In der Regel folgt auf das „Sommerloch“ am Arbeitsmarkt zu Beginn des Herbsts ein kleiner Aufschwung. Die konjunkturelle Abkühlung wirkt sich allerdings jetzt auf den Arbeitsmarkt aus.
Die Arbeitslosenquote in Baden-Württemberg stieg im September im Vergleich zum Vorjahr leicht auf 3,2 Prozent, die Jugendarbeitslosenquote lag bei 3,0 Prozent. Insgesamt waren damit 202.775 Personen in Baden-Württemberg im September arbeitslos gemeldet.
„Die sonst übliche Herbstbelebung fällt in diesem Jahr verhaltener aus. Zwar nimmt die Arbeitslosigkeit gegenüber August nochmals ab, mit minus 3,3 Prozent aber deutlich schwächer als in den Vorjahren. Saisonbereinigt verzeichnen wir einen Anstieg der Arbeitslosigkeit um ein Prozent“, erläutert Martina Musati, Geschäftsführerin operativ der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit.
Mehr Menschen ohne Arbeit, weniger offene Stellen
„Die konjunkturelle Abkühlung ist nun auch auf dem baden-württembergischen Arbeitsmarkt zu spüren. Ich appelliere an den Bund, die Rahmenbedingungen für Wachstum und Beschäftigung durch weitere Entlastungen der Unternehmen und einen zügigen Bürokratieabbau zu verbessern“, kommentierte Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut die aktuellen Zahlen.
Die Zahl der Arbeitslosen hat im Vergleich zum September 2018 um über 9.000 zugenommen, während die bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten offenen Stellen um rund 8.700 zurückgingen. Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit waren mit 7.404 vor allem Männer betroffen. Der saisonübliche Rückgang der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum August dieses Jahres blieb hinter der üblichen Entwicklung zurück. „Die zunehmende Inanspruchnahme von Kurzarbeitergeld ist ein deutliches Zeichen dafür, dass Baden-Württemberg durch den hohen Wertschöpfungsanteil der Industrie von den außenwirtschaftlichen Verwerfungen besonders betroffen ist“, erklärte Hoffmeister-Kraut.
Gute Ausbildung weiterhin Jobgarant
Die Jugendarbeitslosenquote lag im September bei 3,0 Prozent. Sie stieg im Vergleich zum September 2018 noch etwas deutlicher, nämlich um 0,2 Prozentpunkte. „Trotz des schwierigen Umfeldes konnten rund 2.500 junge Menschen unter 25 Jahren in den Arbeitsmarkt im Land integriert werden. Ich appelliere deshalb an die Unternehmen des Landes, den gut qualifizierten Jugendlichen auch weiterhin Startchancen in das Berufsleben zu geben“, so die Ministerin.
Die Konjunkturflaute trifft vor allem Menschen in Zeitarbeit. Die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Baden-Württemberg bestätigt allerdings weiterhin gut Beschäftigungschancen für Arbeitnehmer mit Ausbildung und Studium.
Bundesagentur für Arbeit Regionaldirektion Baden-Württemberg: Alle Zahlen zum Arbeitsmarkt (PDF)
Quelle:
Bundesagentur für Arbeit Regionaldirektion Baden-Württemberg/Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau