Die Landestierschutzbeauftragte Dr. Cornelie Jäger hat einen Vorschlag für eine Tierschutz-Heimtierverordnung vorgelegt. Aus ihrer Sicht gebe es bei der Haltung von Heimtieren mitunter schwere Defizite. Tierhalter sollten daher vor Beginn der Heimtierhaltung ein Mindestmaß an Sachkunde erwerben. Mit ihrem Vorschlag möchte Jäger eine breite Diskussion über die Heimtierhaltung anstoßen.
„Bisher gibt es für die Haltung von Ziervögeln, Reptilien und Kleinsäugern so gut wie keine Regeln, und manches einstmals ersehnte Kaninchen fristet unbeabsichtigt ein bedauernswertes Dasein mitten im Kreis der Familie“, schilderte die Landesbeauftragte für Tierschutz, Dr. Cornelie Jäger, die Lage der Heimtiere anlässlich der Veröffentlichung ihres Vorschlags für eine bundesweite Tierschutz-Heimtierverordnung. „Es ist ein lang zugesagter Beitrag zur bundesweiten Diskussion über eine tiergerechte Heimtierhaltung.“
Bei dem vorgelegten Entwurf handle es sich laut Jäger ausdrücklich um einen Beitrag, der die Diskussion über die Heimtierhaltung intensivieren soll. Mit einer solchen Verordnung ließe sich, so hofft die Landestierschutzbeauftragte, insbesondere ein präventiver Effekt für die Heimtierhaltung erzielen. „Häufig sind es fehlende Kenntnisse bei den Tierhaltern, aus denen gravierende Probleme für die Tiere entstehen. Das reicht von unversorgten Zahnproblemen bei Nagern über zu kleine oder ungeeignete Volieren und Terrarien bis hin zu schweren Mangelzuständen bei Reptilien“, begründete Jäger ihre Vorstellung, wonach Tierhalter vor Beginn der Heimtierhaltung ein Mindestmaß an Sachkunde erwerben sollten.
Zielsetzung sei keineswegs, die Überwachung von Tierhaltungen in Wohnräumen ohne Maß und Ziel auszudehnen. Allerdings könnte eine solche Verordnung neben dem präventiven und informierenden Charakter auch eine wertvolle Beurteilungsgrundlage für vielfältige Fragestellungen des Tierschutz-Vollzugs darstellen. „Der Weg dahin ist allerdings noch weit“, räumte Jäger ein. Am Ende eines hoffentlich bald lebhafteren Diskussionsprozesses auf allen gesellschaftlichen und politischen Ebenen müsste die Bundesregierung eine solche Tierschutz-Heimtierverordnung erlassen, erklärte die Landestierschutzbeauftragte.
Der zum Vorschlag gehörende Anhang lehne sich laut Jäger an die Idee tierartspezifischer Karteikarten an und solle – neben seiner vielleicht eines Tages regelnden Wirkung – auch als Informationsquelle genutzt werden können.
Vorschlag für eine Tierschutz-Heimtierverordnung (PDF)
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