Der landesweite Schulwettbewerb „Jüdisches Leben in Deutschland – Eine Quelle der Vielfalt“ soll jüdisches Leben in Deutschland sichtbar machen und junge Menschen dazu motivieren, sich mit der jüdischen Kultur stärker auseinanderzusetzen.
„Die bewusste Auseinandersetzung mit der jüdischen Kultur ist wichtig, um Antisemitismus wirksam entgegenzuwirken. Aus diesem Grund haben wir den Schulwettbewerb ‚Jüdisches Leben in Deutschland – Eine Quelle der Vielfalt‘ ins Leben gerufen: Schülerinnen und Schüler ab der Klassenstufe acht sollen erkunden, wie vielfältig jüdisches Leben in unserer Gesellschaft ist, wie vielfältig es in der Vergangenheit war. Damit schaffen wir einen Raum für Begegnung und Auseinandersetzung und motivieren junge Menschen dazu, ihr Wissen über die jüdische Kultur zu vertiefen. Das ist heute wichtiger denn je“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl anlässlich des landesweiten Starts des Schulwettbewerbs „Jüdisches Leben in Deutschland – Eine Quelle der Vielfalt“.
Kultusministerin Theresa Schopper betonte: „Die Auseinandersetzung mit jüdischem Leben an Schulen ist eben nicht nur eine wichtige Brücke zur Vergangenheit, sondern unser Schlüssel zur Förderung von Toleranz, Empathie und interkulturellem Verständnis. Ich möchte Schülerinnen und Schüler ermuntern, sich an dem Wettbewerb zu beteiligen und sich damit auf Spurensuche nach dem reichen jüdischen Leben in Baden-Württemberg zu begeben. Jüdinnen und Juden sind unsere Mitmenschen, unsere Mitschülerinnen und Mitschüler, unsere Nachbarn und Freunde. Sich kennenzulernen, ist der beste Weg, damit Hasskriminalität und Vorurteile bei jungen Menschen gar nicht erst entstehen. Das Eintreten gegen Hass und Hetze ist in diesen Tagen wichtiger denn je.“
Wettbewerb mit verschiedenen Partnern
Der Schulwettbewerb „Jüdisches Leben in Deutschland – Eine Quelle der Vielfalt“ startet am Donnerstag, 1. Februar 2024, zu Beginn des zweiten Schulhalbjahrs. Die Polizei Baden-Württemberg hat den Wettbewerb gemeinsam mit der Task Force gegen Hass und Hetze sowie weiteren Partnern, darunter das Projekt „Meet a Jew“ des Zentralrats der Juden in Deutschland, ins Leben gerufen. Unterstützt wird das Vorhaben durch den Europa-Park, SCORA (Verein für nachhaltige Bildung und Schulentwicklung nbs e.V.), dem Kultusministerium und dem Staatsministerium sowie dem Beauftragten der Landesregierung gegen Antisemitismus Dr. Michael Blume. Vom 1. Februar bis zum 26. April 2024 können die Ergebnisse bei der Task Force gegen Hass und Hetze eingereicht werden. Eine Fachjury bewertet die eingesendeten Beiträge. Die besten Einsendungen werden mit attraktiven Preisen prämiert. Die Gewinnerklasse darf sich über einen Ausflug in den Europa-Park freuen.
Mit dem Wettbewerb sollen die Begegnung und die Auseinandersetzung mit dem jüdischen Leben in Deutschland gefördert werden. Jüdische Persönlichkeiten haben in Vergangenheit und Gegenwart zahlreiche literarische Werke, Kompositionen oder auch innovative Entwicklungen geschaffen – das gilt es nun durch die Schülerinnen und Schüler zu entdecken. Damit sollen sie ihr kulturelles Verständnis zu jüdischem Leben vertiefen und resilienter gegen Vorurteile werden. Die Preisverleihung findet im Mai 2024 beim Landeskriminalamt Baden-Württemberg statt; alle prämierten Beiträge werden dort ausgestellt.
Jüdisches Leben sichtbar machen und interkulturelle Kompetenz fördern
„Ich ermutige alle Schülerinnen und Schüler, aktiv am Wettbewerb teilzunehmen und die Geschichte jüdischen Lebens zu erforschen. Es gibt viel zu entdecken – die zahlreichen jüdischen Einflüsse bereichern auch das kulturelle Mosaik in Baden-Württemberg. Der Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt: Ob Videos, Podcasts, Interviews, Gedichte oder anderen Darstellungen – alles kann eingereicht werden. Es geht darum, jüdisches Leben sichtbar zu machen und die interkulturelle Kompetenz zu fördern“, sagte Innenminister Thomas Strobl abschließend.
Kabinettsausschuss „Entschlossen gegen Hass und Hetze“
Im Kabinettsausschuss „Entschlossen gegen Hass und Hetze“ sind das Staats-, das Innen-, das Kultus-, das Sozial- und das Justizministerium vertreten. Neben dem bereits zu allen Sitzungen eingeladenen Beauftragten der Landesregierung gegen Antisemitismus können zu spezifischen Themen Vertreterinnen und Vertreter der Religionsgemeinschaften oder weitere Expertinnen und Experten eingeladen und ihre Fachmeinung eingeholt werden.