage muss es uns gelingen, mehr Frauen für den Arbeitsmarkt zu gewinnen. Die Arbeitsmarktsituation könnte kaum besser sein“, sagte Hoffmeister-Kraut.
Aktuell sind 49,3 Prozent der weiblichen Wohnbevölkerung in Baden-Württemberg erwerbstätig. Damit liegt die Erwerbsquote von Frauen deutlich hinter jener der Männer mit 58,0 Prozent. Würde die Erwerbsquote von Frauen auf das Niveau der Männer ansteigen, könnten 475.000 Frauen zusätzlich dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. „Damit stellen Frauen ein wichtiges Potenzial für die Fachkräftesicherung unserer Betriebe dar“, betonte die Ministerin.
Durch die Förderung des Wirtschaftsministeriums biete das Landesprogramm Kontaktstellen Frau und Beruf zahlreiche Beratungseinrichtungen in den verschieden Regionen Baden-Württembergs: „Unsere Kontaktstellen leisten einen wichtigen Beitrag zur gleichberechtigten Teilhabe von Frauen am Erwerbsleben, zur Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit und dazu, das große Fachkräftepotenzial von Frauen zu erschließen“, hob die Ministerin hervor.
Frauen, Ältere und Menschen mit Behinderung profitieren
Die Arbeitslosigkeit der Männer sank gegenüber dem Vorjahr um 2,6 Prozent, die der Frauen ging um 5,2 Prozent zurück. Bei den Jugendlichen verringerte sich die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr um 2,6 Prozent. Im März gab es bei den älteren Arbeitslosen ab 50 Jahre 3,4 Prozent weniger als vor einem Jahr, bei den schwerbehinderten Arbeitslosen einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 4,5 Prozent.
Ende Januar 2019 arbeiteten in Baden-Württemberg 4,73 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig, 2,2 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Bundesagentur für Arbeit Regionaldirektion Baden-Württemberg: Arbeitsmarkt im März (PDF)
Quelle:
Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg; Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Baden-Württemberg