„Ziemlich gute Freunde. Frankreich und der deutsche Südwesten“ – das ist das Motto für das diesjährige Themenjahr der Staatlichen Schlösser und Gärten. Das Themenjahr wirft in rund 200 Veranstaltungen unter anderem einen Blick auf die gegenseitigen kulturellen und historischen Einflüsse Frankreichs und Süddeutschlands.
Finanzstaatssekretärin Gisela Splett und die französische Generalkonsulin in Baden-Württemberg, Catherine Veber, haben gemeinsam das Themenjahr „Ziemlich gute Freunde. Frankreich und der deutsche Südwesten“ der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg (SSG) eröffnet. Im Residenzschloss Rastatt gaben sie den Auftakt für rund 200 landesweite Veranstaltungen.
„Schloss Rastatt ist ein besonderer Schauplatz vieler Ereignisse, die Deutschland und Frankreich verbinden“, sagte Splett. Zum Beispiel wurde im Schloss 1714 der Rastatter Frieden geschlossen, mit dem langjährige Kriege zwischen europäischen Großmächten beendet wurden. „Eine wichtige Aufgabe des Landes ist es, historisch wertvolle Monumente wie Schloss Rastatt zu erhalten und für kommende Generationen zu bewahren. Ein Besuch in den Schlössern und Klöstern führt uns zurück in die Historie. So wird auch die wechselvolle Geschichte der Nachbarn Deutschland und Frankreich erlebbar.“
Kulturelle Einflüsse zwischen Frankreich und Süddeutschland
Generalkonsulin Veber betonte: „Das Themenjahr ,Ziemlich gute Freunde' ist eine wunderbare Gelegenheit, die gegenseitigen kulturellen und historischen Einflüsse Frankreichs und Süddeutschlands in den Blick zu nehmen und gerade nach der Unterzeichnung des Aachener Vertrags eine Vertiefung unserer Beziehung im Hinblick auf die Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft anzustreben.“
Schloss Rastatt war im 18. Jahrhundert Residenz der Markgrafen. Es lag mitten in den Konfliktzonen zwischen den beiden Nachbarländern. Dennoch hatte sich Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden beim Schlossneubau etwa an der Idee von Versailles orientiert. 1714 wurde das Residenzschloss Schauplatz wichtiger Verhandlungen zum Rastatter Frieden. Und nach dem Zweiten Weltkrieg richtete die französische Militärverwaltung im Rastatter Schloss das sogenannte „Tribunal général“ ein, ein Gericht für die gesamte französische Besatzungszone. Bis Mitte der 1950er-Jahre wurden hier Prozesse gegen NS-Verbrecher geführt.
In den vergangenen fünf Jahren hat das Land Baden-Württemberg in den Erhalt des Residenzschlosses rund sieben Millionen Euro investiert. Unter anderem wurde im Juni 2017 die Schlosskirche nach umfangreicher Sanierung feierlich eröffnet und wieder zugänglich gemacht.
Veranstaltungen zum Themenjahr finden neben Rastatt in 13 weiteren historischen Monumenten landesweit statt: in Schloss Heidelberg, im UNESCO-Denkmal Kloster Maulbronn, im Schloss und Schlossgarten Schwetzingen, im Residenzschloss Ludwigsburg, im Schloss Solitude bei Stuttgart, auf Burg Rötteln über Lörrach, in Kloster und Schloss Bebenhausen bei Tübingen, in Schloss und Schlossgarten Weikersheim, in Kloster und Schloss Salem, in den Klöstern Schussenried, Heiligkreuztal und Schöntal sowie auf der Festungsruine Hohentwiel. Es geht um Geschichte und Geschichten vom Mittelalter bis in die Gegenwart, von Kriegen bis zu Liebesbeziehungen.
Ziemlich gute Freunde. Mit Schwert, Charme und Esprit: Frankreich und der deutsche Südwesten