Im Februar ist die Arbeitslosigkeit in Baden-Württemberg nur leicht gesunken. Die Arbeitslosenquote bleibt bei 3,5 Prozent. Die Jungendarbeitslosenquote stieg leicht auf jetzt 2,7 Prozent.
Ende Februar waren in Baden-Württemberg 217.520 Menschen ohne Arbeit, 1,4 Prozent weniger als im Vormonat jedoch 10,6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 3,5 Prozent nach 3,2 Prozent im Vorjahr.
„Die konjunkturellen Eintrübungen werden auf dem Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg zunehmend sichtbar“, erklärte Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut anlässlich der Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten in Stuttgart. „Wir sehen einen Anstieg der Arbeitslosigkeit im Verarbeitenden Gewerbe, der sich besonders in der Entwicklung des Fahrzeug- und Maschinenbaus widerspiegeln dürfte. Es ist an der Zeit, dass Beschäftigte und Arbeitssuchende nun stärker auf die vielfältigen Angebote der beruflichen Weiterbildung setzen, für die die Bundesagentur für Arbeit gute Fördermöglichkeiten anbietet. Dies sei mit Hinblick auf den Strukturwandel jetzt besonders wichtig“, so die Ministerin. „So können die wandelnden Anforderungen in der Arbeitswelt durch Digitalisierung und Transformationsprozesse erfüllt und der Arbeitsmarkt stabilisiert werden.“
Anstieg ist nicht saisonal bedingt
„Der im Vergleich mit dem Vorjahr deutlich gestiegene Bestand an Arbeitslosen in Baden-Württemberg ist nicht saisonal bedingt“, konstatiert Christian Rauch, Leiter der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit. „Der Grund für diesen Anstieg liegt in der eingeschränkten Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarkts: Der Zugang an Stellen seit Jahresbeginn ist im Vorjahresvergleich um über 26 Prozent zurückgegangen, besonders betroffen ist dabei der Bereich Arbeitnehmerüberlassung. Die Arbeitslosmeldungen liegen auf dem Niveau der Vorjahre.“
Als erfreulich vermerkt Christian Rauch die gestiegene Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung: „Hier verzeichnen wir über 17 Prozent Teilnehmende mehr als im Vorjahr. Allmählich setzt sich die Erkenntnis durch, dass in Zeiten des technischen und strukturellen Wandels berufliche Kenntnisse und Fähigkeiten konstant aktualisiert werden müssen. Diese Zahlen dürften gerne noch weiter steigen.“
Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit waren vor allem Männer und Ausländer überdurchschnittlich betroffen. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit von Frauen blieb mit plus 6,8 Prozent deutlich hinter dieser Entwicklung zurück. Bei den Jugendlichen erhöhte sich die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr um 13,3 Prozent. Ihre Arbeitslosenquote lag bei 2,7 Prozent, 0,3 Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr.
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen lässt vermuten, dass viele Betriebe versuchen, ihre Beschäftigten zu halten, sich aber mit zusätzlichen Einstellungen zurückhalten. Die Ministerin appelliert an die Unternehmen: „Um den gut ausgebildeten Jugendlichen den Einstieg in die Betriebe zu ermöglichen, ist es wichtig, die künftig dringend benötigten Fachkräfte bereits jetzt einzustellen.“
Agentur für Arbeit: Überblick Arbeitsmarkt Baden-Württemberg (PDF)
Agentur für Arbeit: Alle Zahlen zum Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg (PDF)
Quelle:
Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungbau Baden-Württemberg/ Agentur für Arbeit, Regionaldirektion Baden-Württemberg