Der Rohbau für die Erweiterung der Vertretung Baden-Württembergs bei der Europäischen Union in Brüssel steht. Das wurde beim Richtfest in der Landesvertretung gefeiert.
Richtfest in Brüssel: Der Rohbau für die Erweiterung der Vertretung Baden-Württembergs bei der Europäischen Union in Brüssel steht. Das haben Europaminister Guido Wolf und Sandra Albiez, kommissarische Abteilungsleiterin beim zuständigen Amt Mannheim und Heidelberg des Landesbetriebs Vermögen und Bau Baden-Württemberg, zusammen mit Handwerkerinnen und Handwerkern, Planerinnen und Planern gefeiert. Das Richtfest ist ein Dankeschön an alle am Bau Beteiligten.
„Mit dem fertigen Rohbau haben wir einen wichtigen Meilenstein erreicht. Er zeigt die Dimension der neuen räumlichen Möglichkeiten", sagte Europaminister Guido Wolf in Brüssel. „Mit der Erweiterung investieren wir in eine starke und erfolgreiche Europapolitik unter dem Dach des Landes.“
Sandra Albiez vom Amt Mannheim und Heidelberg stellte fest: „Das anspruchsvolle Bauvorhaben an der Rue Belliard, einer der Hauptachsen im Europaviertel, lässt sich im Vorbeigehen nur mit gezieltem Blick erfassen.“ Hinter der historischen Fassade des ehemaligen Hôtel de Maître aus dem Jahr 1872 entstehe ein sechsgeschossiger Neubau: „Auf dem nur 17 Meter breiten und 65 Meter tiefen Grundstück errichten wir einen großzügigen und mit der benachbarten, bestehenden Landvertretung eng vernetzten Gebäudekomplex.“ Rund 100 Gäste verschafften sich beim Richtfest einen ersten Eindruck vom Neubau. Im neuen Gebäude ist ein Veranstaltungsbereich im Erdgeschoss mit einem großen Saal für 300 Personen eingeplant. Die Obergeschosse mit ihren Büroräumen werden vermietet. Unter anderem wird das Goethe-Institut einziehen, das damit an seinen angestammten Sitz in Brüssel zurückkehrt.
Die Landesvertretung Baden-Württemberg nimmt einen Spitzenplatz im Brüsseler Politikbetrieb ein. „Hier erleben unsere Partner aus den EU-Institutionen, aus befreundeten Regionen, aus Wissenschaft und Forschung sowie aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft aus allen Teilen der EU und darüber hinaus, was unsere innovations- und exportstarke Heimat zu bieten hat. Der Erweiterungsbau eröffnet uns für die Zukunft völlig neue Optionen, die Präsenz von Baden-Württemberg in Brüssel weiter zu stärken. Unser Engagement in Brüssel ist auch unser Bekenntnis als starke Region für ein starkes Europa“, sagte Minister Wolf.
Geplant hat den Neubau das Büro Weinmiller Großmann Architekten aus Berlin. Architekt Michael Großmann erklärte: „Die besondere Herausforderung an diesem Ort sind die räumlichen Verknüpfungen und Vorgaben zwischen der denkmalgeschützten Fassade und dem Gebäude der bestehenden Landesvertretung.“ Es entstehen offene und moderne Räumlichkeiten, die den vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten einen zeitgemäßen Rahmen geben. Im Inneren des Gebäudes wird ein Gartenhof eingefügt, so dass alle Räume im Erdgeschoss eine natürliche Belichtung und einen Außenbezug erhalten. Für den Neubau wurde ein innovatives Energiekonzept entwickelt. So wird nahezu der gesamte Bedarf an Heiz- und Kühlenergie über Geothermie gedeckt. Weitere wichtige Komponente ist eine moderne und energieeffiziente LED-Technik.
Landesvertretung bei der EU
Die Landesvertretung bei der EU ist ein wichtiges Instrument der Landesregierung zur Gestaltung baden-württembergischer Europapolitik. Ihre Funktion ist dabei vergleichbar mit einem Scharnier zwischen dem Land und der europäischen Ebene: In die eine Richtung vertritt die Landesvertretung die Positionen des Landes gegenüber den europäischen Einrichtungen und Partnern. In die andere Richtung informiert sie die Landesregierung zeitnah über aktuelle europapolitische Entwicklungen.
Die Landesvertretung ist Ansprechpartner für Politik und Verwaltung, für Wirtschaft, Verbände und Kammern, für Hochschulen und Forschungseinrichtungen, für Nicht-Regierungsorganisationen sowie für Bürgerinnen und Bürger. Gleichzeitig ist die Landesvertretung ein Ort der Begegnung für Akteure aus Baden-Württemberg, die mit Entscheidungsträgern der europäischen Ebene ins Gespräch kommen wollen.
Informationen zum Erweiterungsbau
- Bauherr/Projektentwicklung/Projektleitung: Land Baden-Württemberg, vertreten durch Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Mannheim und Heidelberg
- Nutzer: Ministerium der Justiz und für Europa / Vertretung des Landes Baden-Württemberg bei der Europäischen Union
- Planung: Weinmiller Großmann Architekten
- Gesamtbaukosten: 27,3 Millionen Euro
- Nutzfläche: 2.395 Quadratmeter
- Baubeginn: Oktober 2018
- Geplante Fertigstellung: Ende 2020 / Anfang 2021